Die Denkweise ist per se nicht richtig. Der Spruch zudem ein Trugschluss und auch nur bedingt wahr. Die erste Million wird deswegen als "härteste" angesehen, weil zum Verdienen dieser viel Zeit in den Aufbau eines Business gesteckt wird. Retrospektiv betrachtet ist das für Mittelständler etc. meistens die "härteste" Zeit gewesen, da man bei fehlender finanzieller Absicherung sehr hart gearbeitet hat. Die "Millionen" danach, die selten kommen und meistens eher in Form der eigenen Firma vorhanden sind, fühlen sich deswegen "leichter" an, weil man einen finanziellen Schirm im Rücken hat.
Es ist ein Mythos davon auszugehen, dass man mit ein paar "klugen" Investments mal eben eine Million verdoppelt. Wer würde denn bitte seine ganzen Ersparnisse auf so einem Level voll investieren? Der Mensch hat bei einer so großen und häufig hart erarbeiteten Summe viel zu viel Angst, diese zu verlieren. Daher geht es meist um "Erhaltung" bzw. langsames Wachstum des Vermögens. Überlege bitte ein mal, wie viel Risiko du auf dich nehmen musst, um aus 10k mal eben 20-30k zu machen. Man kommt nicht um hochspekulative Investments rum. Aber selbst wenn, Schwankungen bei einem Investment von 10k hält man auch nervlich etwas besser aus als Schwankungen des gesamten Privatvermögens von 1 Million Euro. Zudem sind viele Partner dann in einem Alter, wo man sich eventuell gar nicht leisten kann und möchte, das Geld zu einem ungünstigen Zeitpunkt zu desinvestieren und dann für die "Rente" nur 700k statt safe 1000k zu haben.
Du siehst, spricht ziemlich viel gegen so eine "einfache" Verdopplung des Vermögens.
Darüber hinaus: Ich war lange im UHNWI Bereich tätig und bin nach MBA auch in einer Beratung. Bei den Partnern, wo ich den Lebensstil kenne, kann ich ebenfalls nur von Understatement sprechen. Mit einem unterhielt ich mich mal über Vorkriegsoldtimer und er zeigte mir Stolz seine Sammlung, ansonsten bekommt man nichts von deren Wohlstand mit.
WiWi Gast schrieb am 27.11.2018:
Möchte das mal von einer anderen Sichtweise pushen:
Theoretisch müsste doch jeder Partner nach einer Zeit zig Millionen scheffeln können. Angenommen man verdient 500k als BIG4 Partner - dann kann man sich in 5 Jahren ne Million zusammen sparen und dann müsste man doch eigentlich unterstellen, dass Partner intelligent genug sind mit einem EK von 1-2 Millionen, das durch Investments zu vervielfachen?
"Die erste Million ist die härteste" - wieso machen die BIG4 Partner daraus nicht mehr als bis 60 Partner zu bleiben?
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