Lounge Gast schrieb:
Lounge Gast schrieb:
- 50% eines Jahrganges studieren
- Für 20-30% davon sind Akademikerstellen vorhanden
- 60 - 70% der Studierenden hätten früher nie studiert und
profitieren von den herabgesetzten Anforderungen
- Bleiben 70 - 80% die auch irgendwie Leben müssen, für
die
es aber keine Akademikerstellen gibt
Dann sollten Medien und Politik sofort aufhören, folgendes zu
behaupten:
- "Bildung lohnt sich"
- "Es müssen mehr junge Leute Abitur machen /
studieren"
- "Deutschland hat zu wenige Akademiker"
- "Wir brauchen aufgrund des demographischen Wandels
jedes junge Talent"
- "Wir brauchen sooofort gaaaanz viel Zuwanderung, weil
uns die Arbeitskräfte ausgehen"
- "Mit einem Studium sind die Jobchancen am besten"
- "Bei Akademikern ist die Arbeitlosigkeit am
geringsten"
- "Akademiker verdienen deutlich mehr als
Nicht-Akademiker"
und so weiter und so fort
Solche Sätze liest und hört man doch ständig. Gleichzeitig
heißt es in einem Parallelthread erst wieder, daß auf eine
offene Stelle eine "dreistellige Zahl im mittleren
Bereich" an Bewerbungen kommt.
Das ist doch alles Wahnsinn!
Der Markt braucht diese Massen an Bachelors nicht!
Warum bildet man dann immer mehr von ihnen aus?
Wenn erstmal die Turbo-G8-Kids von heute mit ihren
überehrgeizigen Helikoptereltern ihr Studium abschließen,
werden diese (die Absolventen und auch ihre Eltern!) sich
nicht damit zufrieden geben, daß man auch mit Studium,
Praktika, Auslandsaufenthalt und sozialem Engagement
möglicherweise am Ende auf einem miesen Job mit 1000 EUR
netto landet. Das ist der soziale Zündstoff von morgen!
Tatsächlich studiert man erst auf Staatskosten und will
sich
dann weiter durchfüttern lassen, obwohl man weiß, dass der
Markt überlaufen ist.
Das klingt so, als ob man als Absolvent dem Staat dafür
dankbar sein müßte, daß man studieren durfte.
Warum soll man aber dankbar dafür sein, wenn man gleichzeitig
Gefahr läuft, daß der Markt einen nicht braucht und man am
Ende irgendeinen Mist-Job machen muß ("jede zumutbare
Tätigkeit"), für den man unter Umständen gar keine
Ausbildung gebraucht hätte?
Das ist nur Verschwendung von Zeit, Geld, Energie und
Motivation - von allen Beteiligten...
Ich glaube du hast einen Punkt nicht verstanden:
Der Bachelor ist in einigen Jahren der Standard-Abschluss um überhaupt noch eine ordentliche Stelle zu erhalten. Die Tendenz geht jetzt schon dahin, dass der größte Teil des Jahrgangs studiert und die Lehrstellen nicht besetzt werden können. Das System wird gerade umgebaut.
Verweigert man sich diesem Trend, dann wird man abgehängt. Man kann es gar nicht.
Nimmt man diesen Trend an, ist man allerdings keine Elite mehr, sondern erfüllt nur die Erwartungen. Das Niveau ist eben runter.
Und das mit dem sozialen Sprengstoff kannst du gleich vergessen. Schau dir doch mal die letzten 20 Jahre an:
Vorgestern langte oft "mindestens Hauptschule" (für ne ordentliche Karriere), gestern "mindestens Realschule, besser Abitur" und morgen "Bachelor."
Gab es da irgendwann die große Aufruhr? In der Summe hat sich doch gar nicht soviel verändert:
Die Anforderungen an die einzelnen Stufen sind massiv heruntergesetzt worden. Die frühere Hauptschule ist mit der heutigen nicht mehr zu vergleichen. Es heißt noch gleich, aber der Inhalt ist viel weniger. In der Summe gibt es ein neues Etikett, alle haben nen "Titel" und alle sind glücklich.....
......außer denen, die wirklich glauben, dass sie etwas besonderes sind, weil sie, wie ca. 55% des Jahrganges studieren und dann, wenn sie nichts finden auf die Diplomer verweisen und deren Einstiegsgehälter- und Jobs verweisen, anstatt die eigene Bedeutungslosigkeit zu erkennen. Wer im gestern lebt...
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