Erfahrungsbericht Auslandsstudium in Australien: Sydney 2
Hanno Beckert, Wirtschaftsstudent an der Uni Passau, absolvierte ein Postgraduate-Studium in der Ostküstenmetropole. - Zweiter Teil: Leben, Wohnen und Freizeit in Sydney
Einkaufen und Wohnen
Der Kurs des Australischen Dollars bewegte sich in den letzten Jahren um den Wert von DM 1,20 plus/minus 10 Prozent. Allgemein waren die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Deutschland leicht erhöht. Die Artikel in den Supermarktketten Coles und Franklins waren in der Mehrheit ca. 20 Prozent teurer. Einzelne deutliche Unterschiede ergaben sich beim Fleisch (oft deutlich billiger, z.T nur die Hälfte) und bei alkoholischen Getränken (i.d. R. 50 Prozent teurer).
Seit Januar 2001 ist allerdings Aldi in Australien am Markt, mit dem Ziel, die etablierten Supermärkte zu unterbieten. Es ist die Frage, ob das mittlerweile zu günstigeren Verbraucherpreisen geführt hat. Der Friseurbesuch war jedenfalls günstig, den billigsten Herren-Trockenhaarschnitt gab es für 6 Dollar.
Mieten
Das Mietniveau in Sydney ist mit dem deutscher Metropolen zu vergleichen. Das Wohnen ist hier von allen Städten in Australien am teuersten. Das mag teilweise auch daran liegen, dass im Vorfeld der Olympiade 2000 die Preise ordentlich angestiegen sind, allerdings glaube ich nicht, dass es hinterher wieder preiswerter wurde. Grundsätzlich steigen die Mieten, je weiter man nach Osten und ans Wasser kommt. Double Bay, North Sydney, Paddington, Bondi und die City sind sehr teuer. Dennoch gibt es auch dort Möglichkeiten, ein WG-Zimmer für ca. 100-150 AUD pro Woche (gezahlt wird nämlich wochenweise) anzumieten.
Der Wohnstandard ist durchschnittlich niedriger, was z.T. an der Bauweise der Häuser liegt: Leichtbauweise, selten Heizung und Keller, keine Schallisolierung oder Doppelverglasung, englische Traditionen wie Teppichboden fast überall (manchmal auch im Bad). Oft ist das Mobiliar auch alt, und man muss beim Einzug erst mal gründlich sauber machen und in besonders hartnäckigen Fällen auch schon mal den Kammerjäger verständigen.
In den Winter-Monaten Mai, Juni, Juli, August hilft man sich mit elektrischen Radiatoren oder einem Heizgebläse. Insgesamt kann man für Studiengebühren, Miete, einer Urlaubszeit von ca. 6 Wochen und einem ordentlichen studentischen Privatleben mit Gesamtausgaben von TDM 50 - 60 pro Jahr rechnen. Nach oben hin ist da natürlich noch viel Luft, nach unten etwas weniger.
- Seite 1: Leben
- Seite 2: Wohnen
- Seite 3: Sightseeing
- Seite 4: After Dark