Ich bin seit 7 Jahren im Projektmanagement in einem IGM Unternehmen.
Was ich dir sagen kann, das hängt sehr stark vom Umfeld ab:
- Vorgesetzte in den Bereichen
- Teams und Teamfreistellungen
- Vorstellungen/Forderungen von PMs, aber wenig Mitarbeit bei Lasten/Pflichtenhefeten
- Erwartungen vs. realistische Einschätzungen
- ehrliche Aufwandsschätzungen
Kurzs gesagt, wenn du in einem Umfeld bist, in dem mal richtig verstanden wurde, was Projekte sind, wie die Rollen sind und was der Unterschied Wasserfall vs. Scrum ist, dann bist du im Paradies. Alles andere ist im Prinzip ein ewiger Change Kampf je nachdem mal gegen Führungskräfte, PMs, Entwickler oder Idealisten.
Ich hatte kürzlich ein Seminar für Projektmanager und PMO und der Tenor war immer gleich und zwar die o.g. Punkte. Der Projektleiter/-manager ist schuld wenn es nicht läuft, aber in der Regel kämpft dieser gegen Strukturen, gegen die er machtlos ist. Insbesondere in IGM Unternehmen sind die Strukturen alteingessen, um es zu konkretisieren ("haben wir schon immer so gemacht", "ich bin länger da und weiß mehr als du", etc.).
Für Consulting kann ich nicht sprechen, aber das würde mich mehr reizen, wenn ich mich entfalten möchte. Da kann ich selbst ggf. mehr bewegen. Als Projektmanager in IGM Unternehmen wirst du oftmals verbrannt, ich bin da im Austausch und sehe das nicht nur in meinem Unternehmen so. Aber die Bezahlung ist super und wenn ein Projekt nicht läuft, gibt es NULL Konsequenzen. Ich bin Ende 30 und habe als AT 105k zzgl. Bonus ohne disziplinarische Führungsverantwortung. Vertraglich 40h, wenn ich ehrlich bin, eher wahre 30-35h und wenn ich mich umsehe, arbeite ich eher noch zu viel. Sowas gibt es nur bei IGM.
Die größte Macht bei IGM hat der Betriebsrat und die Führungskräfte ducken sich alle weg, wenn es mal um ihre Hauptaufgabe geht, nämlich disziplinarische Führung geht. Offensichtliche No-Performer können bei IGM Jahrzehnte durchstehen ohne Angst vor Kündigung zu haben.
Wenn es dir um gute Bezahlung, Sicherheit und WLB geht, dann immer IGM. Es ist eigentlich zweitrangig was du da machst. Wenn du aber eher persönliche Entfaltung und Identifizierung mit einer Tätigkeit suchst, rate ich zu Beginn von IGM ab.
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