Na ein Glück, dass es die Arbeiter gibt, dann würden wir immernoch mit Pferdekutschen rumfahren ^^
Die Wichtigkeit der Arbeiter wird doch immer geringer, machen wir uns doch nichts vor. Wo vor Jahren noch 8.000 Menschen bei uns im Werk gearbeitet haben, sind es nun noch 1.600 und trotzdem wurde die Produktion gesteigert. Automatisierung ist das Zauberwort. Und es ist doch Quark, dass ein Akademiker sein entwickeltes Zeug nicht selbst herstellen könne. Bei uns läuft die Chemieanlage vollkommen autonom, das Einzigste, was noch gemacht werden muss ist, dass der Staplerfahrer das fertige Produkt ins Lager fährt und selbst das könnte man automatisieren, wenn man möchte. Es kommen fertige Produkte aus den Entwicklungszentren der großen Unternehmen, die Arbeiter sind doch größtenteils nur noch zur Überwachung der teils vollständig automatisierten Produktionen notwendig. Die müssen auch größtenteils nicht verstehen, was dort passiert. Ich war z.B. in meiner Ausbildung in einer Kunststoffproduktion, denkste ein Arbeiter hat verstanden, was in den Reaktoren vor sich ging? Grob hieß es immer, das geht da rein und das kommt da raus. Es gibt doch inzwischen für fast jeden Arbeitsschritt eine passende Maschine.
Man sieht ja was passiert, wenn man keine Akademiker einstellt und für eine Weiterentwicklung seiner Produkte nutzt. Bestes Beispiel die Solarbranche. Die ist de facto deutschlandweit pleite. Tausende Arbeiter, aber es hätte nur einer handvoll Akademiker gebraucht, das Produkt zukunftsfähig zu halten und damit wären auch die Arbeitsplätze geblieben. Alle Akademiker, die ich kenne, die stellen ihr entwickeltes Produkt selber her, am Ende werden Arbeiter nur für die Massenproduktion benötigt und die hat sich in den letzten Jahrzehnten massiv vereinfacht durch die Automatisierung.
Man hat zwar viel zu tun als Arbeiter, weil man die Personalkosten gering halten möchte, aber vom Niveau werden die Arbeiten immer geringer, weil es Maschinen gibt. Wenn ich an meinen damaligen Schichtleiter denke, der nun in Rente ist, der hatte wirklich zu 100% Ahung von der Anlage, weil er zu seiner Zeit wirklich noch alles selbst machen musste. Reaktoren beschicken, Temperatur einstellen usw. Da ging nichts automatisch. Heute kommen die Leute in die Unternehmen und sehen was? LKW bringt Rohstoffe, Staplerfahrer bringt Produkt ins Lager. Maximal mal ein Aggregat reinigen oder austauschen, rest macht die Automatik. Selbst in der Produktion von Metallteilen wird es doch immer "einfacher". Größtenteils werden da nur noch Leute gebraucht, um die Maschinen zu beschicken. Sprich, Leute die die Bleche oder sonstwas in die Maschinen packen. Rest macht die Stanze, CNC Fräse, Drehbank etc automatisch inzwischen. Ein Kumpel, der damals Schlosser gelernt hat arbeitet nun bei einem großen Autozulieferer, von seiner Schlosserausbildung benötigt er kaum noch was, er legt den ganzen Tag Bleche in eine Maschine...
Fazit: Man braucht relativ wenige Akademiker, um viele Arbeiterstellen in unserem doch recht teuerem Land zu schaffen und zu erhalten. Stellt man die Entwicklung ein, dann passiert das, was in der Solarbranche gerade passiert. Da wollten die Firmenchefs Gewinnmaximierung betreiben. Für sie hat es sich übrigens gelohnt, für den Rest der Belegschaft eher nicht.
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