Homeoffice bei Volkswagen
Ich glaube dir fehlt etwas der Einblick in die Bürosituation bei Großkonzernen. Ich war viele Jahre bei Volkswagen und mittlerweile in einem anderen Konzern.
In der Theorie hast du Recht, dass man Probleme schnell mit dem Kollegen direkt an seinem Arbeitspatz bespricht. Die Praxis ist aber leider eine andere. Die meisten Kollegen sitzen über den Standort verteilt, in anderen Büros und teils sogar an anderen Standorten der Gesellschaft. Deshalb war auch schon lange vor COVID der Standard, dass man anruft / einen "Skype Call" macht, wenn man eine Frage hat. Der Anteil meiner direkten Kollegen in Laufentfernung lag je nach Rolle bei 10 bis maximal 20%.
Und ich sehe persönlich keinen Mehrwert darin, meine Telefonate und Meetings dann aus einem Großraumbüro zu erledigen. Gott sei Dank ist mein Arbeitgeber aber diesbezüglich sehr fortschrittlich und überlässt uns komplett die Flexibilität beim Arbeitsort.
WiWi Gast schrieb am 15.04.2024:
antwortenWenn ihr so arbeitet, dann tut ihr mir leid. Organisierte Team Calls sind in Ordnung, wenn man mit internationalen Kollegen zusammenarbeitet, aber für interne Termine und kurze Zwischenfragen ist das Büro unschlagbar. Alleine der spontane Content, den man zwischendurch vom Nachbarteam aufschnappt ist enorm produktivitätssteigernd. Ich bin mit 33 wahrlich kein Dino. Aber ich denke mit 3 Tagen Office und 2 Tagen HO für längere Stillarbeitsphasen hat man das Ideal. Was viele nicht verstehen: Fortschritt erreicht man nicht über die Abarbeitung einer Task List, sondern über kreative Zusammenarbeit, die nur hier und da mal in Stillarbeitsphasen umgesetzt werden muss. Das Netzwerlgespräch im Büro dient nicht nur dem eigenen Fortschritt, sondern auch dem besseren Verständnis und vernetztem Denken, was in einer modernen Welt der Arbeitsteilung unerlässlich ist.