WiWi Gast schrieb am 26.03.2024:
Jein man kann sich natürlich viel konstruieren an Szenarien (meines ist ja auch konstruiert) - ob das von dir dargestellte jetzt das realistischere ist würde ich persönlich jetzt mal anzweifeln - aber darum geht es ja gar nicht. Es geht hier auch nicht um ein Grundrecht eines Kindes zu erben. nur aus Sicht eines Elternteils (und ich habe 2 Kinder) möchte ich meine Kinder (ob jetzt meine biologischen oder ggf. auch adoptierte) bestmöglich versorgen. Daher versucht man es soch so zu gestalten, dass dieses Vermögen den "eigenen" Kindern zu gute kommt.
Der von dir konstruierte Fall geht komplett am Ausgangspunkt des Themas vorbei.
Die Kernaussage sollte eigentlich sein, dass eine sauber vermögensrechtliche Trennung und Ehevertrag im Fall einer Scheidung einfach em Vermögenserhalt dienen - ich wollte hier eigentlich nur zeigen, dass durch solche "romantischen Gesten" wie den "mittellosen Partner" in das Eigentum des eigenen Vermögens mitaufzunehmen das ganze auch dann komplett in fremde Hände kommen kann und hier geht es ja darum, dass jemadn z.B. eine Immobilie aus der Familie hat die dann ggf. in komplett "fremde" Hände kommt.
Ich glaube auch persönlich auch, das im Regelfall Eltern schon ein interesse an ihren biologischen Kindern haben und Stiefkinder wenn sie jemanden dann sehr nahe stehen kann man dann ja auch adoptieren (ohne Adoption besteht auch kein gesetzlicher Erbanspruch)
Ich bin der Poster von oben und hier hin- und hergerissen.
Einerseits stimme ich dir zu, dass ich meinen Kindern einen guten Start ins Leben ermöglichen will.
Dazu gehört auch, das eigene Vermögen nicht komplett sinnlos zu verprassen, sondern den Kindern (neben Werten) auch finanziell was mitzugeben.
Andererseits sehe ich es als keinen guten Start in eine Beziehung, wenn man sich von vornherein absichert gegen die mögliche Scheidung und eben den Partner nicht in das eigene Vermögen einbezieht im Sinne einer Vermögensaufteilung.
Das führt mMn zu einem Ungleichgewicht. Wenn zb ein Partner das Geld hat und der andere nicht, wird immer derjenige bestimmen, was gekauft wird und wohin der Urlaub geht, der das Geld hat.
Ist jetzt ein Einzelbeispiel von Freunden: Er verdient dick und sie nicht. Die beiden haben ein Gemeinschaftskonto, auf das er den Löwenanteil einzahlt und beide davon Geld ausgeben können. Er betont immer wieder, wie teuer seine Frau ist und dass ihm wichtig ist, dass sie gleich viel Geld haben, daher das Gemeinschaftskonto. Seine Frau sagt wiederum, dass es ihr megaunangenehm ist, davon Geld zu nehmen, da er dann nachfragt wofür und sie dazu übergegangen ist, eigene Sachen von ihrem Gehalt zu bezahlen. Faktisch wurde also eine Gütertrennung gelebt. Das würde nicht passieren bei Vermögensaufteilung oder einer Zahlung von ihm direkt auf ihr Konto wo er keinen Zugriff mehr hat zur Kontrolle.
Die Frage hinter all dem ist ja: Wie sehr vertraut man sich selbst und seinem Partner, dass die Beziehung ein Leben lang hält.
Leider können die meisten Leute das nur mit "nicht unbedingt fürs ganze Leben" beantworten. Folgerichtig ist dann auch das Bestehen auf getrennten Vermögen.
Hört sich jetzt vermutlich böse oder naiv an, aber wenn ich das nötige Vertrauen für zusammengelegte Vermögen nicht habe, dann würde ich so einen Partner auch nie heiraten oder mit ihm Kinder kriegen, sondern einen neuen suchen.
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