WiWi Gast schrieb am 21.06.2024:
WiWi Gast schrieb am 21.06.2024:
Also in Deutschland ist das noch recht möglich für ein Arbeiterkind ins IB zu gehen.
z.B in Frankreich läuft 70% der Praktika über Netzwerk/connections (die man bereits aus Rallyes hat -> Parties für die Oberschicht). Man muss auf einer Top 3 (HEC/ESSEC/ESCP) oder Dauphine/Sciences Po oder Top 5 Ingenieursschule gewesen sein, um überhaupt eine Chance im IB/UB zu haben. Da sind max 20% Arbeiterkinder.
Das erste IB Praktikum ist das entscheidendste für die Karriere, das Kind mit connections macht dann Credit Suisse + Advent vor dem Goldman Summer (ohne Vorerfahrung, natürlich von HEC). Als normalo macht man dann small cap + franz bank, ohne summer und steigt dann max bei BNP ein.
Danach, während der Praktika wird man von X oder Y zum Essen eingeladen, da muss man auch wissen wie man isst (weitaus komplizierter als in Deutschland), man muss über das letzte Kultur-event reden, über das Windsurfen in La Baule oder das Ski-fahren in Courchevel.
Alle Deals laufen durch den Elysee-Palast, daher hilft es auch Politiker zu kennen.
Die Liste kann man lange machen, aber was sicher ist : in Deutschland ist es viel einfacher.
Etwas übertrieben. Vor allem da die BNP bspw. ein top Arbeitgeber in Frankreich ist. Ist halt dort wie die DB bei uns.
Was die Unis (und deren Netzwerk) angeht, stimmt es schon, alles andere habe ich noch nie gehört und ich hab eine ganze Weile in Paris gelebt und gearbeitet.
Mein Vater ist MD in Paris, und ich habe während meiner Schulzeit alle Netzwerke + codes kennengelernt. Ich habe leicht übertrieben, aber zu wissen wie man isst usw ist zum VP werden sehr wichtig.
BNP hat auf keinen Fall dieselben exits wie GS JP oder BofA, und selbst um an ein BNP internship/FTO zu kommen muss man Netzwerk haben (dieses Jahr ist das erste Jahr, wo ein offizieller Prozess stattfindet). Ein Uni-Freund hat, obwohl er ESCP + prépa + m&a in Marokko im Pre-Master hatte nur ein shitty small-cap internship geschafft als P1. Durch meinen Vater habe ich jedoch eine sehr solide Midcap boutique. Das macht natürlich die P2 Bewerbungen einfacher, und ich kriege dann mit etwas Glück eine EB oder Cambon/Amala und so boutiques während er mit Glück CACIB kriegt.
Der Markt ist im Moment sehr schwierig, vor 5 Jahren war das einfacher...
Natürlich kann man auch ohne "codes" und netzwerk ins IB/M&A aber es ist sehr viel schwieriger und auch die Karriere wird schwieriger. Da wo der Normalo auf der Jobmesse zum ersten Mal einen Banker sieht und sich dann entsprechend schlecht benimmt, hat der andere in Rallyes und co schon seine Internships gesichert. Später benimmt sich der eine dann bei Firmendinner schlecht weil er keine Ahnung hat, wie man isst... ist dann natürlich nicht der Prime candidate für Assoc/VP Promotion ;)
Eine Bekanntschaft hat letztens einen Fond gegründet, nicht weil er gut war (er war bei GS) sondern weil er die richtigen Leute kannte seit dem Lycée.
Diese Übertreibungen bringen wirklich gar nichts. Jeder der Leistung bringt, wird Asso und auch VP, auch in Paris. Ich kenne sogar Banker von GS/JPM und co (ja wirklich, in Paris!) die trinken nach der Arbeit einfach ein Bier. Kann jetzt auch daran liegen, dass sie nicht so fein essen können, aber wenn wir mal ehrlich sind, wissen wir das du maßlos übertreibst und das man sich sowas auch ein wenig einreden kann. Sorry.
Iin meiner Boutique sind nur Leute aus sehr gutem Haus. Komisch, ich dachte man könne durch Leistung aufsteigen und soziale Herkunft wäre irrelevant !
Leistung führt dazu, dass fast die ganze Finanzbranche in Paris aus Saint-Louis-de-Gonzague, Saint-Jean-de-Passy, Saint-Dominique, Stanislas, Henry IV, Pasteur und co ihr Gymnasium gemacht haben ? Leistung bringt die Arbeiterkinder weg von Polytechnique ?
Leistung bringt den ärmeren Studenten die 60k Studiengebühren für die Target-Unis ? Leistung bringt vor allem die Highperformer zu den Rallyes, wo sie dann andere Highperformer kennenlernen und ihre Praktika klären ;)
Ich spüre auch sofort, wenn jemand nicht aus meiner Schicht kommt, an der Redensart, am benehmen, etc. Diese Unterschiede könnte ich zwar nicht benennen aber sie existieren eindeutig (ist glaube ich der sogenannte "Stallgeruch"). Das merken auch die Senior-banker die dann Interessen gemeinsam haben (womöglich noch dieselbe Initiative während des Studiums, die auch sehr sozial getrennt sind) und dann geht alles viel einfacher.
Wie gesagt, in Deutschland haben es die Arbeiterkinder viel viel einfacher. In Deutschland geht man an eine beliebige Uni, schreibt da gute Noten + Praktika und es reicht.
In Frankreich ist der Name des Gymnasiums (der also vom Wohnort der Eltern abhängig ist) schon fast entscheidend für Prépa/Uni/Grande école. Natürlich ist nichts unmöglich, habe ich auch nie gesagt, aber durch die elitäre Gesellschaft viel schwieriger.
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