Mag sein, aber natürlich sollten die Wohltaten des Kapitalismus auch in diesem Sektor den Bürger erreichen.
Jeder Hartz4-Empfänger hat übrigens heute mehr Fernseher/Laptop als jeder ägyptischer Pharao - das ist sicherlich ein positiver Aspekt des Kapitalismus. Jeder Sozialhilfeempfänger hat auch mehr Computer als ein Bundesbürger aus dem Jahr 1950.
Warum klappt es bei den Immobilien nicht (eigentlich ein Produkt aus der Steinzeit, Bronzezeit) - weil man Mieter besser kontrollieren kann und der Deutsche ziemlich naiv ist - er glaubt alles - Baugenehmigungen müssen 10 Jahre dauern, es gibt kein Bauland mehr (1% der Fläche in Deutschland ist bebaut), man darf nicht in die Höhe bauen (Stadtteil ist dann nicht mehr schön usw.). Der Hauptgrund ist natürlich, dass viele Besitzende ein ziemlich schlechtes Investment mit Immos gemacht hätten, deswegen wird halt Bauland knapp gehalten. Zudem braucht die Linksparteien ihre Mieter, sonst wählen die auch noch was anderes.
Meine These: Normalerweise wäre es bei optimaler Nutzung der Fläche in Deutschland sicherlich machbar, dass 95% der Bürger eine Wohnung haben könnten - man müsste dann halt nicht 1% des Landes bebauen, sondern 1,5%. und ein wenig die Höhe bei Hausbauten ausnutzen. 50% der Haushalte könnten auch etwas richtig Schönes haben (nicht Pool, aber Hobbyräume).
Zudem könnte die Wirtschaft bei niedrigeren Mieten oder fehlender Miete durch Eigentum die Löhne drücken.
Allerdings hätte die Politik es dann mit selbstbewussten Bürgern zu tun, dich weniger Zwängen ausgesetzt sind.
Wenn man die Wohnfläche aber in 10 Jahren stark wachsen lässt, gibt es natürlich sehr viele Insolvenzen bei Vermietern und Immo-Entwicklern - in meinen Augen wäre das aber nicht weiter zu bedauern, da das Geld von Deutschen nicht an Viermieter fliessen sollte, sondern eher in Beteiligung an Start-Ups, damit mal neue Hightech-DAX-Konzerne nachwachsen. Immo-Entwickler bringen dem Land natürlich keine neuen Zukunftsperspektiven.
WiWi Gast schrieb am 21.05.2020:
Man darf bei der ganzen Diskussion aber nicht vergessen, dass die Wohneigentumsquote in den letzten 20 Jahren in Deutschland aber sogar gestiegen ist, von unter 40% auf rund 45%. Früher war es wohl offensichtlich nicht einfacher im gesamtdeutschen Schnitt eine Immobilie zu finanzieren. Und die Immobilien damals waren vom Baustandard deutlich niedriger und Wohnflächen kleiner..
Es war also schon immer so, dass eine Immobilie für die unteren 50% der Einkommens- & Vermögensverteilung nicht erschwinglich war. Und auch damals hat das Vermögen der Eltern eine große Rolle gespielt ob sich die Kinder wiederum eine Immobilie leisten könnten. Genauso waren Hausfinanzierungen damals mit massiven Konsumeinschränkungen verbunden. Teurer Urlaub, ständig auswärts essen und den heute üblichen Konsumwahn war dann eben erstmal nicht mehr.
Hier haben viele eine überhöhte Anspruchshaltung. Haushalte, die sich eine stadtnahe Immobilie leisten konnten und gleichzeitig einen luxuriösen Lifestyle (und ja, das sind Fernreise + Städtetrips, 2 Autos, häufige Restaurant und Barbesuche, teure Unterhaltungselektronik eben..) weiterführen können waren schon immer die absolute Minderheit und ich wage die These, dass es von diesen Haushalten heutzutage mehr gibt als jemals zuvor.
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