WiWi Gast schrieb am 24.06.2021:
Mein früherer Chef hat immer gesagt, als Frau mit Bachelor sucht man sich besser einen gutverdienenden Mann...
Abgesehen von solch "markigen Sprüchen" gibt es bei uns eine Unterscheidung in den Aufgaben. Bachelorabsolventen werden entweder zur Unterstützung im SSC eingesetzt oder klassisch als Business-Controller, also sehr produktionsnah. Strategischere Aufgaben, Beteiligungsontrolling, Spezialaufgaben wie IT-Controlling ist bei uns eigentlich durchgehend mit Mastern besetzt. Das war übrigens früher schon sehr ähnlich was die Unterscheidung Uni/FH Diplom betrifft.
Das ganze bedeutet einerseits, dass finanziell für Master aufgrund ihrer Tätigkeit mehr drin ist (ein Beteiligungscontroller verdient einfach mehr als ein "Zahlenschupser" im SSC), und andererseits auch das Karrierepotential deutlich größer ist, da deren Tätigkeiten deutlich sichtbarer sind und auch für andere Aufgaben prädestinieren.
Unser Konzern- und Beteiligungscontrolling sowie M&A und Strategie-Controlling (MDAX, IGM) ist voll mit Ex-Big4 Bachelor. Geschätzt sind die Bachelor-Leute sogar in Überzahl.
Diese haben jedoch auch vorher bereits 2 - 5 Jahre Erfahrungen bei den Big4 sammeln können.
Kann also bezüglich Aufgabenverteilung, strategisch konzeptionell oder operativ Arbeiten o.ä. absolut keine Unterschiede feststellen.
Der Abschluss spielt im Alltag auch gar keine Rolle.
Ich bin damals mit dem Master direkt eingestiegen, hätte es aber im Nachhinein direkt nach dem Bachelor probieren sollen. Bereuen tue ich es trotzdem nicht, da mich der Master nicht benachteiligt - jedoch auch nicht bevorteilt.
Ich kann zwar nicht für alle Unternehmen sprechen, jedoch denke ich, dass ein Bachelor für das Controlling in 90% aller Großkonzerne ausreichend ist - vorausgesetzt die Praxiserfahrungen und das Profil passen.
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