Ich war der des Ausgangsposts. Interessant, danke für die Einblicke. Also würdest du sagen dass Angebote etc. so lange dauern wegen langsamen Entscheidungen? Ich dachte eher weil einfach viele Gespräche mit Kandidaten geführt werden...
Ist tatsächlich kritisch gerade für mich. Bin bald fertig mit dem Studium und will nicht arbeitslos werden...Um ehrlich zu sein würde ich vermutlich das erste Angebot das jetzt (nach vielen Gesprächen und mehreren Runden) kommt einfach annehmen... quasi de-risken D;
WiWi Gast schrieb am 05.06.2024:
Ich kann als Mitarbeiter einer Versicherung ganz klar bestätigen, dass wir ein massives Nachwuchsproblem haben.
Ca. 40% unserer Belegschaft gehen in den nächsten 10 Jahren in Rente. Was auch einer der größten Treiber für Modernisierung und Digitalisierung ist, weil viele alte Systeme und Prozesse dann nicht mehr pflegbar sind und eine Einarbeitung von jemand Neuem quasi unmöglich ist.
Es ist aber genau diese altbackene Mentalität (Altersdurchschnitt >45) die es schwierig macht, gute junge Leute zu bekommen und zu halten.
Unsere HR braucht viel zu lange um Leute mal zu einem Gespräch einzuladen und bis zum Vertragserhalt gehen locker 4-6 Wochen ins Land. Bis dahin haben gute Leute schon woanders unterschrieben.
Betriebsrat und Personalvorstand pochen total auf altbackene Vergütungssysteme, die Betriebszugehörigkeit mehr belohnen als Können. Ich habe oft Bewerbungen von guten Leuten Ende 20/Anfang 30 die dann 5-7 Jahre relevante BE haben und wir echt gut gebrauchen könnten. Aber HR verlangt dann, dass die am unteren Ende der Stelle einsortiert werden ("weil so jung"), womit wir vorne und hinten nicht konkurrenzfähig am Markt sind. Und für relevante Benefits gibts auch eine Karenzzeit von 3-5 Jahren Betriebszugehörigkeit.
Bei den Bestandsmitarbeitern hat man eine gewisse Sicherheit und Stabilität, nach über 10 Jahren wechselt niemand mehr. Aber bei Neueinstellungen müssen wir uns dem Markt stellen und da schneiden wir leider nicht gut ab bei Gehalt und Benefits.
antworten