Aktuelle Immobilienpreise
Schon wenn du es magst, mit dem Durchschnitt zu argumentieren. Aber wie du selbst merkst, ist diese komplett unbrauchbar für eine individuelle Betrachtung und mittlerweile auch nutzlos für die Betrachtung der leistbarkeit in der Nähe oder in Städten.
Daher verstehe ich einfach nicht, wie hier immer wieder der gleiche sinnlose Kommentar gut, dass die „Leistbarkeit gut bis sehr gut sei“.
Die Betrachtung im Durchschnitt hilft einfach niemanden weiter. Ich hoffe auch sehr für dich, dass du in anderen Lebenslagen eine sinnvolle Differenzierung vornimmst. Oder argumentierst du bei deinem Gehalt auch über die Entwicklung des deutschen Durchschnittgehalts, unabhängig von deiner Leistung, deiner Stelle, deiner Branche,…
WiWi Gast schrieb am 01.07.2024:
antwortenIch glaube das Problem ist eher, das die Leute in diesem Forum etwas zu sehr mit ihrer persönlichen Situation argumentieren und daraus ein gesellschaftliches Problem ableiten wollen. Ich mag es daher eher, wenn man mit dem Durchschnitt argumentiert, anstatt mit dem persönlichen (meist verzerrten) Blick.
Aber ganz ehrlich, ich verfolge die Diskussion über Immobilien hier im Wiwi-Treff schon seit 2016/2017 und was sich durchzieht, ist dass es eine Gruppe sehr frustrierter "nicht Käufer" gibt, die der Überzeugung ist, wenn sie nur ein paar Jahre früher hätte kaufen können, dann wäre es für sie ganz einfach gewesen, meistens(!) sind folgende Denkfehler drin:
- Es wird nicht mitgedacht, das damals andere Gehälter üblich waren. Das kann je nach Branche und Erfahrung schon viel ausmachen.
- Die Opfer die auch damals für die Immobilie gemacht wurden, werden ausgeblendet (die Leute erzählen lieber wie genial ihre Entscheidung zum Kauf war und gehen da nicht weiter drauf ein) (passiert auch gerne, wenn man daran denkt wie "einfach" es die Eltern angeblich hatten)
- Man nimmt nur Neu-Mieten und ignoriert, das es auch viele günstige Bestandsmieten gibt. Dadurch sieht es so aus als wären der Abstand Rate/Miete viel kleiner als er tatsächlich ist.
- Die Leute sind viel zu festgefahren in ihrer Meinung, wie man zur eigenen Immobilie kommt. Gutes Beispiel waren diejenigen, die in der Niedrigzinsphase die Immobilie am liebsten zu 50% aus den EK bezahlen wollten.
- Zu guter Letzt: Die Leute sind viel zu festgefahren was es für eine Immobilie sein soll. Besonders in Großstädten muss man eine gewisse Flexibilität mitbringen.
Wo ist das bitte gekennzeichnet? Ich lese nur immer den gleichen Kommentar, dass die Leistbarkeit gut bis sehr gut sei im historischen Vergleich.
Da ist null Differenzierung und auch keine Klarstellung, dass nur die Durchschnitte gemeint wären. Und vor allem fehlt mir die Info, dass es regional komplett anders aussieht. In fast allen größeren Städten (und dort ist eben auch der Bedarf und Zuzug) ist die Leistbarkeit historisch schlecht.
Ich hoffe du argumentierst sonst in deinem Leben auch nicht nur über die Entwicklung der Durchschnitte.
Ich glaube, es bedarf mittlerweile eines Fadens für jedes Bundesland, jede Stadt, jeden Bezirk, jedes Viertel, jedes Haus und jede einzelne Wohnung, sonst fühlt sich nicht jede Schneeflocke mitgenommen...
Wenn ich einerseits über Durchschnitte rede, nehme ich bewusst München und die Uckermark mit in die Verlosung. Wenn ich andererseits über München reden möchte, muss ich deshalb aber den Durchschnittsbeitrag nicht kritisieren, der ist ja entsprechend gekennzeichnet. Ich weiß, alles ist wichtig und jede*r*s ist besonders...
Was ist für alle gleich?
- Die Inflation der letzten Jahre war weit überdurchschnittlich im Verlauf der letzten 20 Jahre.
- Die Reallöhne sind gesunken.
- Die Bevölkerung ist durch Zuzug gewachsen.
- Die Zinsen sind von 1,5 auf 4 Prozent gestiegen.
- Sonderlocken?
- Grundstückspreise.
- Konkurrenz.
Jetzt dürfen wir nur 1. und 2. nicht vermischen.