Sorry, aber das ist einfach so pauschal nicht korrekt. Habe wie du ebenfalls an der HSG abgeschlossen, dort mich ebenfalls in Vereinen engagiert und würde sagen, dass ich davon bereits zu Unizeiten für Praktika und heute auch beruflich von profitiere. Dass dir das der AC oder "Helfer beim Symposium" nicht viel bringen ausser einem Mailandtrip mit viel Alkohol oder mal einer Taxifahrt für einen CEO, überrascht mich nicht wirklich, hättest du dich aber in ambitionierten (und auch zeitlich aufopfernden #Teamgeist) Vereinen wie START, Symposium (Full Year, wohlgemerkt!), Student Impact oder Esprit engagiert, würdest du wohl anders urteilen.
Klar gibt es darüber hinaus noch nicht offensichtliche Netzwerke wie du richtig schreibst, jedoch können die Kontakte aus dem Studium da locker mithalten, da deren Fokus deutlich besser passt als breit gefächert aus dem Gymnasium/Internat (Auch hier gibt es, wie immer einzelne Ausnahmen).
In der Unizeit habe ich vielfach den Eindruck gewonnen, Leute denken, dass Netzwerken des Netzwerkens halber funktioniert, was aber Quatsch ist. Vielmehr hilft es, sich ehrlich gut mit Leuten zu verstehen, privat wie auch professionell auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen - das kann dann einmal der CV Check sein, und ein ander Mal ein gutes Wort bei einem Referral. Dabei können aber Input = Output auch durchaus mal stark zeitversetzt erfolgen, wenn man denn in dieser Kategorie denken mag. Und wenn man beim Nutzen des Netzwerks für jemanden "den Ruf riskierst", sollte man sich vielleicht lieber fragen, ob es der erwartete Gefallen in jedem Fall wert ist, oder ob man nicht einfach freundschaftlich ausweicht/ablehnt/auf andere verweist, die besser passen für das Anliegen.. :)
Quintessenz: Ehrlich ambitioniertes Engagement mit freundschaftlichem Charakter zahlt sich auch aus, Sachen "des CV halber" oder "weil ich irgendwie extrakurrikular füllen muss" eher seltener.
WiWi Gast schrieb am 26.01.2022:
Es funktioniert am Ende einfach nicht, dass man sich im Studium ein wirklich belastbares Netzwerk aufbaut.
Ich war an der HSG, welche berüchtigt für das Netzwerk ist und bin dort auch bei verschiedenen Vereinen (AC) und Initiativen (Helfer beim Symposium) aktiv gewesen. Habe zudem kaum eine WG-Party ausgelassen und war fast jeden Mittwoch im Trischli.
Gegen Ende des Studiums ist mir dann aufgefallen, dass ich viele "gute Kollegen" gewonnen habe, welche auf Facebook mit mir befreundet sind (war 2015) und liebend gern mit mir ein Bierchen trinken gehen, wenn ich in der Gegend bin und mich melde.
Es sind dabei aber kaum belastbare Kontakte entstanden, welche sich beruflich für mich einsetzen würden. Das hat meiner Meinung nach folgenden Grund:
Die Leute, welche sich wirklich gut kennen, sind immer bereits auf eine andere Art vernetzt. Die waren entweder gemeinsam in den besten Schulen (Salem, St. Blasien, Malvern College), kennen sich bereits bestens aus ihrem Heimatort (Hamburg, München) und die Schweizer haben auch oft gemeinsam den Wehrdienst bei der Armee abgeleistet.
Da gibt es also elitäre Netzwerke, welche innerhalb der "sichtbaren Netzwerke" existieren und da gehört man entweder (aufgrund seiner Eigenschaften) dazu oder eben nicht. Da kommt man aber keinesfalls rein, weil die Leute unter sich bleiben wollen. Es spielt verständlicherweise eine Rolle, ob ich meinen Ruf riskiere, um jemanden beruflich voran zu bringen, mit dem ich 8 Jahre im Internat in Salem meine Jugend geteilt habe oder irgendeinen Saufkumpanen.
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