Hallo zusammen,
heute wende ich mich an euch, da ich gerne eure Meinung zu meiner Situation wissen möchte.
Ich habe vor rund 8 Wochen den Job gewechselt und wie es mir so scheint, mag mich die Kollegin nicht.
Anfangs konnte ich ihr Verhalten noch nicht richtig deuten, da mir der Referenzbezug fehlte bzw. die Vergleichsmöglichkeiten bezüglich ihres Verhaltens fehlten. Jetzt bin ich mir aber sicher, dass sie mich nicht besonders mag.
Ich beschreibe euch am besten einfach mal, was ich so erlebt habe:
Während meines Vorstellungsgespräches hatte ich die Gelegenheit meine beiden zukünftigen Kollegen kennenzulernen.
In der Unterhaltung machte sie einen offenen, freundlichen und sympathischen Eindruck. Wir unterhielten uns über ihre Arbeit und ob sie sich schnell am neuen Arbeitsort einleben konnte usw.
Nachdem ich die Zusage erhalten hatte, habe ich mich schon sehr auf die Zusammenarbeit und die Einarbeitung mit ihr gefreut.
Als dann die ersten Arbeitstage gekommen sind, hatte ich natürlich viele Fragen.
Es ist ein Vertriebsjob im B2B Bereich mit einem durchschnittlichen Verkaufszyklus von 2 bis 3 Monaten. In meinem vorherigen Job betrug dieser 2 bis 3 Wochen und es war auch eine andere Branche. Deshalb wollte ich natürlich schnell eingearbeitet sein, damit ich gleich loslegen konnte.
Auf meine Fragen antwortete sie immer damit, dass das die Erfahrung mache und ich einfach die Praxis bräuchte.
Ich solle einfach machen, dann lerne ich es am schnellsten.
Dann war ein Meeting angesetzt. Ich weiß gar nicht mehr, ob es dabei stand und ich es übersehen hatte, aber ich hielt es für ein Online-Meeting. Also habe ich mich über Telefon und Computer eingewählt. Meine Kollegin ist derzeit aus dem Büro gegangen.
Nach einiger Zeit kam mein Chef und fragte mich, wo ich denn bleibe? Sie seien schon alle im Meeting-Raum.
Bei meiner alten Firma gab es sowas nicht. Da hat man untereinander auf die Kollegen acht gegeben...
Einige Wochen später kamen zwei neue Kollegen. Ebenfalls männlich wie ich.
Der andere Kollege vom Anfang arbeitete nicht mehr in der Firma.
Er hatte was ausgefressen und wurde entlassen.
Ich war dann ein paar Tage für seine Aufgaben verantwortlich.
Als es dann an die Einarbeitung der neuen Mitarbeiter ging, war die Kollegin wie ausgewechselt. Stets freundlich ging sie auch proaktiv auf die neuen Kollegen zu und machte konkrete Vorschläge, wie diese möglichst schnell erfolgreich seien könnten.
Sowas hätte ich mir auch gewünscht...
Als ich dann doch mal eine Frage hatte, habe ich mich an sie gewandt. Sie gab mir zwar eine Antwort, allerdings war das etwas schnippisch und leicht unfreundlich. Ich merkte, dass sie mir ungern die Antwort gab. Also habe ich mich an die verantwortliche Mitarbeiterin gewandt, damit ich es aus erster Hand erfahre.
Vorher und nachher waren auch Partner unseres Unternehmens bei ihr und sie war zu ihnen freundlich und gut gelaunt.
Ich sage ja nix, wenn jemand einen schlechten Tag hat und ich das merke. Nur sollte sie versuchen jeden gleich zu behandeln. Zumindest so, dass nicht jemand massiv schlechter gestellt wird...
An einem Tag kam auch eine Anfrage an unser Unternehmen rein, wo es dein Eindruck machte, dass diese Anfrage gar nicht für uns bestimmt sei.
Da ich dachte, dass diese Anfrage deshalb in meinen Aufgabenbereich fällt, habe ich mich um diese gekümmert.
Kurze Zeit später schrieb sie mir eine Email und fragte nach, weshalb ich es genommen habe, obwohl das Gebiet (Ort) in ihren Bereich fällt.
Soweit auch nix schlimmes, nur hat sie den neuen Kollegen, der die fachliche Verantwortung für unsere Abteilung übernehmen wird, auf CC gesetzt.
Ich fand das schon etwas übertrieben und es macht auf mich den Eindruck, dass sie mich verpfeifen wollte...
In diesen knapp 8 Wochen hatte ich auch zwei Anfragen von Personalberatungen, ob ich denn Interesse an einem neuen Job hätte. Wie passend!
Habs dann allerdings nicht weiter verfolgt, da ich mir dachte, dass ich mir wegen einer "blöden Kuh" (sorry für den Ausdruck, aber für mich ist es eine), die Karriere doch nicht versauen lasse.
Jetzt ist es so, dass mein Chef (der mich eingestellt hat und für mehrere Abteilungen bzw. Teams verantwortlich ist) mich zweimal gefragt hat, wie es mir denn gefalle.
Von der betreffenden Kollegin habe ich nichts gesagt.
Fakt ist, dass ich mit den beiden neuen Kollegen gut auskomme.
Mit meinem Chef auch. Er gibt mir viel Verantwortung und ich kann meine Aufgaben eigenverantwortlich umsetzen.
Mit den anderen Kollegen und Kolleginnen komme ich auch gut aus.
Im Unternehmen herrscht ein wertschätzender Umgangston und die Bezahlung passt auch. Ich fühle mich also recht wohl.
Deshalb gibt es für mich keinen Grund das Unternehmen zu verlassen.
Ich fahre jetzt die Linie, dass wenn ich Fragen habe, ich mich einfach an Mitarbeiter wende, die mir gerne weiterhelfen möchten und mit der betreffenden Kollegin versuche ich einfach professionell zu arbeiten. Wenn ich kein Bussi links und rechts bekomme und sie mich nicht anlächelt, dann soll mir das auch egal sein :-)
Bin ja schließlich da, um mich weiterzuentwickeln und nicht, dass mich eine ganz bestimmte Kollegin anhimmelt ;-)
Vielen Dank, dass ich es mir vom Herzen schreiben konnte.
Eure Antworten erwarte ich mit Spannung.
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