Lohnt sich eine Immobilie heute noch?
Hallo zusammen,
ich bin 34 Jahre alt und arbeite zur Zeit in Düsseldorf. Bin mit meinem Job sehr zufrieden. Mein Arbeitgeber ist ein mittelständisches Familienunternehmen mit einem sehr guten, international ausgerichteten Produktportfolio. Wir verkaufen unsere Produkte in der ganzen Welt und können Umsatzeinbußen in gewissen Ländern aufgrund der breiten Streuung leicht auffangen. Seit Jahren schreiben wir positive Zahlen, daher gehe ich davon aus, dass ich noch lange dort arbeiten werde. Mein Job ist aufgrund meiner Position (gehobener Sachbearbeiter mit vielfältigen Funktionen) auch relativ sicher.
Nun ist es jedoch so, dass ich in Dortmund wohne und somit jeden Tag mit dem Auto nach Düsseldorf fahren muss. Glücklicherweise kann ich recht früh anfangen und auch wieder früh Feierabend machen (37,5h Woche, kaum Überstunden nötig). Dennoch nervt die Fahrerei mittlerweile und auch der Kostenfaktor (Sprit, Autoverschleiß,etc.) ist nicht zu vernachlässigen.
Daher bin ich zur Zeit stark auf Immobiliensuche. Leider musste ich feststellen, dass man kaum noch Immobilien zu vernünftigen Preisen bekommen kann. Da ein Kind in Planung ist und meine Frau dann höchstens iregendwann auf 450 ? Basis arbeiten wird, ist das Budget begrenzt, da ich gerne spätestens nach 20 Jahren mit dem Kredit fertig sein will, um dann noch was für die Rente ansparen zu können. EK für die Immobilie ist zur Zeit ca 75K vorhanden und ich verdiene zur Zeit um die 65K, mit festgelegten Steigerungen auf 72K, die ich in 2 Jahren erreiche. Tarifliche Erhöhungen zum Inflationsausgleich gibt es regelmäßig.
Daher suchen wir ein RMH bis maximal 220 K, um uns einen gewissen Lebensstandard auch mit Kind aufrecht erhalten zu können (2 Autos, Urlaub, Hobbys, etc.). Natürlich suchen wir nicht in Düsseldorf selbst, da die Preise dort für uns sowieso nicht bezahlbar sind, sondern in der näheren Umgebung, genauer gesagt im Kreis Mettmann.
Doch entweder sind die Häuser bei dem Budget derart renovierungsbedürftig, dass man sehr viel reinstecken müsste oder sie liegen einfach über unserem Budget (250 K aufwärts). Schnäppchen gibt es ganz selten auch mal, die sind aber sofort weg, so dass man auf so eine Gelegenheit lange warten muss.
Ich überlege nun was man am besten macht: bleibt man noch ein paar Jahre in Dortmund wohnen und hofft, dass sich die Immobilienpreise nach unten entwickeln oder man vielleicht ein Schnäppchen machen kann. Da wir zur Zeit in einer 3,5 Zimmer Wohnung in sehr guter Lage von Dortmund mit geringen Mietkosten leben und meine Frau auch arbeiten geht, können wir entsprechend auch gut was an die Seite legen ud unsere EK erhöhen (ca 1K/Monat nur fürs Eigentum)
Oder erhöht man das Budget und kauft sich was Teureres. Ich bin da sehr skeptisch, weil es nicht sein kann, dass man für ein popeliges 20-40 Jahre altes RMH 250K+ auf den Tisch legen soll. Meine Eltern haben Mitte der 90er 330K DM für ein neues(!) RMH bezahlt. Ich denke hier wäre das Risiko groß, nach ein paar Jahren einen Wertverlust der Immobilie zu in Kauf nehmen zu müssen.
Ich frage mich sowieso, warum sich soviele ein teures Haus leisten können, obwohl mein Gehalt laut vielen Statistiken angeblich überdurchschnittlich ist. Da ich auch viel im Personalwesen tätig bin, lese ich viele dieser Gehaltsreports. Ich kann es mir eigentlich nur erklären, dass sich die Leute entweder erheblich verkalkulieren und später feststellen,dass sie die immobilie nicht bezahlen können oder aber sich bis zum oder sogar über das Renteneintrittsalter hinweg verschulden. Erbschaften sind natürlich ein weitere Möglichkeit.
Also was meint ihr, werden die Immobilienpreise weiter derart drastisch steigen oder normalisiert sich der Markt wieder? Mich würde eure Prognose sehr interessieren. Eventuell sind vielleicht welche der Meinung, dass man sein Leben lang zur Miete wohnen sollte? Wobei ich Eigentum immer als die beste Altersvorsorge betrachtet habe.
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