WiWi Gast schrieb am 06.08.2024:
WiWi Gast schrieb am 06.08.2024:
Hey, ich lese hier still immer mit und hätte ne Frage. Welche Stellen werden denn "abgebaut" in der Automobilindustrie. Man liest das ja immer in den Nachrichten etc. Sind das die Leute die am Fließband sind oder auch Leute die mit nem Studium dort arbeiten. Die User hiervor haben ja als Beispiel man den Payroll Referenten/Mitarbeiter genannt bei Porsche. Ist dieser Job denn nicht sicher?
Du missverstehst glaube ich, wie so ein Industriekonzern funktioniert. Erstens sind die Leute "am Fließband" sehr gut ausgebildet. Techniker stehen hier studierten Ingenieuren oft in nichts nach. Dazu kommt noch eine Reihe oft von studierten Prozessingenieuren/Qualitätsprüfern, ect. was oft in der Regel Wings oder ähnliches sein können, die "ums Fließband" oder "das Produkt" herumrennen. Wenn man lediglich irgendwelche Leiharbeiter nicht mehr anheuert, dann spricht man nicht von "Stellenabbau". Insofern ist es immer beides. Das eine bedingt das andere. Der Natur nach hat man immer mehr Stellen in der Produktion als reine Verwaltung.
Wenn aber z.B. Infineon 500 Stellen in Regensburg streicht, dann lass davon von mir aus 450 "Fließbandarbeiter sein", dann fallen damit auch automatisch 50 Verwaltungsstellen weg und mit Verwaltung meine ich nicht nur Sabine am Empfang, sondern auch die ganzen (hochbezahlten ggfs. studierten) Prozessingenieure, Qualitätsprüfer, Controlling oder die ominösen Payroll-Spezialisten (bei Bau-Lohn braucht man Spezialisten, aber garantiert nicht bei irgendwelchen IGM-Industriebetrieben, wo bis auf den Nachtzuschlag meistens alles gleich bleibt und zu 95% durch das Programm ausgefüllt ist). Vor allem Dinge wie Payroll und Controlling kann man eigentlich ziemlich Leicht nach Indien auslagern.
Conti/Vitesco hat ja schon sehr erfolgreich in Rumänien seine Megafactory ausgebaut inkl. Produktion & Forschung, da arbeiten 20k Leute allein in Timisoara, wenn ich noch die Zahlen richtig im Kopf hab. Man bekommt richtig gut ausgebildete Software Entwickler für 10-20k/Jahr. In Deutschland leidet man leider mittlerweile am Dunning Kruger Effekt. Die Unis und Hochschulen sind international mittlerweile zweitklassig. Die Lehre ist so la la. Das duale System hat man quasi selbst ruiniert, weil man Azubis als billige Arbeitskraft ausgenutzt hat (will ja eh keiner mehr machen). Dafür aber 173 Lehrstühle für Gender Studies. Läuft würde ich mal sagen.
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