Voice of Reason schrieb am 14.10.2024:
Eine der vollständigsten Übersichten findet man in diesem Artikel:
www.tidaro.com/blog/hybrid-work/return-to-office-strategies/
Und nein, das hat nicht zwingend was mit Vertrauen zu tun, sondern mit messbarer Leistung.
Gerade bei den Engineers ist das recht einfach zu trocken, wieviele Lines of Code submitted bzw reviewed werden, wieviele Bugs bearbeitet werden und und…
Außerdem ist es einfach Fakt, dass eine kollaborative, problemlösungsorientierte und innovative Atmosphäre nur in-person aufkommt. Kein ach-so-cooles Collaboration-Tool ersetzt das gemeinsame Diskussion in einem Raum - glaubt mir, wir haben sie alle probiert oder selbst gebaut. Es ist nicht das Gleiche.
Und ja - für die absolut überwiegende Anzahl der 08/15 Sachbearbeiter die Schadensfallbearbeitung M-Z machen, mag sich das anders anfühlen.
Und das Bashing wird hier sofort wieder losgehen, wie toll ihr alle alleine arbeiten könnt - nur damit ihr dann in einem anderen Thread stolz berichten könnt, dass ihr „von 40hrs maximal 4hrs pro Woche arbeitet“.
So funktionieren Unternehmen halt einfach nicht, so können sie nicht überleben und Unternehmen, die das ermöglichen und dulden, sollten auch nicht überleben. Und solche Mitarbeiten hätten in meinem Unternehmen nichts verloren.
Und ich sollte ein solches Unternehmen nicht leiten, denn offensichtlich würde ich was falsch machen in der Personaldimensionierung, im Prozess- und Orgdesign sowie in der Steuerung von Workloads.
WiWi Gast schrieb am 13.10.2024:
Vor allem Dein vorletzter Absatz trifft einen wichtigen Punkt, bei dem sich jeder „anständige“ Beschäftige wundert, dass man den Aspekt hier völlig ignoriert. Da wird dann vorgeworfen, es seien schlechte Vorgesetzte in den Leitungsfunktionen, da sie grundlos misstrauisch sei.
Hier wird in so vielen threads stolz von Arbeitszeitbetrug berichtet; diese Leute sind letztlich total überbezahlt, weil sie inoffiziell nur Teilzeit tätig sind, nach außen aber vorgeben ausgelastet-bis überlastet zu sein. Das ist letztlich nicht nur ein Schaden für das Unternehmen, sondern dürfte heute schon gesamtwirtschaftliche Relevanz haben. Da kann man immer nur hoffen, dass die Unternehmen mal ordentlich abbauen. Am Ende merkt es dann, dass der Verlust der Kräfte gut verschmerzbar war. Personalabbau kann besonders heute durchaus ein gutes Instrument zur Förderung von Wirtschaftlichkeit sein, wenn man diese Leute los wird.
Ich bin ein großer Freund von HO und nutze es auch selbst sehr gern und oft. Wenn aber außerhalb der IT-Branche Leute Jobs mit 100% HO suchen, würde ich absolut misstrauisch werden. Das geht dann in die Richtung, dass ich primär das monatliche Einkommen gesichert haben will, mich nur meine Interessen interessieren und der AG froh sein darf, wenn ich mich ein paar Stunden einlogge oder zu von ihm bezahlten Festen erscheine. Nach einem Jahr rechtfertigt schon allein der Abschluss des Arbeitsvertrags eine Gehaltserhöhung und selbstverständlich bin ich als Nicht-Gewerkschaftler einer der ersten, die für hohe Tariflöhne sind (kämpfen sollen die anderen dafür) und erwarten, dass ich davon auch profitiere. Ob, wo in welchem Maß ich die geschuldete Arbeitsleistung erbringe, will ich aber gefälligst selbst entscheiden.
Dass der Wirschaftsstandort so nicht zu halten ist, ist jedem vernünftig Denkenden klar. Nur die Politik meint, zu Stimmenfang die E-Auto Prämie (oder analoge Subventionen) einzuführen, damit die Stimmen von den überbezahlten, wenig produktiven Beschäftigten, die nicht mehr wettbewerbsfähige Leistungen anbieten oder Güter produzieren, gesichert werden.
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