know-it-all schrieb am 13.06.2023:
Unser Gesundheitsminister schwört die GKV-Versicherten schonmal auf eine Anhebung der Beitragssätze ein (www.tagesschau.de/inland/lauterbach-kassenbeitraege-100.html)
"Finanzminister Christian Lindner hat klar gemacht, dass die Steuerzuschüsse an die Gesetzliche Krankenversicherung nicht erhöht werden können", sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Mit mir wird es keine Leistungskürzungen geben. Der Beitragssatz zur Gesetzlichen Krankenversicherung wird daher im nächsten Jahr erneut leicht steigen müssen."
In dem Zusammenhang äußert er sich auch zu den "Plänen" zur Anhebung der BBG:
"Zudem erteilte er den Forderungen nach einer Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze in der GKV eine Absage. Um diese anzuheben, müsse man gleichzeitig die Versicherungspflichtgrenze anheben. Das sei durch den Koalitionsvertrag aber ausgeschlossen. "Ich hätte selber kein Problem damit, die Versicherungspflichtgrenze und die Beitragsbemessungsgrenze anzuheben. Aber ich halte mich an Abmachungen", so Lauterbach.""
Wie auch immer - wenn es denn stimmt, dann ist das Thema zumindest in der aktuellen Legislaturperiode kein Thema mehr.
Nichtsdestotrotz werden gerade die Gutverdiener in der GKV ab kommenden Jahr dann in zweifacher Hinsicht mehr geschröpft als bisher:
- höherer Beitragssatz (bei der aktuell gültigen BBG bedeutet eine Anhebung des Beitragssatzes um 0,1% monatliche Mehrkosten von ca. 5€ (=jeweils 50% davon durch AG und AN zu tragen).
- voraussichtlich (der Lohnentwicklung folgend) signifikante Erhöhung der BBG
Wenn ich mal die Entwicklung mit folgenden Variablen (Hypothesen) durchspiele:
I Anhebung der BBG für 2024 um 6%
II durchschnittlicher GKV-Zusatzbeitrag (2023) 1,6%
III Anhebung des Beitragssatzes (2024) um 0,2%
...dann steigt der AN-Anteil zur GKV bei einem Bruttogehalt >= BBG von etwa 404 € (2023) auf 433,5€ (2024) pro Monat an. Das entspricht einem Anstieg der jährlichen Kosten um nicht gerade geringe ~354€.
Folgender Abschnitt ist Spekulation, bzw. meine persönliche Meinung und Erwartungshaltung:
Gleichzeitig werden viele PKV-Tarife vermutlich keine oder nur geringe Beitragsanpassungen erfahren, denn aufgrund des verbesserten Zinsumfelds dürften die Rückstellungen der Versicherer mittlerweile wieder höhere Erträge erzielen, die dann auch zur Abmilderung der Beitragsanstiege verwendet werden.
2024 könnte sich also in die Reihe der Jahre einreihen, in denen die Aussage, dass die PKV-Beiträge schneller steigen als die GKV-Beiträge, nicht zutrifft.
Auch wenn es Glaskugel denken ist, scheinst du dich insgesamt sehr gut auszukennen.
Ich bitte dich daher um deine Einschätzung und Beantwortung der Fragen (ich weiß, dass ich mich nochmal mit einem Makler austauschen werde. Und bestimmt wurde das in einer unzähligen Threads schon Mal beantwortet. Finde aber die Antworten nicht mehr und bitte um Verständnis):
Bezieht sich eine SB von 500€ immer pro Jahr? Und sind 500€ ein guter Richtwert oder kann man das pauschal nicht beantworten?
Krankentagegeld: mind. 150€ oder kann das auch nicht pauschal beantwortet werden? Bezahlt das KTG der AG zu 50% mit?
Beitragsentlastung: mind. 200€ oder kann das auch nicht pauschal beantwortet werden? Bezahlt das KTG der AG zu 50% mit?
Bei diesem Werten lande ich immer bei Signal Iduna (Exklusiv1 - 734,06€) oder ARAG (MB300 - 743€). SI bietet 1023€ und ARAG 1875€ BRE. Wenn 2 Kinder Hinzukommen (Beispiel 2*150€), ergeben sich die Summen 1034€ bei SI und 1043€ bei ARAG.
Stimmt es nun, dass der AG inkl Kinderanteil die Hälfte bezahlt?
Wenn ich deine o.g. Prognose lese, dann wird mir ganz schaurig. Das wird dann immer noch nicht das Ende der Fahnenstange sein und die GKV Beiträge werden vermutlich weiter steigen.
KV + PV + Zusatzbeitrag bin ich schon bei knapp 1000€ im Monat (AG + AN Anteil). Von den Kosten betrachtet, sehe ich momentan keinen Vorteil für die GKV (ja ich weiß, man sollte nicht in eine PKV wechseln, um Kosten zu sparen. Das ist der falsche Ansatz). Aber in Betracht der o.g. Zahlen, der Entwicklung der GKV, würdest du dich pro PKV entscheiden (trotz alter Mitte 30)? Viele schreiben hier, ab Mitte 30 sollte man nicht mehr in eine PKV wechseln, da die Beiträge bereits zu hoch sind.
Danke vorab für deine Einschätzung.
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