WiWi Gast schrieb am 22.01.2025:
WiWi Gast schrieb am 22.01.2025:
Genau diese Einstellung finde ich schlimm.
Wer nur mein "Freund" sein will, weil ich Rechtsanwalt oder Arzt und nützlich bin- nein danke.
NUR ist ja auch nicht der Grund. ABER, und hier kommt das ABER, es ist ein Anfang.
Dein Mann/Freund hat dich auch nur angesprochen, weil deine Nase eine bestimmte Krümmung hat und dein Kiefer bestimmte Winkel. Dass er nach einem Jahr NICHT NUR wegen dem Aussehen mit dir zusammen ist und ihm das dann wahrscheinlich wurscht ist, ist wohl klar. Aber AM ANFANG war er NUR wegen deinem Äußeren mit dir zusammen und bestimmt nicht, weil du die beste Lasagne der Stadt kochen kannst oder so ein Quatsch.
Ganz anderes dummes Beispiel: Wissenschaftlich gesehen magst du deine Eltern auch nur, weil du Sie häufig gesehen hast. Analog zur Schule: Ihr seid mit 99%er Wahrscheinlichkeit auch nur Freunde, weil ihr euch lange kennt oder gemeinsam viel Zeit verbracht habt.
Der Kernpunkt ist: Kein Mensch weiß wie toll oder schlecht ihr seid, bevor er mit euch Zeit verbracht hat. Und ohne Verein/Gemeinsamkeit/Beruf (und ich meine echte Berufe und nicht irgendwelche Kostenstellen) in der Post-Schulzeit gibt es aber auch keinen Grund, die "Initialzündung" zu starten, um überhaupt zusammen Zeit zu verbringen. Letztens kam z.B. ein Bericht von Festivalteilnehmern, die sich über das Internet vernetzt haben, weil alle die gleichen Interessen für bestimmte Motorräder haben, und daraus ist dann die Freundschaft entstanden.
Dass nach 10+ Jahren die Leute mit mir NICHT NUR zu tun haben, weil ich RA/StB/ ect. bin ist klar, das macht niemand, ABER, es ist hilfreich um Leute kennenzulernen, quasi die "Initialzündung".
Wie schon gesagt, alle hier im Forum, die irgendwelche sozialen Probleme haben, haben irgend eine romantisierte Vorstellung davon, warum ihr gemocht werden oder nicht und wie Freundschaften entstehen. Für euch ist nur bedingungslose Freundschaft (was, wie gesagt, quatsch ist) nur echte Freundschaft, als wären wir im Kindergarten.
In erster Linie geht es aber darum, zunächst zusammen über einen längeren Zeitraum Zeit zu verbringen, bis es zu einem Stadium kommt, wo man überhaupt von so etwas wie Freundschaft sprechen kann. Und dafür muss man idR mehrere Jahre zusammen verbringen und zwar auf regelmäßiger Basis.
Sorry eure naive Blase zu zerstören. Ich dachte das wäre unter Erwachsenen Allgemeinwissen, wie die Welt funktioniert. Aber gut, ihr könnt ja weiterhin euren Konzernjob im Home-Office ausleben und dann zu Hause herumheulen, dass ihr keine Freunde habt. Toi. Toi. Toi.
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