Auch vor den Personalabteilungen in großen wie kleinen Unternehmen macht die Digitalisierung nicht Halt. Für die Jobsuche der Zukunft bedeutet dies vor allem, sich immer häufiger darauf verlassen zu müssen, dass ein Unternehmen hochwertige Codes nutzt, um eine faire Kandidatenauswahl zu treffen. Aber schon jetzt zeigen vor allem AI-Systeme ernst zu nehmende Lücken.
Der digitale Wandel trifft die Personalabteilungen deutscher Unternehmen mit zunehmender Wucht: Stellenanzeigen im Printformat sind ein alter Hut, die Personalverwaltung läuft ohnehin längst über digitale Tools und HR-Manager müssen auch Kenntnisse eines Online-Marketers mitbringen, um Fachkräfte zu begeistern. Unser Artikel zeigt, wie sich das Berufsfeld wandelt, und verrät, was in Zukunft wichtig sein wird.
Der wichtigste Faktor in einem Unternehmen ist der Mensch: gerade aus diesem Grund ist die Human Resources Abteilung ein wichtiges Kernelement des Unternehmens. Sind die Prozesse schlüssig und lassen sich Anfragen schnell bearbeiten, hält HR dem Business den Rücken frei, um den Fokus auf das Alltagsgeschäft zu lenken sowie Innovationen hervorzubringen. Die Digitalisierung kann dieses bereits heute vielfältig unterstützen.
Gegenwärtig sind Rekrutierungsprozesse im Wandel: Veraltete Strukturen bei der Mitarbeitersuche brechen auf und Einstellungsabläufe werden reorganisiert. Immer mehr Unternehmen nutzen das Team- bzw. Social Recruiting. Sie ermutigen ihre Angestellten dazu, selbst neue Kollegen zu finden und diese in den laufenden Betrieb zu integrieren. Es geht dabei nicht allein um Empfehlungen potenzieller neuer Mitarbeiter, sondern vor allem darum, das gesamte Recruiting im Team durchzuführen.
Unternehmen, deren Personalarbeit die Bedürfnisse der Mitarbeiter ernst nimmt, stehen oft besser da als ihre Mitbewerber: Sie erwirtschaften häufiger Gewinne, sind innovativer und ihre Mitarbeiter sind seltener krank. Tatsächlich haben aber kaum Unternehmen ein konkretes Konzept mit einer modernen und strategischen Personalpolitik.
Firmen, die relevante Personalthemen gekonnt managen, sind wirtschaftlich erfolgreicher als Unternehmen mit geringeren Kompetenzen im HR-Bereich. Firmen mit einem leistungsfähigen Recruiting erzielen ein 3,5-fach höheres Umsatzwachstum.
Die Rekrutierung ist auch für große Unternehmen zur wichtigsten Herausforderung geworden. Zu den weiteren Top-Themen zählen "Mitarbeiterentwicklung" sowie die "Anpassung der HR-Strategie". Das zeigt die aktuelle Lünendonk-Trendstudie "Herausforderung Human Resources".
Die HR-Managementberatung Dr. Geke & Associates vergibt in diesem Jahr bereits zum fünften Mal den HR-Young Talent Award. Interessenten können sich mit ihren Studien- oder Abschlussarbeit zu einem personalwirtschaftlichen Thema bis zum 30. Juni 2012 bewerben.
In einer Studie von BCG und EAPM wurden über 2.000 Führungskräfte zu den Trends im Personalmanagement befragt. Ergebnisse: Zu wenig Unternehmen betreiben faktenbasiertes Talentmanagement. Social Media wird Personalmanagement nachhaltig verändern.
Schlüsselpositionen adäquat zu besetzen ist die größte Herausforderung, vor der die Personalbereiche deutscher Unternehmen derzeit stehen. Laut einer aktuellen Studie der Managementberatung Kienbaum ist dies für knapp die Hälfte der Personaler eine besonders wichtige Aufgabe.
Beim Thema Personalmanagement haben Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz deutlichen Nachholbedarf: Nur sieben Prozent der Firmen betreiben bislang eine exzellente Personalarbeit, ergab die Studie „HR Strategie & Organisation 2010/2011“ der Managementberatung Kienbaum.
Die Strategiemappe Zukunftsmarkt 50plus wurde im Rahmen der gemeinsamen
Initiative Wirtschaftsfaktor Alter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie sowie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausgegeben.
Die Personalbereiche der meisten großen Unternehmen sind personell üppig ausgestattet doch sie tragen relativ wenig zum Geschäftserfolg bei.
Nur zehn Prozent der 290 teilnehmenden Konzerne und mittelständischen Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügen über eine optimale, exzellente Personalarbeit.
Verglichen mit den Vorjahren haben bei der Kienbaum-Studie "HR-Klimaindex 2008" besonders die Themen Arbeitgeberattraktivität und Personalmarketing an Bedeutung gewonnen.
Eher schlecht bewerten Manager ihre Personaler hinsichtlich deren Kompetenz insgesamt (auf einer Skala zwischen 1 und 5 gerade mal eine 2,8 im Durchschnitt).
Die Personalabteilungen in Unternehmen stehen einer immer größeren Bandbreite an Aufgaben gegenüber. Die aktuelle Liste wird angeführt von der Top-Aufgabe Personalentwicklung - auch in beiden Vorgängerstudien bereits auf Platz eins.
Aus Sicht der Human-Resources-Experten sind Geschäftsführung bzw. Vorstand nur in 47 Prozent der Unternehmen mit der Wertschöpfung der Personalarbeit sehr zufrieden. Die Selbsteinschätzung der Personaler fällt sogar noch kritischer aus.
Im Gesamturteil kann sich das Jobportal »Jobpilot«, das seit 2004 zu »Monster Worldwide« gehört, auf dem 1. Rang unter den großen kommerziellen Jobbörsen behaupten, gefolgt von »Jobware«, »StepStone« und »Stellenanzeigen.de«.
Jeder zweite deutsche Personalmanager klagt über mangelnde Verfügbarkeit geeigneter Bewerber. Häufig scheitern Neueinstellungen an der Persönlichkeit der Kandidatinnen und Kandidaten.