Du bringst es auf den Punkt, wenn du sagst, dass du die Zusammenhänge nicht verstehst… Brudmüller ist mit seinem China Engagement Allin gegangen. Geht dort was schief war’s das mit BASF. Es gibt neben Europa auch noch die USA und in Asien viele andere Länder wo er hätte Produktion für den chinesischen Markt aufbauen können. Keiner hat ihm empfohlen auf den Weltmarkt und das Wachstum in China zu verzichten. Die Bundesregierung hat Brudmüller ja auch gewähren lassen, aber sich sehr klar positioniert (kein Auffangen wenn es schief geht, keine Investitionsgarantien).
Der ADAC Test spielt für die Kaufentscheidung von Kunden in Deutschland, Europa und der Welt kaum eine Rolle und für Premiummarken überhaupt keine Rolle. Ein 15k Auto ist für Audi, BMW, Mercedes und Porsche das genaue Gegenteil ihrer Markenpositionierung. Weder Tesla noch irgendein chinesisches Unternehmen ist für diese 4 Automarken ein Wettbewerber, weder haben die Automarken ein Projektportfolio oder eine Markenführung die unseren Premiumanbietern gefährlich werden könnte. Du zeigst mit deinem Posting einfach nur, dass du die Zusammenhänge in der Automobilindustrie nicht verstehst (insbesondere nicht den Markt für Premium/Luxusautos).
Du solltest dir die Umfrage nochmal genauer anschauen, du hast die Umfrage nämlich nicht verstanden. Der Großteil der DEUTSCHEN Unternehmen ist für Strafzölle gegen China (und das obwohl der Großteil der deutschen Wirtschaft von China profitiert). Es gibt zum Glück genug Unternehmenslenker, die die geoökonomischen Zusammenhänge im Ansatz verstanden haben und deshalb nicht kurzfristig rein Opportunistisch handeln. Was die Auto-CEOs laut (für das Publikum in China) sagen und wie sie es wirklich sehen sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Aber ja im Grundsatz sind die OEM-CEOs gegen Strafzölle, weil sie wissen ihr Geschäftsmodell (Premiumautos) steht nicht unter Druck und wird von den Chinesen aktuell gar nicht adressiert. Wenn du jedoch in mit CEOs von T1-T5 Zuliefern sprichst oder anderen Teilen der Wirtschaft, dann ist die überwiegende Zahl der CEOs/GFs der Meinung, dass Strafzölle immer dan legitim sind, wenn China eine Industrie subventioniert. Das ist auch das „Learing“ in Brüssel (u.a. Windindustrie, Solarindustrie). Daher sind die Strafzölle richtig und wichtig, denn sie machen klar, dass wir als EU zukünftig keine Subventionierung von chinesischen Unternehmen mehr hinnehmen werden. Auch wenn uns das kurzfristig eventuell etwas Wohlstand kostet, sichert es uns langfristig Wohlstand.
Solltest du in der Automobilindustrie sein, empfehle ich dir und deinem Arbeitgeber mehr externe Workshops zur Weiterbildung. Nutzt doch mal sowas wie die Hertie School, die DGAP etc., damit ihr die Mitarbeiter fit für die kommende geopolitische und geökonomische Welt macht. Grade für die Automobilindustrie ist das überlebenswichtig!
WiWi Gast schrieb am 13.06.2024:
Meine Aussage bezog sich auf Dein "So einfach ist das" - So einfach ist das nämlich nicht, bedenkt man die gegenseitigen, tiefen Verflechtungen der EU bzw. insbesondere Deutschland und der VR China.
Brudermüller sagte auf Nachfrage bzgl. China-Investition sehr richtig: "Man kann nicht an 50% des globalen Weltmarktes vorbeilaufen (...) Sie können doch nicht 80% des Marktwachstum ignorieren und ganz vor allem dann nicht, wenn wir hier in Europa hochtrabende Ziele bei Dekarbonisierung und Green Deal haben (...)". So viel dazu.
Das etliche Unternehmen die Zölle befürworten ist so - vor allem, wie gesagt, diejenigen, die im Gegenzug in China kein nennenswertes Geschäft haben, was gegensanktioniert werden kann - siehe hierzu am Beispiel, abgesehen von Deutschland, französische Unternehmen. Du schreibst aber über die Automobilindustrie. :D Da ist die Sache ganz anders - siehe hierzu Artikel in Wiwo, Handelsblatt, Manager-Magazin: Da ist kein Auto-CEO dabei, der das befürwortet, ganz im Gegenteil.
Wir lesen wohl beide Artikel aus genannten Häusern. Nur einer missversteht sie anscheinend.
Auch dein Kommentar bzgl. keine Sorge der deutschen OEM CEOs bzgl. Tesla und chinesischen EVs - BYD Seagull geplant für weniger als 15k im europäischen Markt? VW Beteiligung bei XPENG, um im chinesischen Markt schneller zu entwicklen (müsstest Du doch mit M&A Background einordnen können?) NIO im ADAC-Ranking auf einer Höhe mit BMW, Mercedes und Co.? Tesla in China ohne JV unterwegs, was es wieder zügiger macht? Irgendwas kapier ich anscheinend nicht :D
Dass Du hier mal pauschal reinschreibst, wie erschreckend es ist, wie wenig junge Akademiker über politische bzw. wirtschaftliche Zusammenhänge verstehen, ist ganz schön frech. Wie stellst Du denn ein als Director? Pflichtabo Handelsblatt Politik-Teil, damit man bei Dir mitreden darf?
Empfehle Dir, mal ein paar China-Bezug Projekte zu machen, anscheinend hast du da noch nicht so viel Erfahrung.
Grüße aus dem Automotive-Umfeld ;)
WiWi Gast schrieb am 12.06.2024:
Der VW Konzern hat in Deutschland bei Elektroautos damit jetzt einen Marktanteil von 26% ohne Seat/Cupra und Porsche. Tesla nur von 11,8%. Es hieß hier im Thread ja sehr lange, dass Tesla uneinholbar vorne liegt und den Markt für Elektroautos dominieren wird. Das Gegenteil ist aber eingetreten, Tesla verliert bei Elektroautos dauerhaft in allen Märkten weltweit Marktanteile und VW gewinnt in fast allen Märkten weltweit Marktanteile. Das wird sich auch in nächster Zeit fortsetzen, weil Tesla kein wettbewerbsfähiges Produktportfolio hat. So ist es dann auch um die Tesla-Fans hier im Forum reichlich Still geworden…
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