WiWi Gast schrieb am 10.10.2018:
Wie bereite geschrieben sollte der TE auf jeden Fall zu MBB gehen. Besseres Gehalt, bessere Lernkurve, besseres Netzwerk und bessere Karrierechancen.
Zwei Jahre etwas härter zu arbeiten hat noch niemandem geschadet. Ausnahme: Pflege von Angehörigen oder Kleinkind. Dann würde ich auch eher zum Konzern tendieren.
Konklusio: In fast allen Fallen ist MBB die bessere Entscheidung.
Bis zu deiner "Konklusio" gehen vermutlich auch alle mit: Alles richtig.
Aber: Wie viele Kollegen hast, du, die nach zwei (!) Jahren einen Absprung geschafft und mit diesem über "zweijährigen" Trainees in den Konzern eingestiegen sind?
Den wirklichen Booster hast du doch erst als Principal/Partner. Da sprechen wir aber nicht von zwei, sondern u.U. zehn Jahren. Da geht eben auch wertvolle Zeit, meinetwegen die von 25-35 Jahren, im privaten Sektor "verloren".
Jetzt gehe ich noch einmal detailverliebt in deinen letzten Satz: Das "fast" ist eine Perspektivfrage, die von unterschiedlichen Menschen unterschiedlich beantwortet wird. Man muss - und in diesem Fall ist "man" du - auch damit leben können, dass andere Menschen anders ticken als man selbst.
Ich persönlich verstehe, was du meinst, und habe weiter oben - auch unter dem Hinweis, dass ich gerne wissen würde, wie die Karriereplanung des TEs aussieht - dazu geraten, zu MBB zu gehen. Dennoch sind doch wegen anderer Ansichten nicht automatisch alle anderen "dumm".
Mir geht es auch so, dass ich mich an manchen Urlaubstagen frage, warum ich mir an manchen Tagen 16, manchmal 18 Stunden antue, meine Verlobte morgens beim Abhauen wecke und abends beim Heimkommen schlafend vorfinde, aber dafür bin ich meistens begeistert von meiner Arbeit, immer motiviert. Ich kann mir aber vorstellen, wie schnell sich das ändern könnte, würde sie morgen schwanger... Es gibt einfach auch viele andere erfüllende Dinge und ich schließe für mich nicht aus, dass sich meine Perspektive nicht doch noch einmal ändert. ...und deshalb halte ich niemanden für "dumm", nur weil er nicht so lebt und arbeitet wie ich.
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