Bitte nicht so viel quatschen sondern auch belegen und das konkret. Nebelbomben kann ich im Krieg zünden.
das wir 2019 schwächere Quartale hatten (da Rekord Rekord vorher), weiß jeder. Von einem mittelfristigen Einbruch zu sprechen (bis 5 Jahre) ist wieder Gelaber.
Über welche strukturellen Probleme sprichst du? Bitte, nochmal belegen! Mir erzählt seit 20 Jahren jeder was von strukturellen Problemen. Dass viele Unternehmen stark Fremdfinanziert sind? Ist egal, solange die Cash Flows stimmen und Kapitaldienst erbracht wird. Wovon sprechen wir also? Banken sind kapitalseitig besser aufgestellt als je zuvor (auch wenn selbst die breite wiwi Treff Masse das nicht weiß), Margen der meisten Fortune 500 Konzerne auf Rekordniveau.
Wovon sprechen wir also? Die Rückgänge der letzten Jahre aufgrund von Rekord- Rekordniveaus? Es gibt dauernd Probleme aber wir leben nun mal in einer langfristig orientierten WachstumsGesellschaft.
Was ist das Ziel von den Maßnahmen?! Ernsthaft? Kein Unternehmen rechnet mit einem Stillstand von 8 Wochen. Da ist ein Meteoriteneinschlag wahrscheinlicher und es gibt nun einmal Unternehmen mit engen Margen und auch solche, die von der Hand in den Mund leben. Das heißt nicht, dass das Unternehmen „schlecht“ ist. Darüber hinaus sind selbst sehr gesunde Konzerne für so lange und globalen Ausfälle aufgrund ihrer schieren Größe und damit einhergehenden Fixkosten natürlich nicht gemacht. Deswegen die Liquiditätsspritzen, da es für 90% der Unternehmen davor so weitergehen wird, wie davor auch. Wahrscheinlich sogar mit schnellerem tempo. Das eine soziale Marktwirtschaft da staatliche Subventionen und weitere Liquidität zur Verfügung stellt, ist also angemessen.
Bereits angeschlagene Konzerne, Zombieunternehmen et al sind eine andere Sache. Das die jetzt heimlich durchgeschliffen werden ist aber unwahrscheinlich. Auch davon zu sprechen, dass aufgrund von Corona eine Insolvenzwelle aufgeschoben wird, ist Quatsch, insofern das impliziert, dass die Welle eh gekommen wäre. Es ist halt bitter für in der Restrukturierung/ Sanierung befindliche Unternehmen (Vapiano, Steinhoff) und diejenigen, die wie gesagt ein sehr margenlastiges Geschäft haben (Maredo, Einzelhandel generell) oder länger betroffen sind (Touristik). Für die meisten anderen wird diese Krise zwar hart aber sie werden das per momentanen Stand überleben. Anders sieht die Sache aus, wenn ein weiteres Ereignis (zweite Welle, Ausfall Bank, länger anhaltende Depression) auftritt.
(Interessant kann es, insbesondere in den USA, für den Mittelstand werden. Da sind viele Unternehmen extrem engmargig. Aber durch die historische Größe der Soforthilfen sollte auch da abhilfe geschaffen werden. Das Geld wird wahrscheinlich über Dekaden bis Jahrhunderte abbezahlt..Zumal wir hier auch einen Kreislauf sehen: Geht ein Wirt pleite, ergreift ein neuer Wirt meist die Chance der Lokalität und Lage.)
Zu den Aktienmärkten. Nochmal: natürlich reagieren Aktienkurse auf Nachrichten. Insgesamt preisen Aktien aber die Erwartungen für 6-12 Monate über ein Unternehmen ein und damit ist die Börse ein frühindikator. Das ändert sich auch nicht in Bärenmärkten. Krisenzeiten zeichnen sich durch steigende Volatilität aus, diese ändert aber nichts an der Grundbeschaffenheit des Marktes. Das ist auch einer der punkte hier, über den man nicht diskutieren braucht.
Beim Rest bitte konkreter werden!
listrea schrieb am 17.04.2020:
WiWi Gast schrieb am 17.04.2020:
Kurzfristige Liquidität ist die eine Sache, die mittelfristige Marktentwicklung aufgrund des Nachfrageeinbruchs eine andere. Wir haben bereits vor Corona weitestgehend einen Einstellungsstopp gesehen. Das ist eine fatale Mischung. Denn die strukturellen Probleme haben bereits vorher bestanden.
Das, was wir heute bzw. gestern sehen/gesehen haben ist ein absolut fatales Signal. Noch schießen die Märkte in die Höhe, wenn die Zentralbanken immer neue Maßnahmen ankündigen. Das geht noch zwei, drei mal gut (und dann ists eingepreist), dann endet es wie mit den Zinserhöhungen.
Dass jetzt auch Junk-Bonds gekauft werden ist nichts anderes als Insolvenzverschleppung. Man muss sich mal überlegen, was das wirklich heißt. Natürlich sichert man so die Liquidität, aber was ist das Ziel? DIe Insolvenzwelle möglich lange hinaus denen?
Dass demnächst auch Aktien gekauft werden müssen, um die Kurse zu halten? Das wäre der letzte, knsequente Schritt. Und dann? Das ist dann tatsächlich das Ende der Fahnenstange.
Dass die Börse ein guter Indikator für die Wirtschaft ist, stimmt in einem Bullenmarkt, nicht aber in einem Bärenmarkt. Schaust du dir mal die historischen Kursentwicklungen an. Sonst würde es letzteren gar nicht geben.
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