Mir ist das ehrlich gesagt auch etwas kurz gedacht. Ob es sich lohnt, hängt doch sehr von der individuellen Situation ab, insbesondere:
- erlaubter Anteil der privaten Benutzung (trägt der AG diese Kosten komplett mit?)
- tatsächliche private Nutzung (dessen Kosten müsste man bei einem privat gekauften PKW aus eigener Tasche zahlen)
- die 100 km Entfernung zur Arbeit führen natürlich zu einem hohen (entfernungsabhängigen) geldwerten Vorteil; ABER: wenn man die Strecke tatsächlich regelmäßig fahren muss, dann würde das als Alternative mit dem privaten PKW auch erhebliche Kosten für Kraftstoff, Verschleiss nach sich ziehen
Fazit: Um eine Auszuge zu treffen, ob es sich lohnt reicht eine alleinige Betrachtung der tatsächlichen Kosten des Dienstwagens nicht aus, sondern man müsste auch den Vergleich mit der Alternative (Nutzung eines privat gekauften Fahrzeuges) anstellen.
Ich würde persönlich sogar behaupten, dass sich bei großer Entfernung (Arbeit-Wohnung) der Dienstwagen sogar mehr lohnt. Denn die sich aus dieser Entfernung unvermeidlich ergebene hohe jährliche Kilometerleistung, würde auch beim privat gekauften PKW zu einem schnelleren Ende der sinnvollen Nutzungsdauer führen (bspw. nach 4..5 Jahren).
Bei geringer jährlicher Fahrleistung, kann man hingegen, bei entsprechender Pflege, ein privat gekauftes Fahrzeug auch sinnvoll für 8...10 Jahre oder länger nutzen. Damit würden sich die Kosten des Wertverlustes - im Vergleich mit dem Dienstwagen - auf einen viel größeren Zeitraum verteilen.
Das setzt natürlich voraus, dass das Auto nicht als "Statussymbol" wahrgenommen wird, so dass man alle 3 oder 4 Jahre ohnehin ein neues haben möchte.
Sehe ich auch so, man möge mir bitte einen Mittelklasse-Wagen (der genannte GLC gehört ja dazu) zeigen, der bei Privateigentum und 40.000 - 45.000 km Laufleistung pro Jahr günstiger ist.
Wenn ich z.B. einen Opel Insignia nehme (günstigstes Mittelklasseauto was ich so kenne), dann sind die mit einer Ausstattung mit der man solche Strecken fahren will (Gutes Licht, Automatik) bei 70.000km auf der Uhr als Gebrauchter für 20.000 Euro gerade zu bekommen (habe eben bei mobile geschaut).
Drei Jahre (und 130.000km) später hat er 200.000 km auf der Uhr und ist vermutlich noch 8.000 Euro Wert. Also:
- 12.000 Euro Wertverlust in 3 Jahren -> 4.000 Euro pro Jahr
- 40.000km Sprit (1,7 / Liter Diesel - 6 Liter auf 100km) ->10.000 Euro pro Jahr
- Versicherung und Steuer -> 1.200 Euro pro Jahr
- Wartung und Reparaturen -> 2.000 Euro pro Jahr)
--> 17.200 Euro pro Jahr
--> Macht ca. 1.400 Euro pro Monat
Da würde ich auch lieber im neuen Mercedes für 100.000 Euro fahren als im Gebrauchten Opel für 20.000 Euro (was aus meiner Sicht das billigste, einigermaßen sichere Fahrzeug bei den Strecken ist).
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