Wie wäre denn Wirtschaftsjura (z.B. in Mannheim mit Option, das Staatsexamen draufzusatteln - oder eben nach dem Bachelor was anderes zu machen)? Wenn du Wert legst darauf BWL und Jura zu lernen, könnte das eine Option sein ohne die Informatik. Alternativ kann man natürlich auch in Jura einen MBA o.ä. nachträglich aufsatteln. Wirtschaftskenntnisse sind für eine Kanzleigründung sicher nicht unerheblich.
Wenn es dich in die Richtung der Wirtschaftsinformatik zieht - insbesondere wegen Karrierechancen - dann kann ich dir auch ein Duales Studium ans Herz legen. Wenn du das in einem großen Unternehmen absolvierst, kannst du die Praxisschwerpunkte auch nach deinen Interessen gestalten (und dann eben eher weniger Informatik machen wenn dich das nicht interessiert). Zu dem Studiengang gehören auch Rechtsvorlesungen, da bekommst du also zumindest auch einen Einblick und eine Rundumausbildung mit Wirtschaft, Marketing, Personal, Buchhaltung, aber eben auch Softwareentwicklung, Projektmanagement etc. Wirtschaftsinformatiker werden vor allem auch zur Schnittstellenarbeit ausgebildet (wenn man selber lieber aktiv programmiert, ist das natürlich kein Hindernis). Du wirst während des Studiums bezahlt und hast hinterher - neben der Möglichkeit, einen Master zu machen - natürlich auch gute Chancen, gleich einzusteigen.
Noch dazu lernst du während des Studiums (egal ob dual oder nicht) viele andere Studis kennen, die vielleicht Erfahrung in Softwareentwicklung haben - und mit denen du dann über ein Startup nachdenken kannst. Das kann auch schon während des Studiums entstehen. Du musst ja auch nicht zwangsläufig selber Informatik können, nur um eine App zu entwickeln. Du musst nur die richtigen Leute kennenlernen (z.B. auch bei Hackathons).
Vielleicht solltest du dir auch die Frage stellen, wie du dir dein Berufsleben vorstellst. Möchtest du große Unternehmen in Rechtsfragen beraten, oder Einzelpersonen bei der Durchsetzung ihrer Rechte unterstützen? Oder siehst du dich eher als Gründer eines Startups (so liest sich deine Frage)? Wenn letzteres der Fall ist, ist Jura ein eher umständlicher Weg dorthin. Bist du dir sicher, dass du unbedingt die Selbständigkeit willst - und nicht lieber erst Erfahrung sammeln im Anstellungsverhältnis? (Damit sage ich nicht, dass das ein Muss ist :)) Möchtest du auch Erfahrung im Ausland sammeln?
Ich selbst habe ein duales Studium in Wirtschaftsinformatik absolviert bei einem großen IT-Unternehmen und anschließend Jura studiert und in einem sehr techniknahen Jurathema promoviert, es war insgesamt ein langer und harter Weg, aber ich bereue keinen Schritt davon. Das war auch nicht von Anfang an der Plan. Und der Schnittstellenbereich ist gerade im Hinblick auf Legal Tech etc auch super spannend - aber dafür sollte einen IT natürlich interessieren.
Grundsätzlich kann ich sehr empfehlen, die einschlägigen Informationsangebote in Anspruch zu nehmen (sofern es die gerade gibt mit Corona...) - Startschuss Abi ist eine gute Messe insb. auch für Kontakte zu Firmen fürs Duale Studium, dann gibt es die Studieninfotage - setz dich mal in eine Jura-Vorlesung und hörs dir an.
Wenn dich Jura insbesondere wegen des Gehalts lockt: Du kannst es auch einfach für ein oder zwei Semester probieren und dann wechseln, wenn es dir nicht gefällt. Jura-Grundwissen hat noch niemandem geschadet.
Ich weiß, ich habe nicht alle deine Fragen beantwortet, aber das haben ja schon viele andere hier getan. Das nur noch so als Zusatzinfo :)
Viel Erfolg bei der Studienwahl! Es ist nicht notwendig eine finale Entscheidung, Mut zum Wechsel ist manchmal sehr wichtig :)
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