Welche der oben genannten Kombinationen würdet ihr bevorzugen und warum?

opequeno schrieb am 05.08.2024:

Welche der oben genannten Kombinationen würdet ihr bevorzugen und warum?

RA + StB oder RA + WP kannst du dir sparen weil das im end Effekt auf das selbe rauskommt.
Gibt aber paar die sind, RA, StB und WP. Keine Ahnung warum man sich das antut.
Wenn man ohnehin in den Tax/Audit Bereich willst würde ich auch nur dort die Examina machen, was soll da der RA Titel noch bringen ?
Der Jurist hat so viele Fachbereiche, entweder er kümmert sich da um eine Spezialisierung oder geht ins Steuerrecht.
Anwälte als WP gibt es zwar, aber offengestanden war dann das Jura Examen für die Katz.
Für mich eher so:
Fachbereich Jurist ODER
RA+StB

RA+WP = Geld und Zeitverschwendung

WP+StB = war früher Standard als es keine getrennte Modultermine gab

Jemand der Anwalt und WP ist würde ich erstmal fragen warum er sich diesen Film überhaupt gegeben hat. Den sonderlich mehr als ein WP wird der nicht verdienen.

RA+StB ist am sinnvollsten mMn. Du zeigst damit halt dass du dich besser in Steuern auskennst als der Durchschnittsjurist, der davon eher weniger Ahnung hat. StB+WP machen viele die zuerst den StB hinter sich bringen wollen, und somit ein Backup haben. RA+WP ist Overkill, kenne auch keinen der die beiden hat.

In der Praxis sieht man häufig RA+StB, oft auch in Kombination mit Dipl.-Finanzwirt.

Rein aufgabentechnisch Würde RA + WP am meisten Sinn machen. Denn als WP darfst du alles was der StB darf auch.

Aber wie mein Vorredner schon zutreffend beschrieben hat, ist dies eher Zeit- und Geldverschwendung.

Ich würde mir eher überlegen was genau du machen willst und die Zeit nach einem der Examina nutzen um mir notwendiges zusätzliches Know-How anzueignen als noch einen Titel zu sammeln bei dem man am Ende doch wieder sehr viel Stoff lernen muss, den man später nicht benötigt.

Wenn du vor hast, dir alle drei Titel zu holen, weil du damit glaubst, besser zu fahren, kleiner Tipp: Mach es nicht und konzentrier dich auf eine Sache. Ich hatte Anfangs auch den Plan als ich 20 war und angefangen hatte zu studieren, der ist aber an der Praxis gescheitert. Das ist wie der Döner-Laden, der auch noch Pizza und Spaghetti anbiete. Kann man nicht ernst nehmen.

Früher konnte man dreigleisig fahren, weil - um ehrlich zu sein - das StB-Examen als auch das WP-Examen im Vergleich zu heute ein Witz waren. Teilweise 50% weniger Aufwand als heutige. Der Großteil von dem Gedöns, den du heute wissen musst, war einfach nicht. Punkt.

Ich hab das erste Staatsexamen gemacht, bin StB und hoffentlich nächstes Jahr WP. Das Zweite Staatsexamen mach ich vielleicht mal als Sabbatical, aber k.a. (jaja, ich weiß schon ,müsste meine Titel für 2 Jahre abgeben, aber das das ist ja alles kein Problem). Aber lange rede, gar kein Sinn: Mir bringt der Assessor/RA einfach nichts.

Das Problem hier ist tatsächlich der Nutzen. Wie oben der Vorposter geschrieben hat, die ganzen Thematiken sind heute so speziell, dass du quasi für alles Spezialisten brauchst. Wenn ich einen Rechtsanwalt sehe, der damit wirbt, dass er: "Kapitalmartkrecht, Arbeitsrecht, Strafrecht, Braurecht usw." alles bearbeitet, dann weiß ich ganz genau: Der Typ hat wahrscheinlich 4 Punkte im Examen geholt und kann auch sonst nichts. Jetzt ist er selbstständig und hat keine Mandate. In der Hoffnung, irgendwas abzugreifen macht er halt "alles". Aber so funktioniert das heute nicht mehr.

Die ganzen Berufsverbände sind ja schon dabei, sogar die Kombi aus StB/WP "unattraktiv" zu machen. In den 90ern konntest du RA/StB/WP sein und alles machen, nobody cared. Jetzt hast du z.B. bei den PIEs ein Fee Cap, Verbot zur Erbringung von Steuerberatungs- und vielen Beratungsdienstleistungen, usw. Das wird sich in den nächsten Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf die Non-PIEs ausweiten. D.h. du hast hier ein Mandat, du darfst diesem Mandat aber entweder nur Rechtsdienstleistungen, Steuerberatung oder Wirtschaftsprüfung anbieten. Und nicht alles Gleichzeitig. Im schlimmsten Fall musst du sogar ein langjähriges Prüfungsmandat abgeben, weil du "zu viel beraten" hast. Die ein oder andere "Prüferpanne" hatten ja auch schon die Big4, die kurz vor dem Testat feststellen mussten, dass man eigentlich nicht hätte prüfen dürfen (Gerry Weber fällt mir da spontan ein)

Außer, wenn man sich als „Steueranwalt“ spezialisieren will, empfehle ich die klassische Kombi WP+StB. Synergien während der Ausbildung, Synergien in den Projekten, breites Betätigungsfeld, hohe Kundenakzeptanz.

Also RA + WP ist glaube ich eine ziemliche Nische. Kann evtl. in ganz speziellen Fällen sinnvoll sein, wie z.B. als Insolvenzverwalter oder in der Wirtschaftskriminalität. Wird da sicherlich interessante Schnittstellen geben, aber ober da ein Markt für da ist, der diese Ochsentour IN DER REGEL auch entsprechend entlohnt, würde ich im ersten Moment jetzt mal bezweifeln.

Ob man RA+StB bzw. WP+StB macht, kommt auf die persönlichen Präferenzen an. Wenn du lieber juristisch unterwegs sein willst, dann das erste. Wenn du die WP lieber magst, dann das zweite. Ist halt Finance/Accounting vs. Jura/Steuern am Ende des Tages. Der StB ist für die WP oft eher ein Zwischenschritt. Es sei denn, du willst dir die Möglichkeit offen halten eine gemischte Kanzlei zu gründen oder zu übernehmen.

Am besten dann gleich RA StB WP Notar.

WiWi Gast schrieb am 05.08.2024:

Am besten dann gleich RA StB WP Notar.

Ich weiß nicht ob die Statistik der WP-Kammer aktuell ist, aber als ich letztes Jahr mal reingeschaut hatte, gab es 3 Leute in ganz D, die hatten alle 4 Titel.

Was sind das, gefühlt 15 Jahre Studium oder? 5 Jahre Jura-Studium + Ref 2 Jahre, sind 7 plus ggfs. 3 Jahre Notarieller Vorbereitungsdienst plus ggfs. noch nebenberuflich Ableisten des Stb/WP-Examens.

WiWi Gast schrieb am 05.08.2024:

WiWi Gast schrieb am 05.08.2024:

Ich weiß nicht ob die Statistik der WP-Kammer aktuell ist, aber als ich letztes Jahr mal reingeschaut hatte, gab es 3 Leute in ganz D, die hatten alle 4 Titel.

Was sind das, gefühlt 15 Jahre Studium oder? 5 Jahre Jura-Studium + Ref 2 Jahre, sind 7 plus ggfs. 3 Jahre Notarieller Vorbereitungsdienst plus ggfs. noch nebenberuflich Ableisten des Stb/WP-Examens.

Vermutlich. Dazu noch die regelmäßige Anwendung des Bußgürtels zur eigenen Selbstkasteiung. Nur so bekommt man alle Titel die man finden kann in DE.
Am Ende noch eine Promotion.
Dann ist man so 44, und so ziemlich der verrückteste Typ auf der Welt

RA + StB + WP + Dipl.-Finanzwirt + Notar + CFA level 3 + C2 level in 10 Fremdsprachen.

WiWi Gast schrieb am 05.08.2024:

WiWi Gast schrieb am 05.08.2024:

Vermutlich. Dazu noch die regelmäßige Anwendung des Bußgürtels zur eigenen Selbstkasteiung. Nur so bekommt man alle Titel die man finden kann in DE.
Am Ende noch eine Promotion.
Dann ist man so 44, und so ziemlich der verrückteste Typ auf der Welt

Ich kann mich auch an diese Zahl grob erinnern. Aber ich denke diese Titelträger sind auch eher ältere Semester. Zu dieser Zeit waren die Prüfung auch noch nicht so umfangreich wie jetzt. Ich sage nicht, dass es deswegen einfach war, aber einfach vom Umfang einfach wesentlich weniger und daher auch zeitlich machbarer. Kein IFRS, keine

opequeno schrieb am 05.08.2024:

Welche der oben genannten Kombinationen würdet ihr bevorzugen und warum?

Bei Rödl ist mir aufgefallen, dass tatsächlich einige RAs dort gibt, die zusätzlich "nur" den WP-Titel haben. Die haben wahrscheinlich irgendwann als RA bei Rödl angefangen und für die Standortleitung den WP gemacht. Hab das in der Form aber tatsächlich nur bei Rödl gesehen und über die Hintergründe (Standortleitung ect) kann ich in der Hinsicht auch nur spekulieren.