Habe in einem riesen Konzern mit Vertrauensarbeitszeit gearbeitet.
In Wirklichkeit bedeutet es: Es gibt Überstunden ohne, dass man sie ausbezahlt bekommt, abfeiern kann.
Was die Poster vor mir geschrieben habe, glaube ich ihnen nicht.
Die Praxis sieht so aus:
Es gibt keine Stempeluhr, es gibt kein Timetool in dem man seine Stunden einträgt. Oft gibt es jedoch eine Gleitzeit wo man anwesend sein sollte (zwischen 10 und 16 Uhr bspw.). Alles außerhalb ist man sich selbst freigestellt.
Leider sieht es in der Praxis aber so aus, dass man nie seine Stunden wirklich abfeiern könnte. Das jemand einen ganzen Freitag nicht in die Arbeit kommt "wegen abfeiern" halte ich für eine Lüge. Man geht mal 1-2 Stunden früher, aber um 12 Uhr rausgehen wird nichts. Da wird man von den Kollegen sofort schief angeschaut.
Und wenn man das mal öfter macht, dann kann man sicher sein, dass man noch die ein oder andere Aufgabe zusätzlich bekommt.
Fazit: Gleitzeit gibt Flexibilität, dass man mal früher raus kommt, zum Arzt geht. Zu Hause anwesend ist.
Vertrauensarbeitszeit führt dazu, dass nicht tatsächlich alle Überstunden abgefeiert werden können. Dies beweisen u.a. mehrere Studien die rausgefunden haben, dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit auf 42-45 Stunden in der Woche ansteigt.
Wenn ich könnte, dann würde ich sofort die Stempeluhr wieder nehme. Leider haben uns die AG eingetrichtert, dass sowas "Böse" ist wegen eine "Kontrolle" und man den Arbeitnehmern doch "vertraut", dass man eh wie versprochen arbeitet.
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