Der Gedanke ist nicht schwachsinnig sondern beruht auf Projektergebnissen für einen großen OEM.
Ohne auf einzelne Details einzugehen, da viel geschrieben wurde, greife ich ein paar Punkte auf um deine Argumente abuschwächen:
Der Sharing Gedanke nimmt mit dem autonomen Fahren zu, da aktuell das Carsharing teurer ist als das Auto selbst zu besitzen. Das ist mitunter dadurch bedingt, dass Uber & Co. noch immer Fahrer bezahlen müssen + das Auto.
Betreiber wie DriveNow sind nur reine Provider welche das Auto auch zukaufen müssen und dann darauf ihre Marge drauf schlagen.
In Zukunft - und so ist die Hypothese - wir das reine Autometall eine Commodity werden. Die Hersteller werden nicht mehr das Auto an sich verkaufen sondern einen Service. Und da beim autonomen Fahren keine Fahrer benötigt werden kann ein Auto ganz einfach 24 Stunden am Tag im Betrieb sein ohne zusätzliche Kosten abseits der klassischen Betriebs- und Wartungskosten eines Autos. Die gesamte Kostenstruktur der wird sich deutlich dadurch ändern.
Mit dem Sharing Ansatz ist die Flexiblität sogar noch höher. Mein privates Auto muss ich immer dabei haben wen ich wo hin- und her fahre. In Zukunft habe ich noch immer ein Autoservice per App, kann es mir aber nach belieben holen. Ich kann mit Freunden gemeinsam wo hinfahren und dann getrennt wieder nach Hause. Mit privaten Autos geht nur ganz oder nichts.
Auch Lineares TV wurde lange verteidigt. Heutzutage nutzt aber die Masse Netflix. Weil das on-demand Angebot deutlich flexibler, breiter und besser ist. Genauso bei Autos. Im Sommer hätte ich gerne ein Cabrio, am Wochenende ein Sportwagen und bei Familienreisen ein SUV. Mit Privatfahrzeugen ist das nicht möglich.
Aber, dass die deutsche Automobilindustrie den Trends gegenüber ignorant ist, ist nichts neues. Es gibt nur einige wenige Firmen die wirklich aktiv daran forschen. Die meisten haben zwar ihre Aussenzweigstellen in Kalifornien & Co., aber wenn es mal um wichtige Investments geht, dann bekommen die alten Tiere (VP's & Bereichsleiter in den Zentralen Stuttgarts, Münchens und Ingolstadt) Angst um ihren eigenen Job und verzögern wichtige Entwicklungen. Waymo, Tesla, Uber und die Chinesen sind da deutliche fortschrittlicher.
Ich bin schon selber mit einem Level 4 Fahrzeug gefahren. Die Technologie ist schon da. Seit 3-4 Jahre in guter Reife. Es wird aber noch 5-10 Jahre dauern um Zulassungen & vorallem Vertrauen zu bekommen.
WiWi Gast schrieb am 12.06.2020:
Einfach mal wieder irgendwelche Argumente aus dem Himmel gegriffen mit denen man seinen Standpunkt irgendwie gerechtfertigen will.
Ja die Mobilität wird sich verändern und ja die deutschen Autobauer müssen sich Umstrukturieren - schlanker und schneller werden.
Das durchsetzen des autonomen fahrens wird sich nicht durch die Technik sondern durch die ganzen Regulatorien verlangsamen und bis es dann wirklich mal soweit ist haben hier alle Autobauer aufgeholt oder es sich extern eingekauft.
Das Argument mit Carsharing ist momentan einfach nur schwachsinn - vorallem warum sollte das autonome fahren dazu beitragen? Man kann sich jetzt bereits ein Auto teilen bzw gibt bzw. gab es genug carsharing services an denen man sehen kann, dass das Konzept bei den Leuten nicht gewollt ist - das kann sich auf lange Sicht vielleicht ändern aber sicher nicht in in den nächsten 5-10Jahren - dafür ist der Mensch zu sehr ein Gewohnheitstier und das Auto bzw die eigene Flexibilität hat noch zu hohen Stellenwert. Daher wird es auch nochmal einige Jahre zusätzlich dauern bis sich das ganze in der Gesellschaft ändert - ich schätze aber das wird sowieso erst in den neuen Generationen kommen die es von Kind an nicht anderst kennen.
Daher wird es auf jeden Fall für die nächsten 15-20 Jahre noch so weiter gehen und wie sich die ganzen Firmen bis dahin ändern oder an die Begebenheiten anpassen kann man heute noch nicht sagen
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