BW-Berater schrieb am 17.04.2018:
Und ich dachte du meintest deine Beiträge ernst. Jetzt erkenne ich auch die Ironie. Natürlich, als Praktikant lernt man den normalen Job...
Ich weiß ja nicht, was du als Praktikant getan hast, aber gerade in der Beratung macht man viel von dem, was normale Associates auch machen. Das war nicht nur bei mir, sondern auch bei den meisten meiner Studienkollegen so. Nicht umsonst ist gesammelte Praxiserfahrung ein Aktivum des Bewerbers. Wenn man natürlich nur Ablage oder Verwaltung macht, dann trifft das nicht zu. Generell sollte man nach drei Monaten Vollzeitpraktikum oder mehrjähriger Werkstudententätigkeit aber einen sehr guten Einblick über die Tätigkeiten haben, der den Einstieg zumindest ganz wesentlich erleichtert. Nichts anderes hab ich behauptet.
Wo du überall Ausbeutung siehst...
Dein Problem ist: Deine Argumentation ist einfach schwach. Wenn du mal Verhandlungen führst, wirst du das merken.
Du sagst: "Immerhin habe ich meinen Lebensunterhalt länger finanziert und auf Gehalt verzichtet."
Für Unternehmen ist das aber egal. Dann müsste man ja Lieschen Müller, die nach ihrem Bachelor in Philosophie noch einen Bachelor und Master in Wirtschaft drangehangen hat noch mehr zahlen. Hat ja noch mehr verzichtet...
Wenn du ein höhere Einstigesgehalt willst, dann sind das alles Null-Argumente. Dafür musst du dir andere Argumente überlegen - die es auch gibt.
Auch das hab ich so nicht behauptet. Es geht doch nicht um die paar Jahre, die jemand keinen Lohn bezogen hat, das gleicht sich über die Jahre automatisch aus. Es geht um die zusätzliche Qualifikation, die jemand mit einem Masterabschluss (oder Doktor oder was auch immer) gegenüber einem Bachelorabsolventen oder einem Gesellen eben hat! Das sollte (aus Absolventensicht) entsprechend vergütet werden. Ist das nicht der Fall, ist das für mich Ausbeutung, ja. Aber von einem Berater, der seit 10 Jahren in dieser Mühle hängt (sofern das hier überhaupt stimmt), kann man ein derartiges Differenzierungsvermögen wahrscheinlich nicht mehr erwarten.
Aus Unternehmenssicht ist das natürlich nur sekundär, da ist der Haupttreiber - wie du zutreffend anmerkst - der Nutzen des Absolventen für das Unternehmen. Das Unternehmen hat aber regelmäßig auch mehr Nutzen von Absolventen mit Masterabschluss, sodass es im eigenen Interesse bereit ist, mehr für diese Leute zu bezahlen. Insofern ist dein Beispiel zwar ganz nett, aber letztlich nutzlos, weil es erstens nicht der Regelfall ist, und zweitens auch Lieschen Müller wohl auf eine Erhöhung wegen des zusätzlichen Studiums bestehen würde und man sich irgendwo - über dem Gehalt des einfachen Bachelorabsolventen - trifft.
Du hast noch nicht in einer Beratung gearbeitet, oder?
Der Absolvent wird auch gerne zu niedrigeren Raten fakturiert oder darf nicht alle Stunden in Rechnung stellen und trotzdem ist man mit ihm zufrieden.
Doch, hab ich. Dass Absolventen extra Abrechnungssätze haben, wäre mir aber neu. Der Satz richtet sich nach der Position im Unternehmen. Steigt der Absolvent als Associate ein, ist der Abrechnungssatz gleich X, als Senior Associate gleich Y, usw.
Nebenbei versuchst du am Thema vorbeizureden. Ich hab gesagt, dass der Absolvent innerhalb der hier diskutierten Einstiegsgehälter-Range immer profitabel ist, solange seine Stunden zumindest zum Großteil weiterberechenbar sind. Höheres Einstiegsgehalt heißt oft höhere Einstiegsposition gleich höherer Abrechnungssatz. Anfängliche Einarbeitungszeiten sind dort eingepreist. Es besteht also letztlich kein Grund, jemandem nur aufgrund seiner Eigenschaft als "Absolvent" weniger zu zahlen.
10 Jahre, mittlerweile auch die meisten DAX-Unternehmen gesehen. Das dürften 10 Jahre mehr sein als du...
Selbstdarstellung, die hier sowieso niemand nachprüfen kann. Deine Äußerungen passen aber zu jemandem, der seit 10 Jahren in der Beratung abhängt und mit anderweitigen Ansichten nichts mehr anfangen kann. Du bist wahrscheinlich mittlerweile in der Management-Ebene angekommen und lebst davon, dass die untere Etage für kleines Geld knechtet, so funktioniert die Beratung nun einmal ;) vor diesem Hintergrund sind deine Aussagen hier ganz gut einzuordnen.
Du solltest dich mal mit den gängigen Kommunikationstheorien beschäftigen. Vor allem die Sender-Empfänger-Theorien...
Du hast Recht. Die persönliche Verhandlung ist am Ende das Wichtigste.
Ich persönlich hab sogar schon das Gehalt von Absolventen nach oben korrigiert, weil die Realität keine großen Gehaltssprünge erlaubt und die Person nach zwei Jahren zurecht sehr unzufrieden gewesen wäre.
Was mich an deinen Beiträgen stört ist auch nicht die Schlussfolgerung (->höhere Absolventengehälter), sondern dein Ton, deine extrem schwache Argumentation und dein Auftreten.
Wie passend, dass ausgerechnet du mir solche Ratschläge gibst. Ich hab mit meinem ursprünglichen Beitrag niemanden - schon gar nicht dich - persönlich angegriffen, sondern nur meine Meinung kundgetan. Nur weil sie deiner nicht entspricht, ist sie nicht falsch. Abgesehen davon legst du mir hier teilweise Sachen in den Mund, die ich so weder gesagt und erst recht nicht gemeint habe. Wenn du dich wirklich auskennen würdest, wüsstest du, dass ca. 95% der Kommunikation garnicht durch die Wortwahl beeinflusst werden. Du kannst dir also zu "meinem Ton und meinem Auftreten" garkein Urteil erlauben. Danke trotzdem für die Preisgabe deines Halbwissens, das du auf einer deiner Management-Folien im Studium wahrscheinlich mal mit einem Wort aufgeschnappt hast.
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