Da ich selbst keine aktuellen Infos zum AC bei Audi gefunden hatte, sammle ich hier einmal meine Erfahrungen zum Trainee-Bewerbungsprozess für die Generation nach mir:
Allgemein dauerte der Bewerbungsprozess (wie hier schon mehrfach angemerkt) ziemlich lang. Zwischen Bewerbung und Einladung zum Vorstellungsgespräch lagen bei mir ca. 2 Monate. Danach geht es aber schnell - Montag Vorstellungsgespräch und in der gleichen Woche Donnerstag AC, Freitag Zu- bzw. Absage. Beides war sehr gut organisiert, transparent und fair.
Im Vorstellungsgespräch sollte der Lebenslauf (ab Abitur) chronologisch geschildert und die Entscheidungen motiviert werden. Rückfragen zu den einzlenen Stationen zielten auf Motivation, Vorgehen, Stärken, Schwächen, Persönlichkeit, Erfahrungen etc. ab. Am besten überlegt ihr euch vorher entsprechende Antworten und Beispiele zu jeder Station. Dazu natürlich noch Motivation für Audi und Ziele. Die Atmosphäre im Gespräch war sehr angenehm und auf Fragen wurde ehrlich und ausführlich geantwortet.
Die Einladung zur zweiten Runde (AC) erfolgte am nächsten Morgen telefonisch. Die Teilnehmer werden für 2 Nächte in einem Hotel nahe des Werks untergebracht, sodass man entspannt am Vortag anreisen kann. Das AC an sich dauert ca. 8h. Wir waren 6 Teilnehmer für 3 Positionen und es gab 6 Assesoren (die 3 zukünftigen Managementpaten und Mitarbeiter der HR) sowie 2 Moderatoren. Die Atmosphäre war von Anfang an sehr nett und familiär. Es wurde transparent erklärt, welche Eigenschaften bewertet werden und wie der Ablauf ist.
Zunächst sollte sich jeder Bewerber kurz auf Englisch vorstellen, wobei die Aufgabe bereits im Vorfeld angekündigt wurde.
Alle weiteren Aufgaben wurden zwar auf Englisch gestellt, die Durchführung war aber auf Deutsch. Zu allen Aufgaben gab es Material in Bezug auf die Methodik (worauf man achten sollte, Tipps für die Vorbereitung, etc.). Inhaltlich gab es, abgesehen von einer ausführlichen Aufgabenstellung kein Material (Zahlen, Daten, Fakten). Die Aufgaben waren aber so frei gestellt, dass harten Fakten weder notwendig noch hilfreich waren und auch kein Studiengang merklich im Vorteil war. Allgemeines Branchenverständnis und Grundlagen zu aktuellen Themen sollte jedoch vorhanden sein. Bei uns gab es zunächst eine Präsentationsaufgabe, danach eine Gruppendiskussion, danach ein Überzeugungsgespräch und zuletzt eine weitere Gruppenaufgabe. Es gab jeweils 30-50min Vorbereitungszeit, welche auch eingehalten wurde und in ruhiger Atmosphäre mit Zugang zu allen Präsentationsmaterialien stattfand.
Während und nach dem gemeinsamen Mittagessen konnte man die Assesoren besser kennenlernen und Fragen stellen. Nach dem offiziellen Teil gab es noch eine Werksführung von den aktuellen Trainees und ein gemeinsames Abendessen. Das war sehr interessant, um mehr über das Programm zu erfahren. Am nächsten morgen erfolgte im 20 Minutentakt individuelles und sehr wertvolles Feedback sowie ein Angebot (oder eben eine Absage).
Allgemein sehr fair und auf jeden Fall machbar. Ich hoffe, ich konnte dem ein oder anderem weiterhelfen und die Angst vor dem AC nehmen :)
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