Hallo zusammen,

gebe aktuell meine Steuererklärung (nachträglich) ab. Hatte bisher keine Erklärung abgegeben.
Im Grunde sind da wirklich hohe Gewinne aus Kryptohandel und einige wenige Gewinne aus AirBnb, jeweils ca 1000 € im Jahr, von der das FA nicht wusste.

Komplexe Angelegenheit. Hatte Steuerberater eingeschaltet. Nun wird alles eingereicht (mehrere Jahre).
Inklusive Nacherklärung in der argumentiert wird, dass ich eigentlich dem FA nichts schulde, da Kryptohandel schlecht reguliert ist etc.

Mache mir etwas sorgen, dass evtl. der Steuerberater bzw. die Kanzlei wenig bringt und nur Kosten verursacht.
Die sind zum Teil auch recht langsam muss ich zugeben.

Wann würdet Ihr die Reisleine ziehen? Habe ein Vollmacht abgegeben und mache mir schon Sorgen.
Beträge sind recht hoch und es macht ja auch keinen Sinn, dass die Kanzlei das Finanzamt verärgert.

Perfekt wäre es, wenn man sich irgendwo in der Mitte einigt (ja vermutlich Wunschdenken) oder zumindest die Steuerschuld recht schnell bestimmt wird.

Danke für jeden Hinweis.

WiWi Gast schrieb am 06.11.2022:

Hallo zusammen,

gebe aktuell meine Steuererklärung (nachträglich) ab. Hatte bisher keine Erklärung abgegeben.
Im Grunde sind da wirklich hohe Gewinne aus Kryptohandel und einige wenige Gewinne aus AirBnb, jeweils ca 1000 € im Jahr, von der das FA nicht wusste.

Komplexe Angelegenheit. Hatte Steuerberater eingeschaltet. Nun wird alles eingereicht (mehrere Jahre).
Inklusive Nacherklärung in der argumentiert wird, dass ich eigentlich dem FA nichts schulde, da Kryptohandel schlecht reguliert ist etc.

Mache mir etwas sorgen, dass evtl. der Steuerberater bzw. die Kanzlei wenig bringt und nur Kosten verursacht.
Die sind zum Teil auch recht langsam muss ich zugeben.

Wann würdet Ihr die Reisleine ziehen? Habe ein Vollmacht abgegeben und mache mir schon Sorgen.
Beträge sind recht hoch und es macht ja auch keinen Sinn, dass die Kanzlei das Finanzamt verärgert.

Perfekt wäre es, wenn man sich irgendwo in der Mitte einigt (ja vermutlich Wunschdenken) oder zumindest die Steuerschuld recht schnell bestimmt wird.

Danke für jeden Hinweis.

Der Steuerberater sollten eigentlich schon eine neue Frist mit dem FA geklärt haben, welche keine Verärgerung auslösen sollte. Wenn es wirklich nur um 1000?€ Gewinne geht mach dir keine Sorgen, die möglichen Säumniszahlungen/Zinsen werden sich in Grenzen halten. Falls es vom Betrag beachtlich wäre, ist eine freiwillige nachträgliche Vorauszahlung auch drin. Aber bei fen Beträgen eher unnötig. Würde es dem Steuerberater überlassen und ne nette Mail schreiben das du bedenken hast und Sie dich auf dem Laufenden halten sollen mit Frist etc. Aber muss nicht sein, Vollmacht ist ja da.

Bei aller Liebe, aber der Beitrag wirkt auf mich etwas wirr. Zwar ist der Handel mit digitalen Wirtschaftsgütern tatsächlich noch nicht endgültig harmonisiert, mind. 95% der täglichen Transaktionen kann man jedoch relativ sicher einordnen und erklären.

Da du dir hier professionelle Hilfe herbeigeholt hast, kostet dies natürlich etwas. Im Gegenzug darfst du natürlich auch eine sorgfältige Erledigung deines Anliegens erwarten, ich sehe wenig Hinweise, dass dies nicht der Fall sein sollte. Die voraussichtliche Steuerschuld wird dir dein Steuerberater nach Anfertigung der Erklärung mitteilen können. Dein Wunsch, sich "in der Mitte [zu] treffen" wird jedoch leider ein solcher bleiben. Deutsche Finanzämter sind regelmäßig so beweglich wie die vielbesungene Venus von Milo. ;-)
Liebe Grüße

Über mehrere Jahre, sind es schon einige Tausend. Insgesamt jedoch sicherlich unter 10000€ über mehrere Jahre. Falls ich von Anfang an meine Steuererklärungen abgegeben hätte, wäre ich evtl. gar im Plus wegen Studienkosten, Umzügen etc.

Würde jedenfalls abwarten. Habe halt das Gefühl, dass die Kanzlei sich ganz gern mit dem FA anlegt bzgl. der Krypto Besteuerung. Im Grunde zu recht, da es wirklich sehr schlecht reguliert ist und im Grunde das Gesetz nur im Sinne des Staates interpretiert wird.

Wie auch immer, ist halt die Frage ob es klug ist mit einer Maximalforderung reinzugehen (Keine krypto Steuern) und ob da überhaupt Verhandlungsspielraum ist. Ich meine wenn das FA sagt man müsste sowieso klagen und anfängt die Unterlagen aufwendig zu analysieren ist man schnell auf der Verlierer Seite. Der Betrag ist 6 Stellig und übersteigt mein Gehalt bei weitem.

Stundensatz ist sehr hoch in der Kanzlei, daher die Fragen.

WiWi Gast schrieb am 06.11.2022:

WiWi Gast schrieb am 06.11.2022:

Der Steuerberater sollten eigentlich schon eine neue Frist mit dem FA geklärt haben, welche keine Verärgerung auslösen sollte. Wenn es wirklich nur um 1000?€ Gewinne geht mach dir keine Sorgen, die möglichen Säumniszahlungen/Zinsen werden sich in Grenzen halten. Falls es vom Betrag beachtlich wäre, ist eine freiwillige nachträgliche Vorauszahlung auch drin. Aber bei fen Beträgen eher unnötig. Würde es dem Steuerberater überlassen und ne nette Mail schreiben das du bedenken hast und Sie dich auf dem Laufenden halten sollen mit Frist etc. Aber muss nicht sein, Vollmacht ist ja da.

M. E. gibt es hier keinen Spielraum für eine Einigung - im Grunde genommen hat die Verwaltung mit dem diesjährigen BMF-Schreiben die Grundzüge der Krypto-Besteuerung festgelegt und dabei im Wesentlichen die herrschende Meinung der Literatur umgesetzt. Du wirst die Steuern, auf die Gewinne, die zu erzielt hast, zahlen müssen.

Im Übrigen sind im Rahmen von Selbstanzeigen eine Menge verschiedener Dinge zu beachten. Es ist total wichtig, hier genau zu arbeiten und sich daher auch Zeit zu nehmen - sonst hat man am Ende keine strafbefreiende Wirkung und du noch ein größeres Problem als ein paar Beratungskosten. Das ist das Lehrgeld, das du nun zahlen musst.

Lass deinen Berater also machen und solltest du echt Bedenken haben, dann rede mit den Leuten, äußere deine Bedenken und lass dir erklären, woran es gerade hapert.

WiWi Gast schrieb am 07.11.2022:

M. E. gibt es hier keinen Spielraum für eine Einigung - im Grunde genommen hat die Verwaltung mit dem diesjährigen BMF-Schreiben die Grundzüge der Krypto-Besteuerung festgelegt und dabei im Wesentlichen die herrschende Meinung der Literatur umgesetzt. Du wirst die Steuern, auf die Gewinne, die zu erzielt hast, zahlen müssen.

Im Übrigen sind im Rahmen von Selbstanzeigen eine Menge verschiedener Dinge zu beachten. Es ist total wichtig, hier genau zu arbeiten und sich daher auch Zeit zu nehmen - sonst hat man am Ende keine strafbefreiende Wirkung und du noch ein größeres Problem als ein paar Beratungskosten. Das ist das Lehrgeld, das du nun zahlen musst.

Lass deinen Berater also machen und solltest du echt Bedenken haben, dann rede mit den Leuten, äußere deine Bedenken und lass dir erklären, woran es gerade hapert.

Genau das.
Außerdem arbeiten Steuerberater nach Vergütungsverordnung. Bearbeiten die deine Steuereklärung richtet sich das nach BMG. Da sollte mit Stundensatz eigentlich gar nichts laufen.

Verstehe deine texte aber irgendwie nicht richtig. Was ist denn jetzt? 6stellig oder in Summe unter 10.000?

Genau das.
Außerdem arbeiten Steuerberater nach Vergütungsverordnung. Bearbeiten die deine Steuereklärung richtet sich das nach BMG. Da sollte mit Stundensatz eigentlich gar nichts laufen.

Verstehe deine texte aber irgendwie nicht richtig. Was ist denn jetzt?
6stellig oder in Summe unter 10.000?

Wenn man sich an "spezial Kanzleien" wendet, kostet es deutlich mehr. Also viel mehr. Es werden auch mehrere Jahre nachgereicht.
Einnahmen aus Airbnb < 10.000
Gewinne aus Crypto (nicht realisiert) 6 stellig.

Für die Nacherklärung wird ein ganzer Aufsatz geschrieben, der dazu dient die Situation zu erläutern und zu erklären weshalb die Gewinne aus Crypto nicht gemeldet wurden und weshalb es höchst fraglich ist diese zu besteuern. Muss dazu auch ganz naiv sagen, dass ich tatsächlich davon ausging, dass Crypto zu Crypto steuerfrei sei und nur die Realisierung zählte. Das Ganze wurde bereits abgerechnet.

Will nun nur vermeiden, dass weitere (unnötige) Kosten entstehen. Zum Beispiel bei Rückfragen des Finanzamtest oder bei einem möglichem Streit etc. Bin halt wirklich unerfahren und weiß nicht wie eine die Vollmacht funktioniert und was die Kanzlei nach Abgabe der Erklärung noch machen sollte und was nicht.

WiWi Gast schrieb am 07.11.2022:

6stellig oder in Summe unter 10.000?

Wenn man sich an "spezial Kanzleien" wendet, kostet es deutlich mehr. Also viel mehr. Es werden auch mehrere Jahre nachgereicht.
Einnahmen aus Airbnb < 10.000
Gewinne aus Crypto (nicht realisiert) 6 stellig.

Für die Nacherklärung wird ein ganzer Aufsatz geschrieben, der dazu dient die Situation zu erläutern und zu erklären weshalb die Gewinne aus Crypto nicht gemeldet wurden und weshalb es höchst fraglich ist diese zu besteuern. Muss dazu auch ganz naiv sagen, dass ich tatsächlich davon ausging, dass Crypto zu Crypto steuerfrei sei und nur die Realisierung zählte. Das Ganze wurde bereits abgerechnet.

Will nun nur vermeiden, dass weitere (unnötige) Kosten entstehen. Zum Beispiel bei Rückfragen des Finanzamtest oder bei einem möglichem Streit etc. Bin halt wirklich unerfahren und weiß nicht wie eine die Vollmacht funktioniert und was die Kanzlei nach Abgabe der Erklärung noch machen sollte und was nicht.

Ändert nichts daran, dass die nach Vergütungsverordnung arbeiten.

Die Vollmacht dient nur dazu deine Daten wie Lohnsteuerbescheinigung etc. elektronisch abzufragen und in das Programm einzupflegen. Steht aber auch da drin. Solltet du vielleicht mal lesen.

Was sollen für unnötige Kosten durch einen Streit entstehen? Glaubst du wirklich das Finanzamt denkt sich "Jawoll den nehmen wir jetzt richtig auseinander weil sein Steuerberater argumentiert das ist Steuerfrei. Sorry aber so ein Quatsch.

Crypto Besteuerung zu bearbeiten ist einfach ätzend. Da haben von allen Steuerberatern in Deutschland max. 1% wirklich ne Ahnung von. Und 1% würd ich schon viel finden.

Beim Finanzamt sieht das genauso aus. Das braucht seine Zeit.

WiWi Gast schrieb am 08.11.2022:

Ändert nichts daran, dass die nach Vergütungsverordnung arbeiten.

Die Vollmacht dient nur dazu deine Daten wie Lohnsteuerbescheinigung etc. elektronisch abzufragen und in das Programm einzupflegen. Steht aber auch da drin. Solltet du vielleicht mal lesen.

Leider nur Halbwissen, was hier angeboten wird. Ein StB kann nach der Vergütungsverordnung abrechnen, es bestehen jedoch zahlreiche Möglichkeiten, nach oben/unten abzuweichen. Eine Vergütung nach Aufwand mit Stundensatz X ist hier absolut nichts Ungewöhnliches.

Die Vollmacht dient zwar auch (!) dazu, den Abruf der VaSt-Daten zu autorisieren, sie ist darüber hinaus jedoch essentiell für so ziemlich jede Handlung des StB - ohne Bevollmächtigung darf (und wird) dieser erst gar nicht tätig.
Liebe Grüße

Vielen Dank für die Antworten!

Die Vollmacht dient nur dazu deine Daten wie Lohnsteuerbescheinigung etc. elektronisch abzufragen und in das Programm einzupflegen. Steht aber auch da drin. Solltet du vielleicht mal lesen.

Das beruhigt mich. Würde dann einfach abwarten, was das Finanzamt sagt.

Was sollen für unnötige Kosten durch einen Streit entstehen? Glaubst du wirklich das Finanzamt denkt sich "Jawoll den nehmen wir jetzt richtig auseinander weil sein Steuerberater argumentiert das ist Steuerfrei. Sorry aber so ein Quatsch.

Ne das nicht. Meinte eher, dass die Kanzlei Kosten verursacht. Nach dem Motto, wir wissen wir haben wenig Chancen, aber probieren es trotzdem weil der Fall interessant. Eigentlich macht bei so etwas wohl ne Gewinnbeteiligung Sinn. Ansonsten hätte ich erwartet, dass man einfach mit ca 45% besteuert wird.

Crypto Besteuerung zu bearbeiten ist einfach ätzend. Da haben von allen Steuerberatern in Deutschland max. 1% wirklich ne Ahnung von. Und 1% würd ich schon viel finden.

Beim Finanzamt sieht das genauso aus. Das braucht seine Zeit.

Ja eben ist halt die Frage wie kompetent die sind. Man will es auch nicht unnötig verzögern. Keine Ahnung ob dann Zinsen etc. entstehen. Eigentlich will ich so schnell wie möglich damit durch sein. Ist schon bedrückend, wenn man weiß man schuldet dem Finanzamt noch sein halbes Vermögen. Denke aber dass das Finanzamt sicherlich nicht der gleichen Meinung wie die Kanzlei ist (0 € Krypto Steuern... )

Ceterum censeo schrieb am 08.11.2022:

Leider nur Halbwissen, was hier angeboten wird. Ein StB kann nach der Vergütungsverordnung abrechnen, es bestehen jedoch zahlreiche Möglichkeiten, nach oben/unten abzuweichen. Eine Vergütung nach Aufwand mit Stundensatz X ist hier absolut nichts Ungewöhnliches.

Die Vollmacht dient zwar auch (!) dazu, den Abruf der VaSt-Daten zu autorisieren, sie ist darüber hinaus jedoch essentiell für so ziemlich jede Handlung des StB - ohne Bevollmächtigung darf (und wird) dieser erst gar nicht tätig.
Liebe Grüße

Kann mich nur anschließen. Nach Stunden wird oft genug abgerechnet.