Hey Leute, ich hoffe hier ein wenig Rat zu erhalten zu meiner aktuellen Situation.

Ich studiere aktuell Asian Studies and Management China (BWL/VWL+Regionalanalysen+Chinesische Sprache) im 3. Semester an einer FH. Ursprünglich habe ich dieses Studium begonnen, weil ich mich sehr für Sprachen interessiere aber kein direktes Sprachstudium beginnen wollte. Schon seit beginn des 3. Semesters merke ich, dass ich mit ein paar Sachen nicht so zufrieden bin, vor allem das Gefühl, nichts so richtig zu lernen bzw nur Soft Skills zu erlernen, was mich mittlerweile sehr stört. Außerdem kratzt das Studium nur an der Oberfläche und geht nicht wirklich tief in ein Gebiet hinein, wenn ihr versteht was ich meine. Deswegen habe ich mich während dem 3 Semester für den Studiengang Internationales Wirtschaftsingenieurswesen beworben und wurde dort auch angenommen. Ich hatte damals schon die Wahl gehabt zwischen meinem jetzigen Studiengang und (normales) WIng. Nun muss ich mich bis Ende Februar entscheiden, ob ich Wechsel oder nicht. Ich könnte mir zwar wahrscheinlich ein paar Module anrechnen lassen, aber ich müsste bei einem Wechsel wieder komplett von vorne anfangen. Ich gehe auch stark davon aus, das Wing viel anspruchsvoller werden wird, bei dem jetzigen Studiengang bin ich mit ganz wenig Aufwand ohne große Probleme durch alles durchgekommen mit ganz guten Noten (mein Fachabi war sogar anspruchsvoller)
Meine 2 Optionen wären also:

1. Meinen jetzigen Bachelor einfach durchziehen inklusive Verpflichtendes Auslandsjahr im 5 und 6 Semester in China (Shanghai), Ich werde mit hoher Wahrscheinlichkeit das Studium ohne großen Aufwand mit guten Noten beenden können, allerdings bin ich mit dem Gesamtkonzept nichtsmehr so überzeugt und nach dem Bachelor müsste ich schauen was ich machen kann. Oder..

2. Zu Internationales WIng wechseln, komplett von vorne anfangen und höchstwahrscheinlich deutlich mehr aufwand haben (wenn ich mir den Stundenplan anschaue), Außerdem kann es bei dem Studiengang auch sein, dass ich eventuell leistungstechnisch eventuell Probleme bekomme, da die Fächer an sich deutlich anspruchsvoller sein werden. Allerdings hätte ich zumindest das Gefühl, etwas „vernünftiges“ zu studieren, wenigstens durch die technischen Fächer ein paar „hard skills“ zu lernen (nicht nur diese „Laberfächer“) und wahrscheinlich hätte ich danach auch mehr Optionen, was ich jetzt mal so in den Raum werfe. Optional hätte ich die Möglichkeit bei diesem Studiengang, sofern die Noten passen, auch ein Double Degree zu machen im 7 und 8 Semester (das Studium würde sich dann um 1 Semester verlängern). Aktuell gibt es dafür die Option nach Mexiko zu gehen und ironischerweise nach China für das Double Degree. Allerdings würde ich wenn ich wechseln würde in diesen Studiengang danach keinen Master machen wollen, weil ich dann schon etwas älter wäre da ich 3-4 Semester durch den Wechsel verloren hätte.

Ich weis aktuell nicht was ich machen soll. Einerseits mag ich das Sprachen lernen, aber mich stört das alles andere eher oberflächlich ist und ich das Gefühl habe, nichts richtig zu lernen. Auf der anderen Seite habe ich sehr große Lust, mal wieder ins Ausland zu gehen (Abenteuerlust), was ich bei meinem jetzigen Studiengang in naher Zukunft machen würde. Ich war auch schon am überlegen, noch eine Sprache an der Universität zu belegen, da ich mit meinem jetzigen Studiengang nicht sehr ausgelastet bin. Bei WIng wäre das wahrscheinlich anders. Ich habe auch schon geschaut ob es die Möglichkeit gibt, einen Master in WIng oder einer leicht technischen Richtung zu machen, aber mit dem jetzigen Bachelor ist das schwer möglich, da ich die Zugangsvoraussetzungen nicht erfülle..

Habt ihr einen Rat?

Deine Lage ist verständlich. Auf deiner Uferseite befindet sich das einfache Leben, mit viel Freizeit, doch wenig Nachhaltigkeit bezogen auf das, was eigentlich im Studium relevant ist, lernen. Dir Gegenüber befindet sich eine Wiese voller Blüten und Blumen, mit einem Hauch von unberührter Natur. Von dem trennt dich ein breiter Fluss, deine Angst. Komplett nachvollziehbar.
Aus deiner Schilderung geht klar hervor, dass du mit deiner Uferseite unzufrieden bist, niedrige Lernkurve, wenig Spaß am Inhalt und alles viel zu oberflächlich. Jedoch hast du auch Angst, dein Boot zu nehmen, und zu wechseln. Verständlich, denn du hast womöglich 1,5 bis 2 Jahre "verschwendet". Doch kann davon nicht die Rede sein.
Vielmehr solltest du im Hinterkopf haben, dass alle Ziele, die du dir steckst, erreichbar sind. Wo stündest du jetzt, wenn du trotz der Härte des Fachabis abgeschaltet hättest?.

Damit mein Rat an dich: Geh den Schritt, der für dich langfristig attraktiv und ansprechend ist. Meiner Empfindung nach, möchstest du wechseln. Dann tu´s und hab keine Angst.
Nur ein Leben, dass auch anstrengend ist, macht auch Spaß.
Cheers