Das stimmt nicht. 110% Finazierung zu unter 2% sind locker drin. Wenn der Blankoanteil nicht risikorelevant ist und gewisse grenzen nicht übersteigt, dann juckt das den auch wenig, weil kaum Aufwand... Wenn da aber noch etwaige Prüfungspflichten hinzukommen, dann wirds schwierig
Kluswiwi schrieb am 11.12.2019:
Hallo Zusammen.
Meine Frau und ich sind 27.
Haben unbefristete Verträge und verdienen gesamt 4900€ Netto derzeit.
Sind Kinder geplant? Falls ja, solltet ihr einplanen, dass euer Haushaltseinkommen zeitweilig niedriger liegen wird.
Nun wollen wir eine Immobilie kaufen für 494.000€ + Nebenkosten + Gebühren = ca. 580.000€
Ist die Immobilie ihren Preis wert? Gemessen an Lage, Alter, Größe usw. Handelt es sich um ein Haus oder eine Eigentumswohnung? Falls ETW, dann solltet ihr das Hausgeld unbedingt in der Machbarkeitskalkulation berücksichtigen.
Warum sind die Nebenkosten so hoch? Üblich sind, je nach Bundesland maximal 6,5% Grunderwerbssteuer, 1% Notar, 0,5% Grundbuch und typischerweise 3,57% Makler. Das macht in Summe knapp 12%. In deiner Kalkulation betragen die NK mehr als 17%.
Trotz 35.000€ Eigenkapital, möchte ich bewusst 110% Finanzierung.
Hier ist ja nicht von "Möchten" die Rede. Wenn man mit dem EK nichtmal die Gebühren zahlen kann, dann muss man logischerweise eine 100%+ Finanzierung machen.
Ansonsten die Frage: was ist deine Motivation dafür, dass du das "bewusst" möchtest?
Im Übrigen fehlen in deiner Kalkulation noch 1.600 EUR:
Bei 110% würdest du als Kredit 543.400 EUR bekommen. Dazu 35.000 EUR EK. Macht dann
578.400 EUR für ein Objekt welches rund 580.000 EUR kostet.
Selbstredend habt ihr dann hoffentlich genug Geld übrig, die man ggf. im Zusammenhang mit einem Umzug benötigt (Küche, Möbel, Umzugskosten) - da ist man schnell im 5stelligen Bereich.
Sprich Kaufpreis + Gebühren.
Was haltet ihr davon?
Dafür werden hier deutlich zu wenige Informationen geliefert. Grundsätzlich bekommt natürlich einen meist nochmal signifikant niedrigeren Zinssatz, wenn man 20%+ Eigenkapital einbringt. Die Frage ist also wieviel Zinsen musst du für den Kredit dann zahlen?
Ist das sinnvoll.
Persönlich würde ich es eher nicht machen. Aber wie gesagt - hier fehlen wesentliche Informationen.
Sollte ich bei Diskussion mit dem Finanzberater trotzdem mein Eigenkapital erwähnen? Oder wäre das taktisch unklug?
Ich verstehe die Frage nicht. Warum willst du das nicht erwähnen? Du musst doch irgendwie schlüssig erklären können, wie du die Immobilie letztendlich bezahlen möchtest. Wenn du 110% des Kaufpreises als Kredit haben möchtest, der ganze Spass aber mit Gebühren 117% des Kaufpreises kostet, dann musst du ja zwangsläufig dein EK mit erwähnen und einbringen.
Ich stelle mir noch eine Frage: Was soll ich mich noch alles Fragen?
Jetzt bin ich ganz verwirrst. Du fragst dich was du dich fragen sollst?
In Bezug auf das Gespräch mit dem Finanzberater? Ich möchte hauptsächlich eine 110% Finanzierung; Sondertilgung zwischen 5-10%; Niedrige monatliche Rate mit circa 2% Tilgung p.a
Im ersten Tilungsjahr werdet ihr bei einer 2% Tilgung und einem angenommenen Zinssatz von 1,5% (keine Ahnung ob das realistisch ist oder zu niedrig) mit folgenden Kosten konfrontiert:
8150 EUR Zinsen
10.868 EUR Tilgung
das macht etwa 19.400 EUR im Jahr oder 1.614 EUR im Monat.
1/3 des Nettohaushaltseinkommens ginge dann also etwa für die Tilgung drauf. Könnt ihr euch das leisten? Wie hoch sind eure sonstigen Ausgaben (Auto, Haushalt, Urlaub usw.). Ist da überhaupt noch Spielraum um nennenswert Geld für Sondertilungen anzusparen?
Entscheidend ist noch die Dauer der Zinsbindung. Ich habe so das Gefühl, dass die Finanzierung ziemlich knapp gerechnet ist. Wenn in 10 Jahren der Zinssatz plötzlich doppelt so hoch wäre. Könntet ihr euch das leisten? Denn in 10 Jahren ist gerade mal etwas mehr als 20% des Kredites abgezahlt, d.h. ihr habt dann immer noch Schulden von >400.000 EUR.