WiWi Gast schrieb am 17.02.2022:
- Sowohl 1,3 in 7 als auch 1,2 in 6 Semestern an deutscher staatlicher ist für den Arbeitsmarkt (sehr) gut
- Mit beiden Ergebnissen solltest du dir akademisch (kaum) was verbauen - mit entsprechendem GMAT von 680+ steht dir so ziemlich alles offen, möglicherweise reicht es für Oxbridge nicht ganz.
- Die Chance auf Überragend hast du bereits verbaut, das wäre dann ehr 1,0 in 5-6 Semestern oder 1,3 in 3-4 Semestern (beides trifft man manchmal unter McK Kollegen...). Ist aber unnötig, da völliges Overachievment für 95% der Fälle - zu Jane Street kommst du als BWL Absolvent ohne einschlägige BE ohnehin nicht, für jeden BWL Job ist dein Abschluss "gut genug" um bei entsprechenden Praktika keine Probleme zu haben.
Gratuliere, du hast vermutlich exzellente Jobaussichten und Chancen auf sehr hoch gerankte Master/PhD Programme bei entsprechendem GMAT/GRE, vergiss nicht praktische Erfahrung zu sammeln um die Leistung nicht "in den Wind zu schießen". Tipp: Mach ein Gap Year.
Hier redet ganz klar ein BWLer, der keine Ahnung von der VWL-Forschung hat (alleine von GMAT und McKinsey zu reden, in diesem Kontext total irrelevant). 1.0 in 5 Semestern schafft in Mannheim oder Bonn niemand, in Mannheim gab es in den letzten Jahren zwei Leute mit 1.0 Bachelor und einen davon kenne ich, der hat den gesamten Wahlbereich auf leichte Noten ausgelegt sowie sein Leben der Uni gewidmet.
@TE:
Ich stimme dem obigen Kommentar mit der Liste an Vorteilen eines Masterprogramms voll zu, auch wenn dir die LSE zu teuer ist. Hier eine kleine Checkliste, ob du schon Top-PhD-ready bist:
- Real Analysis Kurs (?). Du wirst ohne beweisbasierte Analysis eh in kaum einen Top-PhD reinkommen, in haben dies aber die wenigsten Unis im Bachelor (hier kann der Master einen guten Übergang darstellen)
- Ökonometrie in Matrixnotation. Oft unterschätzt, im Researchmaster/PhD geht es direkt mit Hayashis Lehrbuch los und da hilft es sehr, eine Regression nicht nur als a+beta*x zu kennen
- Mikrotheorie nicht nur als Kurvenverschiebung, sondern auf relativ hohem Niveau (ich weiß aus erster Hand, dass in Mannheim und Bonn Mikro 1 auf einem sehr hohen Niveau stattfindet). Am besten sogar schonmal einen Beweis in der Mikro gesehen. Überprüfen kannst du das mit dem MITOpencourseware-Kurs "Intermediate Microeconomic Theory (undergraduates)". Klingt sehr fortgeschritten, liegt aber daran, dass Amis in Mikro 1 nur Angebots- und Nachfrageverschiebung machen.
Nicht-fachlich:
- hohe Frustrationstoleranz (gerade am Anfang können die Problem Sets echt schwer sein)
- Liebe zum Fach, nicht Karriere (nahezu jeder Karrierist hat bei uns den PhD abgebrochen, denn es wird auch beim Essen über die Problem Sets geredet und man schiebt den ein oder anderen allnighter mit den Kommilitonen, und zwar ohne dafür Gehalt zu bekommen)
- eine gute Portion Intelligenz. Im PhD kommen die am besten klar, die im Bachelor mit einer angenehmen 20-30 Stunden Woche zur 1.0-1.2 gekommen sind, da sie viel Kapazität zum Arbeitsaufwand hochschrauben haben. Diejenigen, die im Bachelor 50 Stunden für die 1.2 geschoben haben (so wie ich), finden es sehr schwer. Es ist einfach viel mehr Aufwand.
Wenn die Persönlichkeit nicht passt, ist das in Ordnung, das muss man akzeptieren. Besser als Burnout oder Abbruch nach 3 Jahren. An den Kursen kann man dafür sehr gut arbeiten. Die ersten zwei Semester Mathestudium, insb. Analysis 1,2 (für Mikro) und LinAg 1(Ökonometrie) können sehr helfen. Mit einem Master in VWL kannst du deine quantitativen Kenntnisse erweitern und mehr Erfahrung sammeln, ob das Ganze etwas für dich ist. Auch empfehle ich, dir mal die ersten paar Kapitel von Mas-Colell Whinston Green (Mikrobibel) und Hayashi (Ökonometriebibel) durchzulesen und zu schauen, wie sehr es dir zusagt bzw wie viel du verstehst.
Mit einem Master in Bonn oder Mannheim oder auch dem Quantitative Economics Master an der LMU machst du nichts falsch.
Ich berichte aus der Perspektive eines Top 10 PhDs in den USA
LG
Vielen Dank allen!
Und danke für deine ausführliche Antwort.
Ich war 2 Semester wissenschaftliche Assistenz und bin in 2 Papers (nichts besonderes) als Autor erwähn. Ich hab mich auf Ökon. und mikro spezialisiert. Und jenne matrix schreibweise zumindest.
Ich trau mir auch mit jetzigen Stand keinen US-Top-PhD zu. Ich würd aber gern das beste rausholen was möglich ist und zwar in Richtung Basis für akademische Karriere.
Soll ich jetzt das eine Jahr pausieren für GRE eure Meinung nach und so eventuell BGSE etc und andere integrierte Master dann nächstes Jahr bewerben. Oder gleich jetzt im Winter mit den regulären Master (Bonn war immer meine erste Wahl) starten?
Was würdet ihr an meiner Stelle tun. 1 Jahr warten, GRE Integrierte Master etc oder besser gleich warten?
LSE ist vom Tisch aufgrund der Kosten, wobei ich mir da auch nicht sicher bin.viele Foren sagen es wäre das beste Sprungbrett für einen PhD.
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