Zu Mathe in VWL:
Also viel mehr als Schulmathe ist das auch nicht, außer man spezialisiert sich im Hauptstudium auf mathelastige Bereiche wie Ökonometrie, Statistik oder komplett auf Mathematik.
Zu dem üblichen Mathe-LK Stoff werden noch Funktionsuntersuchungen mit mehreren Variablen und unter Nebenbedingungen hinzukommen. Ansonsten erwartet dich zumindest im Grundstudium nicht viel mehr, nur das das Ganze vielleicht etwas abstrakter ist als in der Schule. Die Vorlesungen sind meist theoretisch und man macht alles relativ allgemein bzw. formal-mathematisch. In den Übungen hat man dann meistens konkretere Aufgaben mit Zahlen. In den Klausuren ist das meistens auch so. Ab und zu wird man auch einen mathematischen Beweis machen müssen, was sich aber in Grenzen hält. Für die meisten Studierenden ist es meiner Erfahrung nach eher schwieriger, die berechneten Sachverhalte in den ökonomischen Kontext zu rücken und kritisch zu interpretieren.
Im Vergleich mit Uni-Ingenieursmathematik ist VWL-Mathe schon leichter, weil man viele Bereiche der Mathematik für ökonomische Anwendungen nicht benötigt. Also ein Maschinenbaustudent an einer guten TU hat mehr Mathe-Vorlesungen zu besuchen als ein VWLler.
(ein Maschinenbauer muss meistens 4 Mathe-Vorlesungen besuchen, die VWLler nur 2, die sich auch inhaltlich voneinander unterscheiden, weil man viele mathemat. Aspekte in der Ökonomie nicht benötigt).
Zu den Jobaussichten:
Ich bin der Meinung, dass die guten Leute - egal was sie studieren - immer irgendwo unterkommen werden. Das Studium zählt auch nur bedingt später. Viel wichtiger sind Methodenkenntnisse vor alles aus der EDV, Sprachkenntnisse (nicht nur Englisch, wenn Englisch dann fließend), Auslandserfahrung und Praktika, die dich fachlich und persönlich voranbringen. Wenn du das vorweisen kannst, dann wird es deinen späteren Arbeitgeber kaum interessieren, ob du jetzt BWL oder VWL studiert hast. Das meiste was man braucht lernt man eh on the job.
Klar muss dir aber auch sein, dass du im Hauptstudium die entsprechenden Vertiefungen wählen musst, um in deinen gewünschten Arbeitsbereich zu gelangen. Jemand der Personal und Marketing vertieft hat, wird es später eher schwieriger haben im Controlling oder Rechnungswesen zu arbeiten.
Also studiere das, was dich interessiert und sonst wirst du nicht glücklich.
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