Was viele hier leider auch vergessen bezüglich der Einstellungszeiten und auch der Befristungen im BAMF:
Es müssen für die Mitarbeiter auch passende Liegenschaften gefunden/angemietet werden und dann auch entsprechend ausgestattet werden. Dies nimmt auch Zeit in Anspruch. Nicht Jede Liegenschaft ist auch unbefristet nutzbar bzw hat einen unbefristeteten Mietvertrag. Ich denke das fließt aktuell auch etwas in die Planungen mit ein. Manch ein Vermieter springt auch kurzfristig wieder ab!
Jeder Mitarbeiter benötigt auch grundelegende Ausstattungen (Büroräume, Schreibtisch, Computer, Telefon etc). Auch das muss beschafft, bereit- und aufgestellt werden, genauso wie neue Außenstellen auch Netzwerktechnisch angebunden werden müssen.
Es muss für neues Personal an vielen Stellen insgesamt so einiges parallel laufen. Und auch das benötigt alles Vorlaufzeiten und überall auch zusätzliches Personal. Manchmal kann es dabei auch zu unvorhergesehenen Verzögerungen kommen.
Mittlerweile hat sich der Prozess aber etabliert. Dass es nicht immer so klappt, wie es der Plan vorsieht, sollte jedem wohl klar sein. Aber ohne das bisherige Engagement der Kolleginnen und Kollegen sähe die Lage wirklich katastrophaler aus. Zusätzlich kommt dann noch eine allgemeine Umstrukturierung, die allerdings aus meiner Sicht auch nötig ist. Das verschlingt zusätzliche Ressourcen.
Thema Befristungen:
Warum soll der starke Personalaufwuchs unbefristet eingestellt werden, wenn aktuell noch nicht absehbar ist, wie lange die Flüchtlingswelle bestehen bleibt? Hier zu einer Befristung zu greifen empfinde ich durchaus als richtig.
Zum Thema Einstellungsdauer:
Ich wurde im übrigen unbefristet letztes Jahr eingestellt. Verfahrensdauer von Ausschreibungsende bis verbindliche Zusage ca. 5 Monate (Da waren Untersuchungen, Führungszeugnis etc alles drin). Durch meine ungünstige Kündigungsfrist hat das BAMF dann sogar noch weitere 2 1/2 Monate auf mich gewartet. Geduld ist manchmal eine Tugend, das gilt für beide Seiten. Man hat gestutzt, hat dies aber akzeptiert. Umzugskosten wurden zugesagt.
Thema Faulheit:
Ich finde dass fast alle Kolleginnen und Kollegen einen hervorragenden Job leisten, es macht jeder eigentlich auch ungefragt Überstunden, sodass oftmals die Anordnung fast schon überflüssig ist. Schwarze Schafe gibt es natürlich überall. Falsche Politik sollte nicht zu Lasten der Mitarbeiter gehen, die sich auf Deutsch gesagt, den A**** aufreißen.
Hier und da hakt es noch, aber man kann das BAMF mit einem Start-Up Unternehmen sehr gut vergleichen. Allerdings mit wesentlich größeren Personalzahlen!
Es wurde lange Zeit verpennt, Mitarbeiter aufzustocken (nicht nur im BAMF, sondern in fast allen Behörden in Deutschland)!
Was wir nun sehen ist die dauerhafte Sparpolitik und Arbeitsverdichtung im öffentlichen Dienst (ältere Kolleginnen und Kollegen gehen in Pension/Rente, Stellen werden nicht nachbesetzt).
Eine andere Möglichkeit steht den Behörden aber auch schon fast nicht zur Verfügung (abgesehen von Befristungen). Hier hat man nicht genug Weitsicht gehabt, um frühzeitig mehr Personal einzustellen. Man hat hier insgesamt zu spät reagiert, und jetzt kommts nun mit der sprichwörtlichen Brechstange!
Zum Thema Einstellungsverweigerungen:
Das was ich dazu lesen konnte, geht auf keine Kuhhaut! Die Einstellungen wurden mMn. zurecht gestoppt, ins Detail werde ich dabei nicht gehen. Es ist bedauerlich für diejenigen, die an dem Prozess als Bewerber teilgenommen haben.
Aber eine sprichwörtliche Brechstange oder purer Aktionismus der Politik ohne Sinn und Verstand hat noch nie viel Sinn gemacht.
Ich hoffe, die verantwortlichen lernen daraus!
Alle die beim BAMF anfangen wollen:
Ich habe bisher viele engagierte und sehr freundliche Kolleginnen und Kollegen kennengelernt. Ich bereue den Wechsel trotz der hohen Arbeitsbelastung nicht!
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