Immer Absagen nach Vorstellungsgesprächen. Woran liegts?
Wie der Titel meines Posts schon beschreibt, kriege ich nach Vorstellungsgesprächen immer eine Absage. Bewerbe mich schon seit Monaten, fast einem Jahr, aus meiner derzeitigen Stelle heraus für andere Stellen. Ich habe an Unis studiert, zwei Master, einer BWL, einer VWL. Abi, Bachelor und die beiden Master lagen vom Notenschnitt her alle im Einserbereich. Ich habe drei Praktika, eins im Economic Research bei einer Grossbank, eins im M&A bei einer BB und eins im Consulting bei einer MBB.
Nach dem Studium war es schon sehr mühsam für mich und so bin ich letzten Endes in einen kleinen, unbekannten Private-Equity-Betrieb eines Bekannten gekommen. Stecke da jetzt aber fest und bewerbe mich sozusagen seit fast einem Jahr um zu einer grösseren Firma zu kommen, wo ich mehr Möglichkeiten hätte. Ich bewerbe mich hauptsächlich für Stellen im Banking und Consulting.
CV habe ich von zwei anderen Personen anschauen lassen um eine aussenstehende Meinung zu bekommen und es scheint ok zu sein. Mein Anschreiben lasse ich immer auf die Stelle bezogen durch eine KI erstellen, sollte also auch ok sein. Dass ich zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werde ist für mich auch ein Zeichen, dass die Unterlagen ok sein sollten. Nun habe ich ein Vorstellungsgespräch von mir heimlich aufgenommen um mich selbst zu hören und zu analysieren. Wirklich Schlimmes konnte ich für mich nicht fest machen. Vielleicht aber liegt es an einem oder mehreren der folgenden Punkte:
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Ich spreche langsam. Da habe ich von Bekannten und im Internet geteilte Meinungen dazu gehört und gelesen. Einerseits soll langsames Sprechen Gelassenheit und Souveränität vermitteln, wohingegen schnelles Sprechen von Nervosität und Unsicherheit zeugen soll. Jemand hat mir auch mal gesagt ich klänge angenehm und besonnen. Andererseits habe ich auch irgendwo gelesen, dass langsames Sprechen auch den Eindruck von niedriger Intelligenz oder Langeweile erwecken kann.
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Ich sage manchmal «ähm». Denke ich aber machen doch sicherlich viele Leute.
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Ich flunkere oder übertreibe. Bei Vorstellungsgesprächen übertreibe ich meistens um meine Aufgaben und Erfahrungen wichtiger und interessanter erscheinen zu lassen. Manchmal erfinde ich auch einige Aufgaben und Erfahrungen, die ich angeblich hatte, um mich für die Stelle «passender zu reden». Denke ich mir, machen doch sicher auch nicht wenige. Aber vielleicht merkt man es mir an… ich weiss es ja nicht.
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Ich versuche hie und da ein paar kleine Witzchen oder Anekdoten einzubauen, wenn ich mich vorstelle und meinen CV durchgehe. Ich denke mir dabei halt, dass es allenfalls gut ist um das Eis zu brechen und damit es nicht einfach so ist, dass ich «kalt und professionell» meinen CV ‘runterrattere. Aber vielleicht sind diese Spässchen/Anekdoten ja gar nicht lustig und unangebracht.
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Ich komme vielleicht nicht gut auf dem Bildschirm rüber. Fast alle Vorstellungsgespräche fanden per Bildschirmübertragung statt. So wie ich mich selbst nicht für fotogen halte, so ist es vielleicht auch so, dass ich nicht gut auf dem Bildschirm rüberkomme. Ist beispielsweise auch so, dass ich auf Dating-Apps sehr wenige Likes erhalte, im realen Leben aber schon eher Blicke oder sogar Komplimente von Frauen erhalte.
- Ich bin vielleicht einfach unsympathisch und/oder unattraktiv. Vielleicht liegt es daran, dass ich einfach unsympathisch und/oder unattraktiv bin. Gab auch früher in meiner Jugend eine Zeit, in der ich ein ziemlicher Aussenseiter war. Es muss also etwas an mir gegeben haben, was mich für Leute unsympathisch und unattraktiv gemacht hat. Auf der anderen Seite habe ich nun Freunde, wenn auch nicht viele (3-4) und hatte auch schon ein paar Freundinnen. Das würde zumindest eher gegen die These sprechen, dass ich unsympathisch und unattraktiv bin.
Was meint ihr? Was könnte es sein? Allenfalls etwas, das ich noch gar nicht bedacht habe? Oder vielleicht bin ich in beruflicher Hinsicht schlicht ein riesiger Pechvogel?
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