WiWi Gast schrieb am 08.04.2025:
Ich habe nach 3 Semestern die FH abgebrochen und nach 3 Semestern Target bei ähnlicher Wirtschaftslage und Noten ein Vielfaches mehr Einladungen zu Praktika bekommen.
Ich glaube schon, dass man eher jemanden von der TUM rauspickt als von der FH Buxtehude, wenn die HR über 100 Bewerber hat.
Also erstens: Ja, du hast ein "vielfaches an Praktika" im 4. Semester an deiner (angeblichen) Target erhalten, weil quasi kein Mensch Praktika an Studenten vergibt, die ihre 3 Semester noch nicht voll haben. Schau mal in die Anzeigen. Bei Big4 brauchst du dich z.B. idR nicht bewerben, wenn du die 3 Semester noch nicht voll hast. Bekommst automatisch eine Absage. Du hast die Kausalkette hier nicht ganz verstanden.
Des Weiteren: Ich habe z.B. ein Fern/TZ-Studium an einer FH absolviert und mich in München beworben. Ich habe von jeder Big4 und Next10 Einladungen zu einem Vorstellungsgespräch bekommen und bin dann direkt bei einer Eingestiegen. Ich habe nicht eine (!) Absage erhalten.
Deine Logik ergibt außerdem keinen Sinn. Die Wald-und-Wiesen-FH, wie in meinem Fall, hat vielleicht 10 bis 20 BWL Absolventen pro Jahr. Im Ganzen BWL-Bachelor waren bis 10 TZ-Semester gerade mal ca. 50 Leute eingeschrieben. Die LMU und Mannheim spucken z.B. jeweils 500-700 BWL-Bachelor jedes Semester raus. Bei der TUM genau das Gleiche. Das sind alles absolute Massenstudiengänge. Du glaubst Target=Elite = kleiner elitärer Kreis. Allein die Tatsache, dass gefühlt 1000 Leute im Bereich BWL oder BWL-nah ein Studium an jeder dieser Unis anfangen, zeugt vom Gegenteil. Wie willst du denn in München überhaupt IRGENDWEN bevorzugen, wenn ALLE an der LMU oder TUM studieren? Bei KPMG München z.B. bewerben sich quasi 5000 Bachelor/Master sämtlicher Studienrichtungen jedes Semester allein von der LMU/TU für Praktika, Einstiege, Abschlussarbeiten, ect. LMU und TUM haben zusammen 100.000 Studenten. Einen EINZELNEN zu bevorzugen, ist allein auf Grund der Masse an Absolventen schon gar nicht möglich, außer Papa und Partner/GF/Vorstand gehen zusammen Golf spielen.
Ja, deshalb sind die Firmen dann auch bei Karriereveranstaltungen eher an der LMU oder an TUM anstatt vielleicht an z.B. der FH Ingolstadt. Das nennt sich sinnvolle Budgetallokation. Und an der LMU/Mannheim/Goethe kann ich halt mit einem Messestand gleich 3000 BWLer (je Uni) auf einmal erreichen, anstatt vielleicht wie (als Beispiel) an der FH Ingolstadt oder Uni Bayreuth, wo vielleicht 200 Leute im gesamten BWL-Masterstudiengang eingeschrieben sind. Das hat aber nichts damit zu tun, dass NUR und AUSSCHLIESSLICH von diesen Unis eingestellt wird.
PS: Allein dass ich Freunde habe, die von den ganzen anderen Unis (Augsburg, Nürnberg, Bayreuth, ect.) bei T1/T2-UBs unterwegs sind, zeugt gegen die "Target-Theorie".
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