WiWi Gast schrieb am 11.02.2021:
Ich spare rein gar nichts.
Ich investiere mein Geld lieber in Erinnerungen und Erlebnisse.
Ausser einem Puffer von 1.000 Euro auf dem Girokonto, gebe ich alles aus was reinkommt.
Ich sehe auch keinen Grund, warum ich dies ändern sollte.
Ich gehe mal davon aus, dass du mit deinem Beitrag ein ganz klein wenig provozieren möchtest, richtig?
Immobilie?
Eine Immobilie ist für mich nicht erstrebenswert, sondern eher eine Horrorvorstellung.
Ich bin gerne Mieter.
Wenn etwas ist, kann sich mein Vermieter darum kümmern und ich kann mich um Dinge kümmern, die mir Spass machen.
Altersvorsorge?
Bis ich in Rente gehe, liegt die Regelaltersgrenze vermutlich bei 70 Jahren.
Das Alter ist Spekulation. Und mit zielgerichteter Vorsorge hast du es ja selbst in der Hand, eher in den Ruhestand überzugehen, um eben nicht bis zum Erreichen des gesetzlichen Rentenalters malochen zu müssen.
Die durchschnittlichen Lebenserwartung eines Mannes liegt unter 80 Jahren.
Auch das gilt vielleicht heute. Aber bis du soweit bist, steigt die Lebenserwartung weiter an. Der "Durchschnitt" enthält zudem viele Menschen mit ungesundem Lebensstil, Krankheiten etc. Man hat es also auch etwas selbst in der Hand, dass man älter wird, als es die durchschnittliche Lebenserwartung vorsieht.
Warum soll ich mich Jahrzehnte einschränken, um im Alter ein paar Jahre einen höheren Lebensstandard zu geniessen?
Wenn du es als Einschränkung ansiehst, jeden Monat ein paar Hunderter wegzulegen, dann kann ich dich wohl kaum sinnvoll überzeugen, dass es durchaus Sinn machen kann, mehr als einen Tausender auf dem Girokonto zu haben.
Aber: sieht man mal von "ich-bezogenen" Gründen bzw. Motiven ab - möchtest du im Alter in die Situation geraten, dass du evtl. deinen Kindern auf der Tasche liegst? Oder solltest du irgendwann ins Pflegeheim müssen, möchstest du wirklich, dass deine Nachkommen ggf. für die Kosten mit aufkommen müssen?
Das Leben spielt sich vor dem Rentenalter ab.
Im dem Satz fehlt ein _auch_.
Sich in der Blüte seines Lebens einzuschränken und sich darauf vorzubereiten alt und tatterig zu sein, macht für mich absolut keinen Sinn.
Einmal ganz davon abgesehen, dass sich die Gegebenheiten hinsichtlich der gesetzlichen Rentenversicherung und des Finanzsystems in den nächsten 40 Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit ändern werden.
Und das sicher nicht zum Besseren. Umso mehr ein Grund _für_ und nicht _gegen_ eine zusätzliche private Vorsorge.
Arbeitslosigkeit oder Krankheit?
Shit happens!
Aus deiner egozentrischen Sicht mag das okay sein. Aber auch hier solltest du dir die Frage stellen - wie wären die Auswirkungen auf Partner und Familie?
Im Leben gibt es keine Vollkaskoversicherung.
Wenn es mich trifft, trifft es mich.
Dann kann ich zumindest auf tolle Erinnerungen und Erlebnisse zurückblicken und habe mein Leben bestmöglich gelebt.
Und da ich keine existenzbedrohenden Verbindlichkeiten habe, muss ich meine Familie auch nicht gegen irgendetwas absichern oder vor irgendetwas schützen.
Oben erwähntest du Arbeitslosigkeit und Krankheit. Schonmal überlegt, dass diese Ereignisse schnell zu existenzbedrohenden finanziellen Engpässen führen können?
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