Habe eine Frage an die WP'ler unter Euch.

Ich war lange als Buchhalter lebstständig (war ich wirklich) und habe nach ein paar Jahren gemerkt, dass das ich nicht mein Leben lang als Buchhalter rumkrebsen möchte. Zumal man als selbstständiger Buchhalter sowieso mit einem Bein vor einer Abmahnung steht.
Hatte mich dann entschlossen mit 30 nochmal ein Studium anzufangen (BWL Fachrichtung Steuerwesen) und es auch beendet (Note 2).
Studienbegleitend habe ich bei einem Steuerberater gearbeitet.
Diplomarbeit ist ein WP Thema (Steuerabgrenzung).

Mache ich mir hier vielleicht etwas vor?
Ich weiß, dass ich besser einen WP-Studiengang hätte wählen sollen, aber hinterher ist man(n) immer schlauer.
Haben die Big4 einen Einstellungsstopp (altersmäßig)?

Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten

Gruß, Andi

P.S.: Leute denkt an mein Alter und seit behutsam in Eurer Wortwahl. Mid-life crisis und so :-)

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Das klingt doch alles gar nicht schlecht. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob es eine Altersgrenze für die Einstellung gibt...aber ich kenne leute die 3 Jahre jünger sind als du, ledigliche ein einmonatiges Steuerberaterpraktikum absolviert haben, und Big4 Angebote bekommen haben.
Einfach bewerben und ausprobieren!!
Viel Erfolg!

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Danke für die schnelle und ermutigende Antwort. Mehr davon bitte :-)

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Und immer dran denken es gibt nicht nur die Big4 und die kleineren WP Gesellschaften dürften deinen CV sicher zu schätzen wissen, da sie oft neben WP oft auch Steuern und Buchhaltung machen und du in beiden Bereichen schon praktische Erfahrungen hast.

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genau, trau dir was zu! probiers auch bei den kleineren.
ältere semester dürften in der wp auch gefragt sein, da die unternehmen auch gern nicht nur 25 jährige sehen, und alter mit erfahrung und seriösität verbinden. aber bedenke, dein gehalt dürfte auch nicht höher sein als das eines absolventen.

ps: wo hast du eigentlich studiert? privat, uni oder fh?
gruss

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Kannst dich hier ja mal nach ein paar Gesellschaften umschauen: www.wpk.de

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Nochmal danke für die vielen Antworten.

Zur Frage: Ich habe an einer FH studiert.

Der Hauptsgrund, wieso ich mir Sorgen mache ist folgender.
Ein Bekannter ist WP'ler und hat mir erzählt, das [bitte hier das Big4 Unternehmen einsetzen] zur Zeit versucht ältere Mitarbeiter loszuwerden.
Mit älter meinte er zwischen 35 und 40 Jahre. Ob es sich hierbei um Mitarbeiter handelt, die schon 10 Jahre dort sind und immer noch keinen WP gemacht haben und es auch nicht vorhaben oder ob es andere Gründe dafür gibt, konnte er mir leider nicht sagen.

Deswegen meine Sorge, dass es in erster Linie am Alter liegen könnte.

Natürlich habe ich nichts gegen kleinere WP-Unternehmen. Eigentlich ganz im Gegenteil. Habe aber die Hoffnung bei den Big4 nicht so gnadenlos ins kalte Wasser geschmissen zu werden.

Geld ist nicht so meine Sorge. Ich arbeite auch gerne noch die nächsten 3 Jahre für weniger Geld. Dafür kann ich dann aber wenigstens zum WP-Examen zugelassen werden.

Gruß, Andi

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Wieso glaubst du, bei den Big4 nicht so gnadenlos ins kalte Wasser geschmissen zu werden?
Ich frage wirklich, da ich mich gerade auch mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen von Big4 und mittleren WP-Gesellschaften auseinandersetze.
Meinst nicht, "ins kalte Wasser" wird man in beiden Fällen geschmissen... ?

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Ähm...wie kann ich mir das vorstellen, als selbständiger Buchhalter zu arbeiten?

Aber zu deiner Frage: ich denke nicht, dass du zu alt bist, vielmehr zeigt die Tatsache, dass du dich noch mit 30 dazu aufgerafft hast, ein Studium anzufangen (und dies auch noch in einem relativ kurzem Zeitraum abzuschliessen) Veränderungsbereitschaft, den Wunsch nach permanenter Weiterbildung, sowie Flexibilität...durchaus positive Eigenschaften, wie ich finde.

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zwei sachen hatte ich von einem mitarbeiter von pwc gehört:

1. es gibt wohl den einen oder anderen älteren jahrgang, die dort mehr geduldet als erwünscht sind. das sind aber dann solche leute, die nach 10 jahren immer noch kein examen gemacht haben und auch gar nicht mehr so recht den drang danach verspüren.
   mittlerweile wird es aber verlangt innerhalb von mindestens 5 jahren ein examen (egal ob stb oder wp) abzulegen, ansonsten halt kündigung.
2. die management-beratung wurde stark dezimiert, was mit kündigung einherging. jedenfalls hatte man sich dort auch überwiegend von älteren getrennt (nach dem motto: wer mit 40 immer noch kein partner ist, hat hier nichts mehr zu suchen)

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Das liegt halt aber auch an PwC...

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Da hier noch keine kritische Meinung geäußert wurde, fühle ich mich geradezu genötigt, den Optimismus ein bißchen zu bremsen. Erstmal Glückwunsch zum späten Studienabschluß. Die Frage ist, ob sich der Aufwand gelohnt hat:
Wie du aus den letzten Postings entnehmen konntest, verfolgen die großen WPs ein bestimmtes Geschäftsmodell. Permanent werden junge Absolventen eingestellt, die das Geschäft an der Seite der erfahrenen Mitarbeiter von der Pike auf lernen. Die jungen Leute lassen sich leicht formen und schaffen eine sehr flexible und effektive Kultur (kenne das aus meiner Firma). Es findet eine Art Evolution statt, bei der nur einige übrigbleiben. Die meisten Mitarbeiter verlassen das Unternehmen schon nach kurzer Zeit (mit 30). Der kleine Rest wird Senior und führt wiederum den Nachwuchs ins Geschäft ein usw.usw.
Jetzt kommst du - mit 34 normalerweise schon ein Senior - bewirbst dich aber auf eine Einstiegsstelle. Du paßt da nicht besonders gut rein.
Macht aber nix: Es gibt ja noch die kleinen WPs. Hier ist die Kultur ganz anders. Schon von deiner Vorerfahrung paßt du da viel besser hin. Vermutlich wirst du dich sofort zurechtfinden - sei aber nicht allzu enttäuscht, wenn der Sprung von der Buchhaltung zur Prüfung nicht besonders aufregend ist ... eigentlich nur mehr Arbeit und weniger Freizeit

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Als Buchhalter arbeiten ist eine heikle Sache. Buchhalter dürfen u.a. keine Konten einrichten und keine Umsatzsteuer-Voranmeldungen erstellen. Das alleine macht den Job des selbstständigen Buchhalters ziemlich Sinnlos. Geworben werden darf übrigens auch nicht.

Zu der (einzigen) Kritik möchte ich sagen, dass ich genauso denke. Mache mir auch nicht sehr viel Hoffnung.

Werde mich mal etwas mit den kleinen WP's beschäftigen. Ich weiß eigentlich immer noch nicht so richtig wieso ich überhaupt zu nem großen möchte. Denke es liegt auch daran, dass nach 5 Jahren Big4 nunmal die Martchancen größer sind (unterstelle ich einfach mal so).

Gruß, Andi

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aber melde dich bitte wieder hier, ob du erfolgt hattest ODER nicht.
danke

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statt deine zeit hier zu vertrödeln solltest du lieber deine bewerbungsmappe fertig machen und losschicken. PwC und E&Y und Konsorten werden sicherlich antworten, eventuell sogar positiv. Wird allerding nicht einfach aufgrund deines
alters, aber das hast du vorher auch schon gewusst, oder? Wenn nicht, dann hilft dir das Forum auch nicht weiter. Ansonsten zu einer kleineren.

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also, ich dazu auch einmal etwas schreiben, da ich mich recht gut auskenne (glaube ich):

Ich persönlich habe Erfahrungen bei PWC und KPMG. Bei beiden großen Prüfungsgesellschaften geht es nur darum, Erfahrungen als Prüfungsassistent in allen möglich Bereiche zu sammeln. Die Karrierewege die dort gezeigt werden, sind meist absoluter Quatsch, da diese Karrierewege dort kaum einer nimmt. Die Leute, die wirklich Partner sind, die steigen schon als fertige und erfahrene WP´s dort ein und zu 99,99% nicht schon als Prüfungsassistenten (d.h. sog Associates). Die meisten Einsteiger gehen meist sowieso nach genügender Erfahrung oder nach einer gewissen Zeit wieder von Bord. Bei KPMG gehts zum Beispiel personalmäßig zu "wie im Taubenschlag"!

Der Einstieg mit deinem Alter wird nicht einfach, da die meist jüngere Associates wollen. Dann wird man Senior Associate, dann Manager, dann Senior Manager und dann irgendwann Partner.

Wichtig dabei: spätestens bis zum Senior Associate muss die Steuerberater-Prüfung abgelegt werden. Manager wird man nicht ohne das Stb-Examen, dann ist für den Senior Manager und besonders den Partner das WP-Examen Pflicht.

ABER: diese Examen sind höllisch schwer. Je nach Bundesland fallen da locker 85 % - 90% der Teilnehmer durch. Damit halten die Stb-Kammer und die WP-Kammer das Angebot an Berater und Prüfern künstlich knapp.

Nach dem bestandenen Examen wechseln sowieso die meisten von den Big4 und sich in einer Gesellschaft oder einer WP/Stb-Sozietät einzukaufen - und, die Big4 im Lebenslauf machen sich immer gut!

Großer Vorteil der Big4: Es gibt mehr Spesen (Übernachtung, Fahrtkosten, Verpflegung, sonstige Spesen) wie bei einer kleinen Gesellschaft; die Entlohnung, die Bezüge und besonders die Leistungen des Arbeitsgebers (Sonderurlaub, weitere Gehaltszahlungen, sonstiger Support) vor und während der Berufsexamina sind größer und transparenter (d.h. für alle gleich).

(bei kleinen Gesellschaften varriert die Unterstützung bei den Examina zum Teil sehr deutlich was häufig Unmut unter den Kollegen schürt!!!)

ABER: wer die Unterstützung bei den B4 in Anspruch nimmt, muss sich nach den bestandenen Examina eine Zeit lang vertraglich an sie binden!!!!

Informier dich über alle Details genau - und treffe dann deine Entscheidung.

Anmerkung: Die B4 sind nich der WP Nabel der Welt, auch wenn sie sich selbst dafür halten. Es steckt auch ein Stück weit Image und Marketing hinter der Aussendarstellung der großen!!!

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Ein wirklich guter Beitrag, der sich positiv von diesem ganzen Schwarz/Weiß Argumentiere hier abhebt. Danke

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nicht schlecht, aber auch viele halbwahrheiten:
woher kommen denn die fertigen wpler die partner werden?
haben die die examen auf der straße oder bei kleinen gemacht und kommen dann zu den big4?
nein, denn die big4 haben genug auswahl um daraus ihre wenigen partner zu rekrutieren ( bei einer big 4 bei ca 1000 neueinstellungen jährlich werden ca. 10 -20 jährlich partner . d.h. die chancen partner zu werden liegen bei unter 2 %, und die firmen suchen meißt leute für solche stellen raus, die schon promoviert sind oder graf von und zu im namen hat)
das stb examen packen ca 50 % derer, die es bei den big4 probieren (harter weg).
der beruf ist nicht spannend ( nur weil mandant wirtschaft und prüfung international und big 4Begriffe sind), man ist meißt nur der häckchenmacher. erst ab manager macht man auch ein bischen beratung, was auch nicht sonderlich prickelnd ist.
Fakt ist die BIG 4 (allein schon der name) ist einfach ein job, und das sehr langweilig. die meißten gehen ohne examen zu machen, da sie einfach nur wieder weg wollen, und wenn ein kunde ihnen den wechsel anbietet sofort weg sind.

also, wer sich nicht 100% sicher ist stb oder wp zu werden (und nicht nur davon träumt oder sich als partner sieht), der sollte wenn er andere angebote zb im controlling oder rewe hat, gleich in der industrie einsteigen.
ansonsten nehmen und sich wieder weg bewerben.

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»d.h. die chancen partner zu werden liegen bei unter 2 %«

Das ist so völlig falsch. Die Chancen für einen intelligenten, motivierten und zielbewussten Menschen liegen bei nahezu 100%. Die Chancen für einen überzeugten Pessimisten wie dich: 0%.
Eine Promotion ist selbstverständlich von Vorteil, aber warum auch nicht? Wer eine 40h-Woche bei 40k im Jahr, und ohne sonderliche Leistungen vollbringen zu müssen, haben will, der soll sich bei einer Bank bewerben.

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mein gott : der DURCHSCHNITT aller anfänger die es zum partner schaffen liegt bei 2%.

aber vielleicht bist gerade DU ja das besondere etwas.
(aber vielleicht denken das auch die meißten der anderen 98%)
viel glück

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ich bin der Autor, des obigen längeren Beitrags:

als anmerkung möchte ich noch schreiben...

1) wer die berufsexamina (stb-prüfung und wp-prüfung) nicht schafft, der wird gegangen. denn von unten rücken genug junge associates bzw wie schon genannt "häckenmacher" nach.
es gibt einige, die nach nicht bestandener stb-prüfung nicht noch einmal den versuch machen, sondern sich direkt richtung wp-prüfung aufmachen.

ferner: uni-absolventen müssen zur zulassung zur stb-prüfung mindestens zwei jahre arbeit im steuer- und prüfungswesen nachweisen, fh-absolventen mindestens drei jahre. bei der zulassung zur wp-prüfung müssen es noch mehr jahre sein. ich glaube für uni-absolventen drei oder vier Jahre und für fh-absolventen fünf jahre (kann man auf den seiten der steuerberaterkammer und der wirtschaftsprüferkammer nachlesen).

2) die prüfungen sind höllisch schwer. die durchfallquoten varrieren je nach bundesland. in nrw soll (!!!) es laut statistik am einfachsten sein. die prüfungen müssen in jenem bundesland abgelegt werden, in dem man seinen wohnsitz hat, d.h. amtlich gemeldet ist. die meisten streben sowieso nur ein ausreichend an. getreu dem motto...hauptsache bestanden.

3) das leben als associate ist eigentlich relativ locker. es ist eine mischung aus prüfung und "häckchen machen"! unmenschlich große anstrengungen werden eigentlich nicht erwartet. richtig packend wird die zeit erst, wenn es gilt arbeit und pauken fürs examen miteinander zu verbinden. dies fällt vielen sehr schwer.
obwohl zur vorbereitung zwei kursarten (ein drei-monats-crashkurs und ein ein-jahreskurs; einen klausur-trainingskurs soll es auch noch geben) existieren, ist es schwer arbeit und lernen zu vereinen.

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FH-Absolventen müssen übrigens auch nur 2 Jahre arbeiten, um zur StB-Prüfung zugelassen zu werden. Dafür muss aber die Regelstudienzeit 4 Jahre betragen (wie in meinem Fall).

Gruß Andi

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