Moin liebes Forum,

Mein Abitur rückt näher und ich muss mir leider immer mehr Gedanken zum Thema Studium mache. Ich habe mich schon länger mit einem eventuellen Studium im Wirtschaftsbereich angefreundet, da mich der Bereich durchaus interessiert.
Jetzt meine Frage, ist ein Studiengang wie "International Business" eine sinnvolle Überlegung oder nur verschwendete Zeit? Fände die Idee später international arbeiten zu können echt vielversprechend.

Dazu, wo studiert man obig genannten Studiengang am besten? Ich finde dazu leider abgesehen von den üblichen Wirtschaftsrankings inklusive unbezahlbarer Privatschulen leider wenig, was sich spezifisch auf "International Business" bezieht. Mein NC wird so ca. 1,8 betragen, ich kann aber wirklich schwer abschätzen ob ich mit so einem NC und meinem Mathe und wirtschaftslehre LK etc. Chancen habe auch bei einer etwas renomierteren Uni studieren zu können...

Vielen Dank für etwaige Antworten,
Mattes

Ob BWL oder "international business" spielt keine Rolle, an jeder vernünftigen Uni kannst du auch Fremdsprachenkurse belegen (denn das ist "international business" letztendlich, BWL mit ein paar mehr Vorlesungen auf englisch).

Ich würde daher einfach an eine staatliche Uni in einer Stadt die dir gefällt gehen (mit deinem NC sollte es an allen klappen, bis auf Mannheim, LMU und die Berliner Unis - bei letzterem spiegelt der hohe NC aber nicht wirklich die Qualität wider).

Zum Thema International Business (Achtung: Persönliche Meinung!): Ich halte diesen Studiengang für weitgehend unsinnig. Von dem was ich mitbekommen habe ist das meist ein generalistischer Managementstudiengang den man mit etwas internationalem Flair verbrämt um Leute wie dich zu fangen. Also viel weiche Managementfächer und relativ wenig Mathe und FACT. Das heißt natürlich nicht, dass du mit diesem Studiengang nicht prinzipiell einen guten Job bekommen kannst. Da kommt es nämlich stark auf andere Aspekte an (v.a. Praktika!) Ansonsten verabschiede dich mal bitte von dem Gedanken, dass dir ein IB-Studium viel dabei hilft später einmal international zu arbeiten. Ein Auslandspraktikum o.ä ist da aus AG-Sicht viel wertvoller.

Wenn dein Ziel wirklich ist später einmal international zu arbeiten, z.B. in einem Konzern, dann würde ich ungefähr so vorgehen: BWL-Studium an halbwegs renommierter Uni; Auslandssemester; ~3 Praktika oder Werkstudentenstellen im Konzern davon mindestens 1 Auslandspraktikum (gerne bei Tochter von deutschen Konzern); Fremdsprache lernen. Nach Abschluss bei Konzern einsteigen und dann nach ein paar Jahren versuchen intern ins Ausland zu gehen.

international business=bwl

Dermattes99 schrieb am 22.04.2024:

Moin liebes Forum,

Mein Abitur rückt näher und ich muss mir leider immer mehr Gedanken zum Thema Studium mache. Ich habe mich schon länger mit einem eventuellen Studium im Wirtschaftsbereich angefreundet, da mich der Bereich durchaus interessiert.
Jetzt meine Frage, ist ein Studiengang wie "International Business" eine sinnvolle Überlegung oder nur verschwendete Zeit? Fände die Idee später international arbeiten zu können echt vielversprechend.

Dazu, wo studiert man obig genannten Studiengang am besten? Ich finde dazu leider abgesehen von den üblichen Wirtschaftsrankings inklusive unbezahlbarer Privatschulen leider wenig, was sich spezifisch auf "International Business" bezieht. Mein NC wird so ca. 1,8 betragen, ich kann aber wirklich schwer abschätzen ob ich mit so einem NC und meinem Mathe und wirtschaftslehre LK etc. Chancen habe auch bei einer etwas renomierteren Uni studieren zu können...

Vielen Dank für etwaige Antworten,
Mattes

"Fände die Idee später international arbeiten zu können echt vielversprechend." Kein Mensch wird dich international einsetzen weil du "International Business" studiert hast.

Wer International Business studiert hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Anstatt sich mit quantitativen Methoden und wichtigem Fachwissen zu beschäftigen, erlernt man stattdessen eine Sprache. Wenn du frühzeitig internationale Praktika machst, bist du weiter, als jeder mit diesem Studium.

Habe in meiner langen Zeit bisher sehr wenige getroffen, die mit dem Studium wirklich was auf dem Kasten hatten. Außnahmen gibt es natürlich immer.

Schau mal in Heilbronn, oder in Passau. Da gibts vergleichbare Studiengänge

WiWi Gast schrieb am 23.04.2024:

Wer International Business studiert hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Anstatt sich mit quantitativen Methoden und wichtigem Fachwissen zu beschäftigen, erlernt man stattdessen eine Sprache. Wenn du frühzeitig internationale Praktika machst, bist du weiter, als jeder mit diesem Studium.

Habe in meiner langen Zeit bisher sehr wenige getroffen, die mit dem Studium wirklich was auf dem Kasten hatten. Außnahmen gibt es natürlich immer.

Danke.... jetzt weiss ich endlich warum ich die Kontrolle über mein Leben verloren habe... International Business Studium war Schuld

Du kannst mit jedem BWL Bereich international arbeiten. Der Unterschied ist, dass du im regulären BWL Studium in der Regel fixierter auf einen eingegrenzten Schwerpunkt bist, der dich fachlich eher qualifiziert. In den meisten solchen Studiengängen studierst du Management auf Englisch. Ich persönlich würde es nicht machen.

WiWi Gast schrieb am 23.04.2024:

Schau mal in Heilbronn, oder in Passau. Da gibts vergleichbare Studiengänge

Hab das in Heilbronn studiert und nach 2 Semestern abgebrochen. Die Organisation war schrecklich, Schwierigkeit der Klausuren schwankt sehr stark im selben Modul (je nach Prof), die Kommilitonen sind ehemalige Berufsschüler mit 0 Ambitionen und fraglichen Deutschkenntnissen, es gibt interne Konflikte in der Fakultät inkl. Zeitungsartikel und mit dem Abi hat man dort definitiv nichts verloren xD Außer vielleicht an der TUM, welche am selben Campus sitzt.

WiWi Gast schrieb am 23.04.2024:

Schau mal in Heilbronn, oder in Passau. Da gibts vergleichbare Studiengänge

Hab das in Heilbronn studiert und nach 2 Semestern abgebrochen. Die Organisation war schrecklich, Schwierigkeit der Klausuren schwankt sehr stark im selben Modul (je nach Prof), die Kommilitonen sind ehemalige Berufsschüler mit 0 Ambitionen und fraglichen Deutschkenntnissen, es gibt interne Konflikte in der Fakultät inkl. Zeitungsartikel und mit dem Abi hat man dort definitiv nichts verloren xD Außer vielleicht an der TUM, welche am selben Campus sitzt.

Zwei Dinge:

1. Würde Berufsschüler nicht pauschal abwerten, mein aktueller Prakti (T2) war einer, und der ist einer der besten den ich in den letzten Jahren hatte (kommt auch nicht von einer Target, war einfach gut im Gespräch und hatte Glück eingeladen zu werden)

2. Trotzdem habe ich noch keinen aus Heilbronn kennengelernt, den ich einstellen würde. Niveau der Lehre scheint unter aller Sau zu sein, wenn man es da zum Pflichtpraktikum zu DAX schafft kann man sich glücklich schätzen. Beratung kenne ich persönlich nur ein parr bei B4. Aber der Campus ist halt der Hammer, Herrn Schwarz sei Dank.

WiWi Gast schrieb am 23.04.2024:

Schau mal in Heilbronn, oder in Passau. Da gibts vergleichbare Studiengänge

Hab das in Heilbronn studiert und nach 2 Semestern abgebrochen. Die Organisation war schrecklich, Schwierigkeit der Klausuren schwankt sehr stark im selben Modul (je nach Prof), die Kommilitonen sind ehemalige Berufsschüler mit 0 Ambitionen und fraglichen Deutschkenntnissen, es gibt interne Konflikte in der Fakultät inkl. Zeitungsartikel und mit dem Abi hat man dort definitiv nichts verloren xD Außer vielleicht an der TUM, welche am selben Campus sitzt.

Zwei Dinge:

1. Würde Berufsschüler nicht pauschal abwerten, mein aktueller Prakti (T2) war einer, und der ist einer der besten den ich in den letzten Jahren hatte (kommt auch nicht von einer Target, war einfach gut im Gespräch und hatte Glück eingeladen zu werden)

2. Trotzdem habe ich noch keinen aus Heilbronn kennengelernt, den ich einstellen würde. Niveau der Lehre scheint unter aller Sau zu sein, wenn man es da zum Pflichtpraktikum zu DAX schafft kann man sich glücklich schätzen. Beratung kenne ich persönlich nur ein parr bei B4. Aber der Campus ist halt der Hammer, Herrn Schwarz sei Dank.

War sehr allgemein formuliert und galt auch den 3,5er Fachabiturienten.
Klar gibt es ein paar Leute, die nach dem Abi erstmal bei der Bank oder im Konzern gelernt haben und motiviert sind. In den Vorlesungen machten die leider eine kleine Minderheit aus. Der Rest ist in Jogginghose nur zu den Pflichtveranstaltungen gekommen, hat das Mittagsmenü aufgetischt und „geistreiche“ Kommentare abgegeben :) In den freiwilligen Vorlesungen, z.B. BWL, waren wir mal 4 Leute inkl. Prof, obwohl 80 für die Veranstaltung angemeldet waren.
Gegen den Campus kann man definitiv nichts einwenden und dort entwickelt sich in den nächsten Jahren noch eine tolle Umgebung mit mehr Kapazitäten für die TUM und bald auch ETH. Die Stadtentwicklung sollte mit den steigenden Studentenzahlen auch ordentlich Fahrt aufnehmen.

mein chef (mitte dreißig, finance & accounting consulting) hält von den int business absolventen nicht viel. sie haben verständnis weder von controlling noch von accounting.

aber für eine stelle in hr ist es eventuell irrelevant ob sozialwissenschaft oder int business

Also wie hier schon wieder Berufsschüler abgewertet werden, da wird mir wieder übel... sowas von dämlich. Von denen haben viele deutlich mehr Bodenständigkeit, Benehmen und soziale Kompetenz als mancher von euch hochstudierten Beratern...

Ein spezielles International Business Studium ist doch Käse. Studiere doch an einer normalen Universität und richte dein Studium International aus. Heißt: belege Spachkurse, mach Auslandssemester und oder Auslandspraktika. Und fertig ist dein "eigenes" International Business Studium... International kannst du übrigens auch ohne so ein Studium arbeiten. Mach ich nämlich auch und hab an einer normalen Universität normal BWL studiert.

Gruß
Ein ehemaliger Berufsschüler

Ich bin ein internationaler BWL-Student und mache ein Praktikum bei einem bekannten DAX-Konzern. Alle meine Kommilitonen haben gute Jobs, also lassen Sie sich nicht entmutigen von dem, was Sie hier lesen :)

Hi, ich saß schon in Deutschland in Vorlesungen übers HGB, das deutsche Steuerrecht usw. in "super toller englischer Sprache" ... Gefühlt war's schlechter als im Grundkurs Englisch in der Oberstufe. Manche Kommilitonen habe ich bis heute nicht wirklich verstanden. Sehr unangenehm alles.

Kann es wirklich keinem verübeln, der lieber irgendwo auf Deutsch, oder halt eben in seiner jeweiligen Lieblings-/Muttersprache, sowas wie Buchführung, internes und externes Rechnungswesen, Finanzmathe etc. pp. studieren möchte.
Danach erst mal in ein englisches/französisches oder so Buch reinzuschauen, schadet ja nichts - im Gegenteil.

Muss man für sich abwegen. Und macht euch mal locker wegen den Kommilitonen. Kennst einen, kennst alle, naja, so denkt doch keiner ernsthaft.

International Business muss nicht unbedingt schlecht sein. Die WHU und ESB Reutlingen bieten das ja auch an.
Allerdings sieht man definitiv die Tendenz, dass das Studium viel stärker an den FHs verbreitet ist und damit wirbt die quantitativen Fächer durch den Sprachkurs zu ersetzen.
Lockt eben vermehrt die leistungsschwächeren Schüler an die FHs.

Bei dem hier gezeigten Unwissen darüber, was International Business ist, wundert es mich gar nicht, dass so viele normale BWLer im Auslandsgeschäft versagen.

Internationale BWL soll BWL sein, nur anstatt Mathe mehr Sprachkurse? Wo schnappt ihr diese Vorurteile auf? Wie mathematisch arbeitet ihr BWLer eigentlich nach dem Studium? Bildet euch doch nicht ein, dass ihr mathematisch etwas draufhabt.

Außerdem, hat euer normales BWL Studium etwa Fächer wie Außenwirtschaft, Export Marketing, Internationales Controlling, Internationale Kapitalmärkte, Internationale Rechtsvergleichung, Interkulturelles Marketing oder Volkswirtschaften von Entwicklungs- und Schwellenländern?

Die meisten werden vermutlich auf Basis ihrer eigenen Uni berichten. Ob es jetzt zwangsweise mathematischer ist, sei mal dahingestellt. Bei uns gehen die Leute aber ins international Accounting, weil es eine geschenkte Note im Vergleich zu den regulären Accounting Vorlesungen ist und deutlich weniger Inhalt hat. Die VWL Kurse und Sachen bezüglich Kapitalmarkt werden auch nicht großartig anders ggü. den regulären Kursen sein. Controlling Klausuren werden auch nicht komplexer nur weil man International davor schreibt. Das Problem ist zumindest bei unserer Uni, dass man lauter so unzusammhängende hat, die im Gegensatz zu unseren Kursen wenig aufeinander aufbauen und entsprechend weniger in die Tiefe gehen. Alleine deswegen würde ich bezweifeln, dass die sonderlich komplexer bzgl. Mathe sind. Aber: BWL ist in den meisten Fällen ohnehin nicht sonderlich tief abseits von Ökonometrie und Empirischer Kapitalmarktforschung. Da großartig was zu vergleichen halte ich nicht für sonderlich zielführend.

WiWi Gast schrieb am 24.04.2024:

Internationale BWL soll BWL sein, nur anstatt Mathe mehr Sprachkurse? Wo schnappt ihr diese Vorurteile auf? Wie mathematisch arbeitet ihr BWLer eigentlich nach dem Studium? Bildet euch doch nicht ein, dass ihr mathematisch etwas draufhabt.

Außerdem, hat euer normales BWL Studium etwa Fächer wie Außenwirtschaft, Export Marketing, Internationales Controlling, Internationale Kapitalmärkte, Internationale Rechtsvergleichung, Interkulturelles Marketing oder Volkswirtschaften von Entwicklungs- und Schwellenländern?

Ich habe International Business studiert und würde es nicht wieder machen. Das war einfach alles und nichts. Das wichtige sind eher tatsächlich die Praktika & wenn du früh einen Fuß in die Tür bekommst für gute Praktika, ist es quasi egal, was du studierst. Dummerweise hatte ich damals Dual Bachelor Business Administration und meine Ausbildung in einer 5 Mann Pommesbude gemacht. Das wieder zu korrigieren was ein richtiger Akt - da ich auf der einen Seite sowohl ein Schmallspur Studium hatte als auch eine Schmallspur Ausbildung.

Deswegen gleich richtig von Beginn an: Normales Studium, Praktika, Auslandssemester und alles ist gut.

Königsweg: Wirtschaftsinformatik an einer FH, Praktika im IT Bereich oder Entwickler Schiene einschlagen, eigene Firma gründen (bei entsprechendem Drive) & das Geld zählen.

WiWi Gast schrieb am 24.04.2024:

Ich habe International Business studiert und würde es nicht wieder machen. Das war einfach alles und nichts. Das wichtige sind eher tatsächlich die Praktika & wenn du früh einen Fuß in die Tür bekommst für gute Praktika, ist es quasi egal, was du studierst. Dummerweise hatte ich damals Dual Bachelor Business Administration und meine Ausbildung in einer 5 Mann Pommesbude gemacht. Das wieder zu korrigieren was ein richtiger Akt - da ich auf der einen Seite sowohl ein Schmallspur Studium hatte als auch eine Schmallspur Ausbildung.

Deswegen gleich richtig von Beginn an: Normales Studium, Praktika, Auslandssemester und alles ist gut.

Königsweg: Wirtschaftsinformatik an einer FH, Praktika im IT Bereich oder Entwickler Schiene einschlagen, eigene Firma gründen (bei entsprechendem Drive) & das Geld zählen.

Ich habe Int. Business studiert. Ich habe nicht nur zwei Unternehmen gegründet, sondern plane, noch zwei weitere zu gründen. Dafür muss ich nicht Wirtschaftsinformatik studieren.

Also mein IB Studium hatte nur wenige englische Module und das trifft eigentlich auf die meisten dieser Art zu. Welche die komplett auf englisch sind werden damit beworben und sind recht wenige. IB zeichnet sich inhaltlich eher durch andere Modulazusrichtungen aus. Dass dort Mathe wegfällt und durch Sprachen ersetzt wird, ist Unsinn. Selbst wenn es das gibt, so what? Ihr quält euch doch auch nur durch Mathematik und sucht euch hinterher einen Job, der damit nichts zu tun hat.

Uni Paderborn hat IBS. Hatte mir gut gefallen