Um vielleicht mal die Gemüter etwas zu beruhigen und es auf eine sachliche Ebene zu stellen:
Ja, die neuen Kollegen sollen in erster Linie anhören. Ja, es wird erwartet, dass das an 4 Tagen pro Woche geschieht und man an Tag 5 diejenigen Fälle entscheidet, die aufgrund der mangelnden Glaubhaftmachung durch den Anhörer selbst beschieden werden müssen. Alles andere, besonders die leichten Anerkennungen, werden an sog. Entscheidungszentren der jeweiligen Abteilung abgegeben und erledigt.
Auch zur Realität gehört, dass man als Teilzeitkraft nicht einfach sagen kann "so, fertig". Also eigentlich. Zwar wird für eine Teilzeitkraft keine Anhörung im 13 Uhr Slot mehr geladen, mit Pech dauert die um 8 gestartete aber eben doch mal länger und man wird erst am späten Nachmittag fertig. Das ist Teil des Berufs.
Natürlich kann man drauf bestehen, aber wir hatten zuletzt ein paar Fälle in denen diese Gattung Mitarbeiter dann von der flexiblen Arbeitszeit ausgenommen wurden und sie feste Anwesenheitszeiten von 7-13 oder 8-14 Uhr bekommen haben.
Büros: Ja, Einzelbüros haben in manchen Außenstellen nur noch die Teamleiter aufwärts, alle anderen sitzen - wie man in Nürnberg sagt - verdichtet, bei Entscheidern bis zu 4, im Bürobereich auch mal zu sechst. Wer eine Anhörung hat, geht in die speziell dafür vorgesehenen Anhörungszimmer, finden viele Kollegen auch besser, weil sie so nichts über sich preisgeben müssen.
Anfangen kann derjenigen, dessen Zuverlässigkeitsüberprüfung erfolgreich verlaufen ist, das ist die "kleinste" Überprüfungsstufe. Die SÜ1 muss aber auf jeden Fall bestanden werden sonst ist Ende, das steht einfach mal im Gesetz, da wird sich niemand im Amt drüber hinwegsetzen.
Ich hoffe, das hat ein bisschen Klarheit gebracht, lasst Euch nicht verunsichern, der Job kann Spaß machen, aber es ist eben kein klassicher 9to5 im Bürgeramt wo immer pünktlich die Klappe fällt.
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