WiWi Gast schrieb am 13.12.2023:
Gibt es hier nicht auch einen KPMG Director, der erklärt, warum er seinen Job nicht mag (laut Voice of Reason) mag ja kein Director seinen Job) oder gibt es auch solche Director, die ihren Job mögen?
Zumindest bei meiner Big 4 sind ausnahmslos alle Directors, die ich bisher kennengelernt habe, auch in dieser Rolle einzuordnen. Fachlich meistens sehr, sehr gut, aber entweder nicht akquisestark oder das Gegenteil: sehr akquisestark, aber fachlich nicht state-of-the-art. Und das Mehr an organisatorischer Verantwortung und damit auch bürokratischer Hölle ist für die allermeisten eine große Linie, die sie nicht überschreiten möchten.
Umgekehrt sind zumindest in meinem Bereich die Rechtfertigungsgründe, weshalb jemand Partner ist, sehr fundiert. Da ist fachlich noch mehr vorhanden und die Akquisestärke ist auch noch höher. Insgesamt muss man als Partner IMMER bereit sein, die Extrameile zu gehen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Kurze Antwort auf die Frage dieses Threads: Man wird in der Regel (!) Partner, indem man fachlich extrem gut und in der Akquise sehr stark ist. Daneben muss es aufgrund der Altersstruktur und des Wachstums in der eigenen Big 4 auch die Nachfrage nach Partnern geben. Deshalb bleibt dann der Weg a. man schafft sich die Nachfrage durch den eigenen fachlichen und umsatzträchtigen Nimbus oder b. man füllt die Rolle eines Vorgängers aus.
Es ist hier m. E. immer zu unterscheiden: trete ich als "Partner" die Nachfolge von jemandem an oder vergrößere ich den Kuchen durch meine Existenz, sodass ich auch ohne Big 4 erfolgreich wäre? Kann man für sich die Frage beantworten, dass man 1) ohne Big 4 in seinem freien Beruf erfolgreich wäre und 2) menschlich sowie fachlich auf Augenhöhe zu den aktuellen Partnern ist, dann hat man auch das Zeug zu einem Partner.
Wie hier auch richtig schon jemand geschrieben hat: wenn man nicht selbst erkannt hat, wie man zum Partner werden kann, dann hat man auch nicht das Zeug dazu. Ganz klar.
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