Re: Reichen 2500,- netto dauerhaft für Single zum leben ?
(1) Wert der Kinder so hoch? Klar, wenn die Arzt (bitte beliebigen Job einsetzen) werden und später kräftig Steuern bezahlen. Die Medizinstudentin die zwar einen Abschluss macht, aber nie einen Tag arbeiten wird, hat im Bezug auf die Rente 0-Wert. Auch der arbeitslose Sohn oder die chronisch kranke Tochter bringen dem Rentensystem nichts. Pauschal zu sagen Eltern hui, kinderlos pfui ist absurd.
(2) Natürlich muss der Einzahlung eine Leistung gegenüberstehen, ansonsten wäre es eine Steuer und dann haben wir ganz schnell die Grenze der Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz überschritten
(3) Zahlreiche Ansprüche standen nie eine Einzahlung gegenüber, bspw. die Mütterrente; Durch die Verlängerung der Rentenbezugszeit (Stichwort Rente mit 63, steigenden Lebenserwartung) ist ein Rentner im Jahr 2050 "schlimmer" im Sinne von teuer als heute oder vor 20 Jahren
(4) Witwenrentre: Extremes Beispiel mit einem Mann der 40 Jahre einzahlt und mit 65 in Rente geht. Er lebt bis 85 und stirbt, hat also 20 Jahre Rente bezogen. Mit 84 lernt er eine 40 jährige Frau kennen und heiratet diese, diese wird 90, bezieht also schlappe 50 Jahre Witwenrente. Wo genau steht hier noch Einzahlung und Auszahlung in einem angemessenen Verhältnis? Zugegeben, extremes Beispiel (frag aber mal einen Herrn Müntefering). Aber 10 Jahre Altersunterschied sind keine Seltenheit und dass bspw. ein Mann mit 75 stirbt und seine 10 Jahre jüngere Frau 85 wird => also 10 Witwenrente ... diese Fälle gibt es Millionenfach. Eine Million solcher Fälle kosten dann schnell mal 10 Mrd. EUR.
Wenn man die Rente als Versicherung ernst nimmt, darf es eigentlich nur Versicherungsmathematisch zugehen (ggf. mit steuerfinanzierten Anpassungen wie Anrechnung Kindererziehungszeiten etc.)
Die Variablen sind Einzahlungen (Beitrag pro Jahr x Beitragsjahre) und die Auszahlung sollte nur von erwarteter Bezugsdauer abhängen.
Der Rest ist populistischer Quatsch. Man kann aus politischen/sozialen Gründen von der Versicherungsmathematik abweichen, dann aber das Kind auch beim Namen nenne.
Fakt ist, mit Jahrgang 85 werde ich zum Zeitpunkt des Rentenbezuges (70?72?) nicht einmal den nominalen Wert meiner Einzahlung zurückerhalten. Mein Verlust besteht dann aus Zinsverlust, Inflation und nominalen Verlust.
Das kann man nur ändern durch massiven Zuzug von Arbeitskräften (Was das Problem nur verlagert), durch deutliche Mehrgeburten (durch Zwang? vermutlich eher nicht; Das Problem wäre dann aber auch nur verlagert), deutliches Absenken der jetzigen Renten zugunsten meiner und späterer Generationen (wird wohl kaum passieren), deutlich höhere Rentenbeiräge (was das schlechte RoI Verhältnis aber auch nicht verbessert).
Mein Rat an meine Altersgenossen: seht die Rentenbeiträge als eine Art Steuer ohne Gegenleistung an und rechnet nicht damit, jemals einen cent davon zu sehen. Wenns am Ende doch was gibt, um so besser. So gibt es aber keine böse Überraschung.
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