WiWi Gast schrieb am 13.06.2024:
Viele sind hier völlig weltfremd unterwegs.
Ich habe nach dem Abi mit 18 mit einem dualen Studium in einem oh Chemie mittelständischen Unternehmen in Hannover gestartet. Hatte mich bei 9 Unternehmen beworben die das duale Studium
Angeboten hatten alleine in Hannover.
Habe über 1000€ azubigehalt verdient für die 3 jahre bis zum Bachelor. Da war ich 21 und bin mit 65k eingestiegen. Nach 2 Jahren lag ich bei 70k und nach weiteren 3 Jahren als Teamleiter (2 Personen fachlich unterstellt) bei 85k. Bin jetzt 30 und werde übernehme eine Abteilung mit 8 Mitarbeitern und mein Gehalt wird bei 120k liegen. Das dazu das ein duales Studium nichts bringt.
Habe keinen Master gemacht und dennoch hab ich soviel Erfahrung über die Jahre gesammelt das man nie auf die Idee kommen würde einen Studenten direkt aus der uni mir vorzuziehen.
Die ganzen Studenten die hier anfangen bekommen ihre 50k da sie einfach nicht wie ich praktische Erfahrung einbringen. Ich selber werde zum Beispiel in Zukunft keine Studenten direkt aus der uni einstellen da ich einfach kein Bock habe denen das 1 mal 1 der praktischen Arbeit zu erklären. Ich setze definitiv wie viele Unternehmen derzeit auf Leute mit dualem Studium oder auch gute Leute mit einer kaufmännischen Ausbildung. Und die dürfen auch ruhig mehr verdienen als jemand der alles nur aus Büchern kennt und vom Berufsleben nichts mitbringt.
Man darf auch nicht vergessen das viele die hier studieren im Schnitt erst mit 27 den Job starten.
Da haben die ganzen Leute die ach dem Abi mit 18 oder 19 starten und ein duales Studium folgen lassen einen Riesen Vorteil da sie einfach 8 Jahre länger in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Ist ein riesiger unterschied wenn du am Ende 48 Jahre eingezahlt hat und der andere nur 40. wenn beide gleich verdienen sind das mal locker 1000€ im Monat unterschied.
Mit 27 starten inzwischen eigentlich nur noch Juristen und selbst da ist wg G12 und Schwerpunkt an der Uni heute bei aktuellen Anfängern 25/26 weit verbreitet. Ältere Starter haben entweder einen „besonderen“ Lebenslauf oder promoviert.
Azubi-Gehälter sind dafür bekannt, eher unter 1000€ als darüber zu liegen und idR sind die Jobs auch später weit von der BBG entfernt, da besteht meist kein signifikanter Rentenvorteil. Das bisschen Geld anzulegen, weil man ggf zu Hause wohnt, mag in wenigen Fällen etwas bringen. Aber das jmd, der zwischen 700-1100€ verdient, groß angelegt, ist sehr unterschiedlich ( nicht jeder wohnt zu Hause und selbst da hat man ggf noch Kosten für Hobby, Ausgehen, Urlaub, Auto o.ä).
Und bei einem dualen Studium kann man auch nicht sagen, dass das zwingend mehr bringt. Zum einen ist es nicht so extrem verbreitet, zum anderen gibt es genug Studenten, die auch neben dem Studium deutlich über 450€ verdienen. Letztlich kommt es darauf an, wie viel man verdient und wie lange man das tut, 2-3 Jahre Differenz sind regelmäßig eher unerheblich. Ob man da während des Studiums 0; 700€ oder 1500€ verdient hat, macht für die Rente nicht viel aus. Maßgeblich ist letztlich, wo man landet und wie man dort bezahlt wird. Jmd mit Ausbildung kann bei VW nach ein paar Jahren mehr bekommen als jmd mit Master irgendwo anders. Und ein duales Studium ist von der Wertigkeit jedenfalls nicht besser als ein normales, führt also nicht automatisch dazu, dass man mit höherem Anfangsgehalt einsteigt.
Wo Du einen Riesenvorteil siehst, ist nicht nachvollziehbar.
Im Hinblick auf Deine Ausführungen unterstelle ich, dass Du kein Muttersprachler bist. Ansonsten muss man sagen, dass es bedauerlich wäre, wenn jemand, der die Interpunktion nicht beherrscht und offensichtlich meine Ausführungen nicht verstanden hat, einen so hoch bezahlten Job hat, wobei ich allerdings davon ausgehe, dass Du mit der Einstellung von Personal nichts zu tun hast.
Ich habe geschrieben, dass das duale Studium regelmäßig keinen großen Mehrwert hat. Ich habe auch geschrieben, dass es letztlich entscheidend ist, wo man landet, da z.B. bei VW auch jmd mit Ausbildung mehr verdienen kann als jmd mit Master irgendwo anders. Dass Du mit dualem Studium eben Glück hast, viel zu verdienen, mehr als viele BWLer mit Master in einem anderen Unternehmen, widerspricht meiner Aussage nicht im geringsten. So viel Leseverständnis sollte auch bei jemandem mit dualem Studium vorhanden sein. Wie gesagt, will ich Dich nicht angreifen, sondern vermute, dass Du Deutsch nicht als Muttersprache gelernt hast. Falls doch, muss man sagen, dass jemand, der hier so schreibt, wohl kaum einen deutschsprachigen BWL-Master bestanden hätte, auch wenn die sprachlichen Anforderungen dort ohnehin nicht sehr hoch sind.
Freu Dich über Deinen guten Verdienst, aber lerne für Dein Ego zu verkraften, dass es genug Stellen gibt, die eben einen richtigen Master erwarten. Dafür gibt es Gründe, auch wenn Du das nicht verstehen willst. Die Frage des Verdienstes ist noch einmal etwas Anderes. Es gibt Leute, die haben „nur“ eine Ausbildung und verdienen im Einzelfall-das heißt selten- mehr als Du und es gibt Leute mit Bachelor oder Master , die mal mehr oder weniger verdienen als Du. Allein die Aussage, dass ein duales Studium pauschal besser ist, habe ich bestritten. Und damit liege ich richtig.
Übrigens ist das mal wieder fern ab vom Thema, wenn Du jetzt Dein Einzelfallschicksal mit Supergehalt als ehemaliger dualer Student, der keine Masterabsolventen einstellen würde, beim Immobilienthread breit trittst. Möchtest Du noch irgendetwas zum Thema Immobilienfinanzierung mit Deinem Gehalt, Haus- oder Wohnungspreise oder Immobilie im Alter zur Sicherung des Ruhestandes (neben der Rente) beitragen?
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