Ich arbeite seit etwa 10 Jahren in der Wirtschaftsprüfung und bin seit fast 4 Jahren als WP (inzwischen als Senior Manager) angestellt bei einer Big4 in der direkten Prüfung (Industrie; diverse Branchen; HGB, IFRS, USGAAP, SOX). Also habe ein breites Wissen und Erfahrung aufgebaut.
Einen Steuerberater habe ich nicht gemacht da ich die Befugnis habe die auch Steuerberater haben.
Jetzt überlege ich auszusteigen und auf dem "Land" eine Kanzlei aufzumachen. Einzugsgebiet Rhein-Main mit größeren Vorstädten mit jeweils 10-20 k Einwohnern); Nahe zu Mainz, Wiesbaden und Frankfurt.
Ich habe bereits geschaut nach Steuerberatern in dieser Region und es gibt zwar einige, aber alle sind sichtlich eigentlich schon in der Rente oder kurz davor.

Hat hier schon jemand Erfahrung gemacht mit so etwas? Wie ist die Resonanz auf "Wirtschaftsprüfer"? Nach meiner Erfahrung kennen die Menschen auf dem Land so einen Beruf nicht oder denken, dass ich den ganzen Tag Gaststätten prüfe ob das Bier kalt genug ist...

Zum Tätigkeitsgebiet würde ich eben auch das klassische Geschäft anbieten (Finanzbuchhaltung, Lohnbuchhaltung, Steuererklärungen, usw.) zzgl. Prüfungstätigkeiten (gesetzliche+freiwillige). Steuerlich bin ich relativ gut bewandert, hatte neben meinem guten Examensergebnis auch einige private Kontakte bereits betreut mit ihrer Buchhaltung und Steuererklärung sowie bei Außenprüfungen (Gewerbetreibende).

Gibt es dazu irgendwelche Literatur oder Videos die ihr empfehlen könnt? Oder Lehrgänge.
Wie man Allgemein eine eigene Praxis gründet und auf was man achten muss. Welche Tätigkeiten sinnvoll und lukrativ sind. Mitarbeiter/Recruiting.

Ich will hier keine Diskussion starten warum ich aufhören will aber ich möchte nicht mehr Angestellter sein / nicht mehr bei einer WPG arbeiten als reiner WP.

Ich will einfach ein paar Mandanten betreuen hinsichtlich der laufenden Buchhaltung und der Steuererklärung damit ich 2-3 Angestellte bezahlen kann über das Jahr hinweg. Daneben eben eigene Prüfungsaufträge abwickeln und ggfs. als Freelancer weiter bei meiner Big4 arbeiten im Winter. Daneben noch allgemeine Beratungen machen (Unternehmensgründungen, Bewertungen, Steuergestaltungen, usw.).

Wenn es Dir im Wesentlichen darum gehen sollte, abwechslungsreicher zu arbeiten, hast Du mal daran gedacht zu einer kleineren WP-Gesellschaft zu wechseln? Dort wird Dein Tätigkeitsfeld breiter sein und vielleicht bereitet Dich die Erfahrung etwas besser auf die Gründung einer eigenen Kanzlei vor.

WiWi Gast schrieb am 08.09.2022:

Ich arbeite seit etwa 10 Jahren in der Wirtschaftsprüfung und bin seit fast 4 Jahren als WP (inzwischen als Senior Manager) angestellt bei einer Big4 in der direkten Prüfung (Industrie; diverse Branchen; HGB, IFRS, USGAAP, SOX). Also habe ein breites Wissen und Erfahrung aufgebaut.
Einen Steuerberater habe ich nicht gemacht da ich die Befugnis habe die auch Steuerberater haben.
Jetzt überlege ich auszusteigen und auf dem "Land" eine Kanzlei aufzumachen. Einzugsgebiet Rhein-Main mit größeren Vorstädten mit jeweils 10-20 k Einwohnern); Nahe zu Mainz, Wiesbaden und Frankfurt.
Ich habe bereits geschaut nach Steuerberatern in dieser Region und es gibt zwar einige, aber alle sind sichtlich eigentlich schon in der Rente oder kurz davor.

Hat hier schon jemand Erfahrung gemacht mit so etwas? Wie ist die Resonanz auf "Wirtschaftsprüfer"? Nach meiner Erfahrung kennen die Menschen auf dem Land so einen Beruf nicht oder denken, dass ich den ganzen Tag Gaststätten prüfe ob das Bier kalt genug ist...

Zum Tätigkeitsgebiet würde ich eben auch das klassische Geschäft anbieten (Finanzbuchhaltung, Lohnbuchhaltung, Steuererklärungen, usw.) zzgl. Prüfungstätigkeiten (gesetzliche+freiwillige). Steuerlich bin ich relativ gut bewandert, hatte neben meinem guten Examensergebnis auch einige private Kontakte bereits betreut mit ihrer Buchhaltung und Steuererklärung sowie bei Außenprüfungen (Gewerbetreibende).

Gibt es dazu irgendwelche Literatur oder Videos die ihr empfehlen könnt? Oder Lehrgänge.
Wie man Allgemein eine eigene Praxis gründet und auf was man achten muss. Welche Tätigkeiten sinnvoll und lukrativ sind. Mitarbeiter/Recruiting.

Ich will hier keine Diskussion starten warum ich aufhören will aber ich möchte nicht mehr Angestellter sein / nicht mehr bei einer WPG arbeiten als reiner WP.

Ich will einfach ein paar Mandanten betreuen hinsichtlich der laufenden Buchhaltung und der Steuererklärung damit ich 2-3 Angestellte bezahlen kann über das Jahr hinweg. Daneben eben eigene Prüfungsaufträge abwickeln und ggfs. als Freelancer weiter bei meiner Big4 arbeiten im Winter. Daneben noch allgemeine Beratungen machen (Unternehmensgründungen, Bewertungen, Steuergestaltungen, usw.).

Gibt es dazu irgendwelche Literatur oder Videos die ihr empfehlen könnt? Oder Lehrgänge.
Wie man Allgemein eine eigene Praxis gründet und auf was man achten muss. Welche Tätigkeiten sinnvoll und lukrativ sind. Mitarbeiter/Recruiting.

Ich überlege auch gerade mich selbstständig zu machen. Bin seit zwei Jahren Steuerberater, WP habe ich auch gerade bestanden und habe insgesamt auch ca. sieben Jahre Berufserfahrung in der Wirtschaftsprüfung.
Seit knapp einem Jahr arbeite ich auch in der Steuer mit, muss aber sagen, dass ich das Feld anders eingeschätzt habe. Wenn man sonst nur große Zahlen aus der WP gewohnt ist, gehen einem kleiner Mandanten die wegen 50 EUR Unterschied irgendwelche Tips für ihr Fahrtenbuch wollen, eher auf den Sack. Auf diese kleinteilige Arbeit in der Steuer für Mini-Betriebe und Selbstständige habe ich mittlerweile weniger Lust.
Mein Ziel ist daher eher rein auf WP und Beratung (Schuster bleib bei deinen Leisten) zu setzen und hier mit "neuem" Wissen in Nachhaltigkeitsprüfung und IT-Prüfung den Altprüfern das Wasser abzugraben.