WiWi Gast schrieb am 24.04.2020:
Danke für deine Rückmeldung, auf sowas habe ich gehofft.
Leider bestätigen deine Ausführungen aber, dass es abseits der Uni wohl nicht viel gibt (rein zeittechnisch bedingt) und die Meisten nur an ihrer Karriere basteln.
Für mich persönlich haben die längeren freien Zeiten im Vgl. zu anderen Unis nicht so viel Mehrwert, während es gleichzeitig damit für mich unnötigen Stress während des Semester einbringt.
Interessieren würde mich jedoch nochmal explizit, wie sind die Kommilitonen abseit der Vorlesungen, wieviel wird auch mal gemeinsam unternommen, wie ist der Zusammenhalt untereinander (unterstützend oder konkurrierend) und wie findest du das Leben in St. Gallen? Als Bonus vielleicht noch einen kleinen Einblick, wieviel du im Monat ca. ausgibst.
Danke
WiWi Gast schrieb am 24.04.2020:
Mache ich gerne.
Wie schon erwähnt Kommilitonen sind durch die Bank die smartestem Leute mit denen ich zu tun hatte und eine richtig internationale Gruppe. Die Leute sind wirklich ausnahmslos sehr ambitioniert, anders kann ich es noch ich beschreiben. Das ist auch schon das Problem, da die Gruppe sehr getrimmt und karriereorrientiert ist. Wenn ich die Leute im MiQEF sehe, so sind dort auch Leute die unheimlich Smart sind, teilweise auch smarter als im MBF, teilweise weniger smart aber die Leute haben noch eine stärker ausgeprägte Begeisterung für das Fach, es ist nicht nur Mittel zum Zweck. Bei uns gibt es schon viele Leute die Kurse nach Noten und WLB nehmen (zur Info: du hast dann trotzdem Deine 12h per day aber halt kein Financial Markets mehr mit quantitativ krasen Leuten)
Trotz alle dem ist die Community stärker als man denkt. Wie hier schon erwähnt wurden sind SIM und MBF etwas isolierter am campus. Innerhalb der Gruppen ist aber eine gute Community. Es gibt 2-3 Social Events im Semester und ansonsten halt individuell. Man ist untereinander kollegial bei allem was nicht Karriere oder Klausuren betrifft, so Lerngruppen etc sind selten, merke auch nicht das man Notizen teilt großartig. Die MBF Alumni sind sehr einem gegenüber sehr offen und kollegial.
Mit anderen Master Programmen haben wir noch mit dem SIM am meisten zu tun. Wir haben eine gemeinsame WhatsApp auch und auch da wird ab und an etwas unternommen. Das ergibt sich wegen den vielen internationals. Die Leute dort unheimlich Smart aber weniger karriereorienitiert, diverser und vielseitiger in ihrem Charakter. Zudem gibts es Events die SIM und MBF exclusiv sind. Die Kurse sind fast nur mit MBF Leuten. Es wird immer so dargestellt, als hätten auch andere Master zum Teil Zugang aber das kommt nicht vor: selbst im MAccFin fehlen den Leuten die Grundlagen um bei uns Kurse erfolgreich zu absolvieren weil Financial Markets und QM vorausgesetzt werden, im Corporate Finance Track auch noch der MBF CF Kurs. Im Kontext Studium trifft man andere Master aber das ist immer sehr kurz und da bilden sich wenig ansvhlusspunkte. Man hat auch wenige zeit als alle anderen. Mit MiQEF hat man noch bisschen zu tun, die sind aber etwas unzufrieden weil sie für Ihre Begriffe zu wenig attention bekommen, da gebe ich Ihnen recht. Die MAccFin Leute mögen uns aus Neid meistens nicht, außer man kennt jemanden bereits zuvor. All in all bin ich aber damit happy, wie es läuft.
Leben in St. Gallen ist soweit ganz gut. Kenne es tatsächlich auch nicht anders, abgesehen vom Austausch in Asien. Im Bachelor und vor allem im Assessment war es halt noch spannender, weil Du abends in Clubs und Bars bist und Du wusstest die sind zu 50% voll mit Deinen peers, es gab bisschen gossip in Deinem Jahrgang. Jetzt hat man aber eh keine Zeit dafür und ich muss sagen, dass ich es nich als störend empfinde. Die Zeit ist einfach eine andere. Ich weiß dass an der HEC genauso gearbeitet wird und da nimmt sich das nicht viel. LBS, LSE ist wohl etwas entspannter. Da ist London dann schon ein klarer Vorteil. Bin sicher man hätte dort eine gute Zeit. Ich hatte aber kein Interesse an einem einjährigen Master und wollte quantitativ so viel wie möglich machen.
Zum Geld: ich habe eine 1-Zimmer, 500m von Campus zahle dafür 700 inkl Strom und Internet. Das ist ein guter Deal. An der Uni gebe ich circa 250-300 pro Monat für Mensa und Kaffe aus. Essen kaufe ich für 100 im Monat, habe allerdings so haltbare Sachen, Getränke, Klopapier etc alle aus Österreich auf Vorrat gekauft und daher spare ich viel. ÖV nutze ich nicht. 100 gehen je nach Situation noch für Dinner mit Freunden, delivery essen weg. Der Rest ist der Ausgaben ist unverändert von meiner Situation in Deutschland.
Hoffe das hilft.
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