WiWi Gast schrieb am 08.10.2024:
WiWi Gast schrieb am 08.10.2024:
Neh, geht auch so, da die GDL auch gleichzeitig ein Überstundenlimit im Vertrag hat. Das Individuum kann dann sagen, der Riemen ist spätestens zum Jahresende unten. Überstunden auf dem Konto sind ebenfalls zur teilweisen freien Verfügung für freie Tage nach Wünschen des AN. Die Leute in EVG-Betrieben machen halt jetzt notgedrungen den Riemen per gelben Schein runter. Aktuell ist die Anzahl der Stunden von unter-/unbestzten Stellwerken auf Rekordniveau. Die Schinderei tut sich fast keiner mehr zu diesen Gurkengehältern inkl. Winzlingszulagen bedingungslos an.
Da gehen das Gebahren und die Spielchen von Management mit seiner EVG nicht mehr voll auf.
Hier ist diejenige, auf deren Kommentar Du antwortest. Ja, von der Sache her stimmt es was Du schreibst, geht aber in eine andere Richtung als mein Input. Mir ging es ausdrücklich um die Problematik der Schichtgestaltung in dem Fall, wenn die Arbeitszeit als Wahlmodell reduziert wird und nicht für alle gleichermassen.
Da ich selbst als Fdl im Schichtdienst arbeite und schon viele Jahre dabei bin, kenne ich mich damit durchaus aus, inkl. zweier Stellwerke mit Dienstplanänderungen unter aktiver Beteiligung der Belegschaft. Ich wollte die damit verbundene Problematik nur erwähnen weil die meisten hier eben nicht im Schichtdienst arbeiten und daher die Tücken im Detail nicht unbedingt kennen. Wenn es das Überzeitlimit welches Du erwähnst monatlich gäbe würde die Sache anders aussehen, doch es bezieht sich auf das Kalenderjahr (wie Du richtig sagst könnte dann zum Jahresende da und dort der Hammer fallen), genauso wie die ganzen Stunden, sprich unsere Jahresarbeitszeit.
Es gibt andere Tarifverträge, die haben keine Jahresarbeitszeit, sondern eine monatliche oder gar wöchentliche. Von einer solchen Änderung würden alle Schichtarbeiten stark profitieren und alle anderen natürlich auch. Davon ist aber weder bei EVG noch bei GDL in den Forderungen etwas zu hören. Als Beispiel, warum es eben nicht so laufen kann mit dem Wahlmodell Stundenreduzierung möchte ich diejenigen Schichtarbeiter anführen, die jetzt schon ihre Stunden reduzieren, aber nicht durch das Wahlmodell sondern durch Teilzeit.
Es ist in der Praxis leider so, dass durch die Dienstpläne und die Diensteinteiler diese Kollegen i.d.R. deutlich mehr als ihre gewählte Teilzeit, sagen wir mal 75% arbeiten. Sie bauen so über das Jahr Überstunden auf, ob sie wollen oder nicht, und können dann in der saure-Gurken-Zeit am Stück länger zuhause bleiben (oder sie lassen sich die Überstunden abkaufen, wird auch gerne unter der Hand gemacht). Das Jahr über und vor allem den Sommer über - Urlaubszeit!!! - arbeiten sie deutlich mehr als die 75% für die sie bezahlt werden.
Ich war jahrelang Springer und kenne daher viele Kollegen auf unterschiedlichen Stellwerken und kann sagen das mit der Teilzeit funktioniert fast nur wenn man kleine Kinder hat, weil der AG durch den PEP in diesem Fall weitgehend Rücksicht nimmt, wer jedoch wie ich keine Kinder hat und über Teilzeit nachdenkt hat verloren. Eine Kollegin von mir hat es gemacht und es bitter bereut, sie ist jeden Sommer voll mit dabei und frühestens ab dem Herbst kann sie nach langer Bettelei mal eine Woche am Stück Überzeit abbauen. Nach vielen Gesprächen mit anderen Kollegen habe ich mit dagegen entschieden - ich hatte nämlich ernsthaft vor auf Teilzeit zu gehen, habe mich aber wegen der bei uns gelebten Praxis dagegen entschieden.
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