WiWi Gast schrieb am 04.11.2019:
Ich kenne mich beim Kartellamt nicht so aus, daher aus echtem Interesse folgende Frage: Ich dachte bisher, beim Bundeskartellamt würden Strafen gegen Marktmanipulationen festgesetzt oder Kartellbildung verhindert. Wozu braucht man da VWL-Kenntnisse? Um den Gleichgewichtspreis im Anbietermonopol ausrechnen zu können, um etwaige unlautere Vorteile besser abschöpfen zu können?
WiWi Gast schrieb am 15.10.2019:
WiWi Gast schrieb am 15.10.2019:
Grundsätzlich machst du mit VWL an der Uni Bonn nichts falsch, allerdings muss dir klar sein, dass du dir dadurch erstmal keinen besonderen beruflichen Bonus sicherst. Wichtiger ist, welche Interessen und Kompetenzen du darüber hinaus hast. Für die Berufsplanung ist erstmal irrelevant, ob du nun abbrichst und zu VWL wechselst oder nicht.
Gibt es denn Gebiete, für die ich mir einen Vorteil mit meinen Jura Kenntnissen sichere oder würden die gegen 0 tendieren?
Was mir spontan einfällt ist Bundeskartellamt. Jura und VWL ist die perfekte Kombination. Allerdings ist eine Promotion sehr zu empfehlen.
Stichworte theory of harm, Marktabgrenzung (empirisches Arbeiten im Allgemeinen, hier im Speziellen etwa der SSNIP-Test)
Ich halte es für aussichtslos, VWL und Jura parallel anzugehen. Um als Volkswirt erfolgreich zu sein, musst du dich zu sehr in quantitativen Methoden vertiefen, als dass daneben noch Zeit wäre, ein Jurastudium abzuschließen. Insofern würde ich zum Wechsel raten, falls dir ein reines VWL-Studium nicht nur inhaltlich, sondern auch methodisch (Mathe, Statistik) wirklich zusagt. Glaube aber, dass man als Jurist mehr von ökonomischen Kenntnissen profitiert als andersherum.
Die wichtigsten Bereiche Regulierung/Wettbewerb wurden ja schon genannt. Schau dir mal an, was ökonomische Beratungen wie Nera, Frontier, Compass Lexecon so machen (die arbeiten i.d.R. den Großkanzleien zu). Akademisch spannend sind sicher auch Schnittstellen wie ökonomische Analyse des Rechts oder Kapitalmarktrecht
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