WiWi Gast schrieb am 30.08.2023:
Finanziell holprig??? Wer heute nicht die Kohle hat, um zu bauen bzw. Eigentum zu kaufen, der wird aufgrund der dann drastisch steigenden Mieten auch nicht plötzlich Eigentum kaufen können.
Wenn diejenigen, die es sich heute leisten könnten (aber Miete vorziehen) durch Mietsteigerungen in den Eigentumserwerb "getrieben werden", sorgt das für einen deutlichen Zuwachs der Nachfrage -> Preise für Eigentum steigen.
Korrekt. Das ist so gewollt. Die aktuellen Preise sind nicht kostendeckend für Immobilienentwickler. Die gehen reihenweise pleite. Die Preise für Eigentumswohnungen im Neubau, welche Käufer bereit sind zu zahlen, müssen steigen. Dann können Immobilienentwickler auch wieder Handwerker & Co. bezahlen, Energievorschriften erfüllen usw.
Am Ende ist also niemandem geholfen. Die Mieter können sich die Miete nicht mehr leisten, die Möchtegern-Neueigentümer können sich das Eigentum nicht leisten.
Doch. Jetzt denke doch bitte noch mal an Mikroökonomie im 1. Semester. Warum gehen gerade Immobilienentwickler pleite? Weil deren Preise nicht mehr von Kunden bezahlt werden.
Theorie hier im Forum: Marge verringern. Die Praxis zeigt, so viel Marge ist da gar nicht und war dort nie. Die gehen ja reihenweise pleite. Die haben nicht weniger Gewinn - die gehen pleite!
Die Leute, die hoch-effizient Immobilien bauen (d.h. extrem viel Erfahrung in allen Abläufen, Handwerker-Verbindungen mit besten Preisen usw.) gehen pleite. Das bedeutet, Neubaupreise werden nicht mehr gezahlt.
Warum nicht? Weil der potenzielle Käufer die Alternative Miete hat. Wir brauchen hier nicht um den heißen Brei reden - Deutschland hat mit Abstand die besten Mieter-Gesetze in der EU.
Also noch mal, Mikro 1. Kurve Angebot, Kurve Nachfrage. Die Angebotskurve ist gegeben. Handwerker & Energie werden nicht billiger. Pipeline-Gas wird es nicht mehr geben. Müssen wir also zur Nachfragekurve und dort die Leute in Eigentum drängen. Die Alternative schlechter machen (Miete).
Damit verschiebt sich die Nachfragekurve. Immobilien werden teurer. Bei diesen dann höheren Immobilienpreisen trifft man sich dann nicht bei 200k Wohnungen im Jahr sondern bestenfalls bei deutlich über 300k.
Aber ja: IMMOBILIEN MÜSSEN TEURER WERDEN! Die aktuellen Preise sind für die Bauprofis nicht kostendeckend - die gehen pleite. Und wir reden hier nicht von irgend einem Wirtschaftsgut, ja dann werden halt weniger Autos verkauft - okay. Wir reden von Wohnraum, welchen wir zwingend brauchen. NEUBAU! ES FEHLT WOHNRAUM. Er ist nicht zu teuer, sondern fehlt!
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