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Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

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WiWi Gast

Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

Servus zusammen,

weiß jemand wie die Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen gelebt wird?
Mein konkretes Beispiel wäre Siemens Mobility, da wurde mir im VG erzählt, dass ich (bald Master BWL) mit einer 35h Woche, VAZ, auf ERA09 einsteigen würde.

Beim Gleitzeitmodell ist das ja relativ simpel, man kann rein theoretisch jede Überstunde abfeiern.
Wie läuft das ganze dann bei der Vertrauensarbeitszeit ab? Macht man eventuelle Überstunden dann "umsonst"?

Danke und Grüße

antworten
WiWi Gast

Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

WiWi Gast schrieb am 02.04.2018:

Servus zusammen,

weiß jemand wie die Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen gelebt wird?
Mein konkretes Beispiel wäre Siemens Mobility, da wurde mir im VG erzählt, dass ich (bald Master BWL) mit einer 35h Woche, VAZ, auf ERA09 einsteigen würde.

Beim Gleitzeitmodell ist das ja relativ simpel, man kann rein theoretisch jede Überstunde abfeiern.
Wie läuft das ganze dann bei der Vertrauensarbeitszeit ab? Macht man eventuelle Überstunden dann "umsonst"?

Danke und Grüße

Das wird vermutlich von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich geregelt (über Betriebsvereinbarungen).
Wir haben einen z.B. einen "Gleitzeitkorridor" morgens und können zwischen 7 und 9 Uhr anfangen. Danach müssen wir bis zum Mittag bleiben und haben einen Nachmittagskorridor zum gleiten. So kannst du über die Korridore "schwimmen" und dementsprechend Zeit auf- oder abbauen.

antworten
WiWi Gast

Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

Zeit aufbauen ist relativ irrelevant bei Vertrauensarbeitszeit = keine Zeiterfassung.

WiWi Gast schrieb am 03.04.2018:

WiWi Gast schrieb am 02.04.2018:

Das wird vermutlich von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich geregelt (über Betriebsvereinbarungen).
Wir haben einen z.B. einen "Gleitzeitkorridor" morgens und können zwischen 7 und 9 Uhr anfangen. Danach müssen wir bis zum Mittag bleiben und haben einen Nachmittagskorridor zum gleiten. So kannst du über die Korridore "schwimmen" und dementsprechend Zeit auf- oder abbauen.

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WiWi Gast

Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

So ist es. Völlig egal, wie du dir die Zeit einteilst, solange du auf deine vertraglichen 35 oder 40 Stunden kommst. Alles im Schnitt wohlgemerkt.

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WiWi Gast

Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

Arbeite auch mit VAZ und laut meinem Vertrag existieren Überstunden nicht. D.h. ich bin selbst dafür verantwortlich meine geschuldete Arbeitsleistung auf Vertrauensbasis zu erbringen. Es gibt weder Zugangs- noch An-/Abwesenheitskontrollen.

In der Realität fallen dennoch Überstunden (oder Unterstunden) an, klar! Diese werden dann auf Vertrauensbasis "abgefeiert" wobei es eigentlich kein Abfeiern ist, da ja keine Überstunden gemäß Vertrag existieren. Keiner bei uns pflegt große Bestände an Überstunden (da diese ja praktisch nicht existieren dürfen). D.h. wenn du von Mo - Do 6 Überstunden machst, dann arbeitest du Freitags nur 2 und nimmst sie nicht unbedingt mit in die nächste Woche.

antworten
WiWi Gast

Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

Bei mir ähnlich. Bei uns ist vor allem im Frühjahr und im Herbst projekttechnisch viel los. Da arbeite ich über Wochen hinweg 50h statt 40h. Dafür gehe ich dann im Sommer, wo weniger los ist, aber auch ohne schlechtes Gewissen öfter mal nach 5-6h Arbeit ins Freibad o.ä. Oder mache komplett frei am Freitag (ohne Urlaubsbeantragung, aber mit Rufbereitschaft).

Außerdem können wir jederzeit Home-Office machen. Da kann es dann schon mal sein, dass ich im Sommer vom Biergarten paar Aufgaben erledige.

Insgesamt arbeite ich aber durchschnittlich mehr als 40h. Dafür genieße ich auch mehr Freiheiten. Hauptsache die Aufgaben werden ordentlich und fristgerecht erledigt.

WiWi Gast schrieb am 03.04.2018:

Arbeite auch mit VAZ und laut meinem Vertrag existieren Überstunden nicht. D.h. ich bin selbst dafür verantwortlich meine geschuldete Arbeitsleistung auf Vertrauensbasis zu erbringen. Es gibt weder Zugangs- noch An-/Abwesenheitskontrollen.

In der Realität fallen dennoch Überstunden (oder Unterstunden) an, klar! Diese werden dann auf Vertrauensbasis "abgefeiert" wobei es eigentlich kein Abfeiern ist, da ja keine Überstunden gemäß Vertrag existieren. Keiner bei uns pflegt große Bestände an Überstunden (da diese ja praktisch nicht existieren dürfen). D.h. wenn du von Mo - Do 6 Überstunden machst, dann arbeitest du Freitags nur 2 und nimmst sie nicht unbedingt mit in die nächste Woche.

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WiWi Gast

Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

WiWi Gast schrieb am 04.04.2018:

Bei mir ähnlich. Bei uns ist vor allem im Frühjahr und im Herbst projekttechnisch viel los. Da arbeite ich über Wochen hinweg 50h statt 40h. Dafür gehe ich dann im Sommer, wo weniger los ist, aber auch ohne schlechtes Gewissen öfter mal nach 5-6h Arbeit ins Freibad o.ä. Oder mache komplett frei am Freitag (ohne Urlaubsbeantragung, aber mit Rufbereitschaft).

Außerdem können wir jederzeit Home-Office machen. Da kann es dann schon mal sein, dass ich im Sommer vom Biergarten paar Aufgaben erledige.

Insgesamt arbeite ich aber durchschnittlich mehr als 40h. Dafür genieße ich auch mehr Freiheiten. Hauptsache die Aufgaben werden ordentlich und fristgerecht erledigt.

WiWi Gast schrieb am 03.04.2018:

Du arbeitest nicht zufällig bei SAP?

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WiWi Gast

Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

WiWi Gast schrieb am 02.04.2018:

Servus zusammen,

weiß jemand wie die Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen gelebt wird?
Mein konkretes Beispiel wäre Siemens Mobility, da wurde mir im VG erzählt, dass ich (bald Master BWL) mit einer 35h Woche, VAZ, auf ERA09 einsteigen würde.

Beim Gleitzeitmodell ist das ja relativ simpel, man kann rein theoretisch jede Überstunde abfeiern.
Wie läuft das ganze dann bei der Vertrauensarbeitszeit ab? Macht man eventuelle Überstunden dann "umsonst"?

Danke und Grüße

In welchem Bundesland ist das?

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WiWi Gast

Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

Nein, nicht SAP. Deutlich größeres Unternehmen mit einer gesunden firmenphilosophie ;-)

WiWi Gast schrieb am 21.05.2018:

WiWi Gast schrieb am 04.04.2018:

Du arbeitest nicht zufällig bei SAP?

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WiWi Gast

Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

Hessen und Saarland wo IG Metall wegen Montan traditionell sehr stark ist.

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WiWi Gast

Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

Arbeite mit vaz und am Ende vom Tag heißt das einfach nur "Überstunden werden nicht bezahlt". Also möglichst finger weg davon!

Es gibt für Arbeitnehmer kaum wirkliche Vorteile dadurch, dafür aber 1000 Nachteile.

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WiWi Gast

Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

Habe in einem riesen Konzern mit Vertrauensarbeitszeit gearbeitet.
In Wirklichkeit bedeutet es: Es gibt Überstunden ohne, dass man sie ausbezahlt bekommt, abfeiern kann.

Was die Poster vor mir geschrieben habe, glaube ich ihnen nicht.

Die Praxis sieht so aus:
Es gibt keine Stempeluhr, es gibt kein Timetool in dem man seine Stunden einträgt. Oft gibt es jedoch eine Gleitzeit wo man anwesend sein sollte (zwischen 10 und 16 Uhr bspw.). Alles außerhalb ist man sich selbst freigestellt.

Leider sieht es in der Praxis aber so aus, dass man nie seine Stunden wirklich abfeiern könnte. Das jemand einen ganzen Freitag nicht in die Arbeit kommt "wegen abfeiern" halte ich für eine Lüge. Man geht mal 1-2 Stunden früher, aber um 12 Uhr rausgehen wird nichts. Da wird man von den Kollegen sofort schief angeschaut.
Und wenn man das mal öfter macht, dann kann man sicher sein, dass man noch die ein oder andere Aufgabe zusätzlich bekommt.

Fazit: Gleitzeit gibt Flexibilität, dass man mal früher raus kommt, zum Arzt geht. Zu Hause anwesend ist.
Vertrauensarbeitszeit führt dazu, dass nicht tatsächlich alle Überstunden abgefeiert werden können. Dies beweisen u.a. mehrere Studien die rausgefunden haben, dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit auf 42-45 Stunden in der Woche ansteigt.

Wenn ich könnte, dann würde ich sofort die Stempeluhr wieder nehme. Leider haben uns die AG eingetrichtert, dass sowas "Böse" ist wegen eine "Kontrolle" und man den Arbeitnehmern doch "vertraut", dass man eh wie versprochen arbeitet.

antworten
WiWi Gast

Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

WiWi Gast schrieb am 22.05.2018:

Habe in einem riesen Konzern mit Vertrauensarbeitszeit gearbeitet.
In Wirklichkeit bedeutet es: Es gibt Überstunden ohne, dass man sie ausbezahlt bekommt, abfeiern kann.

Was die Poster vor mir geschrieben habe, glaube ich ihnen nicht.

Die Praxis sieht so aus:
Es gibt keine Stempeluhr, es gibt kein Timetool in dem man seine Stunden einträgt. Oft gibt es jedoch eine Gleitzeit wo man anwesend sein sollte (zwischen 10 und 16 Uhr bspw.). Alles außerhalb ist man sich selbst freigestellt.

Leider sieht es in der Praxis aber so aus, dass man nie seine Stunden wirklich abfeiern könnte. Das jemand einen ganzen Freitag nicht in die Arbeit kommt "wegen abfeiern" halte ich für eine Lüge. Man geht mal 1-2 Stunden früher, aber um 12 Uhr rausgehen wird nichts. Da wird man von den Kollegen sofort schief angeschaut.
Und wenn man das mal öfter macht, dann kann man sicher sein, dass man noch die ein oder andere Aufgabe zusätzlich bekommt.

Fazit: Gleitzeit gibt Flexibilität, dass man mal früher raus kommt, zum Arzt geht. Zu Hause anwesend ist.
Vertrauensarbeitszeit führt dazu, dass nicht tatsächlich alle Überstunden abgefeiert werden können. Dies beweisen u.a. mehrere Studien die rausgefunden haben, dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit auf 42-45 Stunden in der Woche ansteigt.

Wenn ich könnte, dann würde ich sofort die Stempeluhr wieder nehme. Leider haben uns die AG eingetrichtert, dass sowas "Böse" ist wegen eine "Kontrolle" und man den Arbeitnehmern doch "vertraut", dass man eh wie versprochen arbeitet.

Einige Anmerkungen:

  • Bei uns (Automobilbau) gibt es Schichtmodelle, bei denen feste Entnahmetage im SAP hinterlegt sind.
  • Bis zu 10 Tage Freizeitentnahme ist bei augenscheinlicher Leistung gängig. Teilweise werden auch deutlich mehr gewährt und das sage ich dir - als Vorgesetzter, der aufgrund von projektbezogenem Arbeiten bis zu 24 Tage Gleitzeitentnahme gewährt hat.
  • "Studien"... Von wem? Es ist wie immer: Es gibt solche und solche Mitarbeiter. Manche nutzen die Möglichkeit und arbeiten mehr und andere nutzen das Vertrauen aus und arbeiten weniger. Ich kenne genauso Unternehmen in denen gestempelt wird: Heißt anwesend auch arbeitend? Nein.
  • "glaube ich nicht"..."halte ich für eine Lüge"... Wenn wir hier auf dieser Basis miteinander sprechen, ist jede Diskussion obsolet.
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WiWi Gast

Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

Vertrauensarbeitszeit führt dazu, dass nicht tatsächlich alle Überstunden abgefeiert werden können. Dies beweisen u.a. mehrere Studien die rausgefunden haben, dass die durchschnittliche Wochenarbeitszeit auf 42-45 Stunden in der Woche ansteigt.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Ich kenne Leute mit VAZ und ich beneide sie nicht. Bei mir (übertarifliche Bezahlung) gab es konkret folgende Situation:

  • Angebot: 10% mehr Gehalt, keine Personalverantwortung
  • Anspruch: 48-Stunden-Woche
  • Aussicht: "es muss ja nicht jede Woche so lang sein" Hmmmmm...
    Überlegt mal: Wenn ihr Chef seid und euer Angestellter unterschreibt, dass seine Arbeitszeit nur "vom ArbZG" (= 48 Wochenstunden, streckenweise auch mehr!) begrenzt ist: wie viele Stunden würdet ihr den wohl möglichst arbeiten lassen?
    Oft beobachtet: "Notfälle" werden nach der Probezeit nach und nach zum Normalzustand, auf diese Weise wird die Arbeitszeit dauerhaft ans Limit getrieben und dann musst DU mit einem Notfall rechtfertigen, warum du heute mal nicht so lange arbeiten kannst.
    "Aber das ist doch eine ganz wichtige, verantwortungsvolle Funktion!": dann sollte meine Arbeit für das Unternehmen ja richtig viel wert sein und ich sollte für fast 30% über meiner bisherigen Arbeitszeit ein um mehr als 30% höheres Gehalt erwarten dürfen.
    Ratet mal, wie ich mich entschieden habe, nachdem ich dem Personaler diese in einem Wust aus blumiger Sprache und aus der Luft gegriffenen Versprechungen versteckten Fakten durch hartnäckiges Nachbohren aus der Nase gezogen hatte.
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WiWi Gast

Vertrauensarbeitszeit in einem IG Metall Unternehmen?

Kommt auf die Unternehmenskultur an. Ich arbeite in einem Tarifunternehmen und habe eine 38 Stunden Woche mit Zeiterfassung. Die AT´ler haben VAZ bei 40 Stunden pro Woche.

Interessanterweise kann ich beobachten, dass die meisten AT´ler in meinem Stockwerk definitiv nicht mehr Anwesenheitszeiten haben als ich. Und erst Recht nicht 2 Stunden pro Woche.

Viele überschätzen meines Erachtens ihre Anwesenheitszeiten aufgrund von Pausenregelungen und "mal" früher Feierabend machen. Eventuelle Brückentage werden bei den Tarifmitarbeitern vom Freizeitkonto abgezogen, beim AT´ler nicht, weil es keines gibt.

So schlimm ist VAZ also nicht zwingend. Es hängt m.E. stark von der Unternehmenskultur und dem direkten Vorgesetzten ab. VAZ kann Vor- aber natürlich auch Nachteile haben.

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